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  1. Alfred Grosser…
    KSTA – 
    Alfred Grosser – „Sofort heißt es: Antisemitismus!“ – Der deutsch-franzöische Politologe Alfred Grosser äußert sich im Interview über scharfe Töne gegen Israel und Judenhass in Deutschland. In seinem neuen Buch beklagt der Autor zudem die Mutlosigkeit in der Nahostpolitik.

    KÖLNER STADT-ANZEIGER: Herr Grosser, in Ihrem neuen Buch schlagen Sie einen weiten Bogen, sowohl zeitlich als auch geogra phisch. Wie würden Sie die zentrale These selbst zusammenfassen?  
    ALFRED GROSSER: Dass jeder Mensch den Anderen respektieren muss. Und dass niemand diese Regel so sehr verletzt wie die Israelis im Umgang mit den Palästinensern. Zudem geht’s um den deutschen Masochismus, die Unterwerfung mit Blick auf die Vergangenheit.  
    Was meinen Sie damit? 
     
    GROSSER: Der „Spiegel“ titelte zum Jahrestag des Zweiten Weltkriegs: „Als ein Volk die Welt überfiel“. Das ist doch die alte Kollektivschuldthese. Dieses schlechte Gewissen der Deutschen bringt eine Kritiklosigkeit hervor, wenn es um Israel und Palästina geht.  
    Klammern wir Israel mal aus. Auch in Polen oder Russland, selbst in Frankreich, kommt es schlecht an, wenn ausgerechnet die Deutschen die lauteste Kritik üben. Können Sie das nachvollziehen?
     
    GROSSER: Es geht nicht um einzelne Länder, sondern um die Grundwerte des Westens. Israel gehört zum Westen und verstößt gegen diese Werte, ebenso wie die Amerikaner es mit Guantanamo taten. Die ganze westliche Welt leidet unter diesen Sünden. Aber wenn es um Israel geht, sprechen die Deutschen nicht mit dem gleichen Mut. Sobald einer die Stimme gegen Israel erhebt, heißt es sofort „Antisemitismus“.  
    Von wem heißt es das denn?
     
    GROSSER: Am schlimmsten ist der Zentralrat der Juden. Und da ist das Vorstandsmitglied Dr. Dieter Graumann der Schlimmste.  
    Wenn Herr Graumann etwas als antisemitisch empfindet, kann er das doch genauso äußern wie jemand, der es anders sieht. Wo sehen Sie da den Skandal?
     
    GROSSER: Das sind doch keine Meinungsäußerungen, das ist Diffamierung! Und die Justiz misst dabei mit zweierlei Maß. Da bezeichnet jemand wie Henryk M. Broder die Justiz als Freisler-Erben, und bekommt dann trotzdem im Prozess gegen Evelyn Hecht-Galinski in Köln in allen Punkten recht.

  2. Von:  Michael S. 
    Betreff: Auschwitz Bauzeichungen
     

    SIEHE http://www.honestly-concerned.org/Temp/FAZ_29082009.pdf

    SIEHE http://www.honestly-concerned.org/Temp/FZ_Leserbrief_10092009.pdf

    SIEHE http://www.honestly-concerned.org/Temp/FAZ_Leserbriefe_07092009.pdf 

    Hallo …, 
      
    die beigefügten Leserbriefe zum FAZ-Artikel vom 29.08.2009 sind vielleicht von allgemeinem Interesse. 
    Die Leserbriefschreiber, Günter Schenk von der Deutsch-Arabischen Gesellschaft und Abraham Melzer, Herausgeber der Zeitschrift Semit sind als vehemente Israelkritiker bekannt. In scheinbar unabhängig voneinander verfassten Leserbriefen skandalisieren sie eine angeblich eigentumswidrige Schenkung von Auschwitz-Bauzeichnungen durch den Axel-Springer-Verlag an Yad Vashem. Die Zeichnungen seien Eigentum der Bundesrepublik Deutschland und deutsche Politiker hätten verhindern müssen, dass diese in Yad Vashem, so wörtlich, „zu staatlichen Propagandazwecken verwendet werden dürfen“. 

    Ich habe nun in einem weiteren Leserbrief an die FAZ darauf hingewiesen, dass Auschwitz unter der Bauleitung der SS errichtet und deren Eigentum, einschließlich Bauzeichnungen vom Alliierten Kontrollrat beschlagnahmt wurde. Die Forderung, die Bauzeichnungen wegen der angeblichen Eigentumslage in Deutschland zu belassen ist aberwitzig. Die deutsche Politik hat die Schenkung an das Museum zur Geschichte des Holocaust mit vollem Recht unbeanstandet gelassen. Yad Vashem ist eines von vielen Gedenkstätten, wie sie in zahlreichen Staaten auf allen Kontinenten der Erde bestehen, im Nahen Osten leider nur in Israel und nicht in den arabischen Staaten.

    Es fällt auf, dass beide Leserbriefe mit den Worten „Zum Artikel ‚Unter Freunden‘ von Majid Sattar … “ beginnen. Als Autor ist in der FAZ vom 29.08.2009 lediglich ein „(sat.)“ ausgewiesen. Fast sieht es so aus, als hätten die Verfasser ihre Leserbriefe bereits vor Erscheinen des Artikels geschrieben.

    Der Artikel selbst ist schlecht recherchiert. Die Bestände aus der Zeit des 3. Reichs werden dem Bundesarchiv in Koblenz zugeschrieben. Dort lagern jedoch nur Dokumente aus dem Heiligen Römischen Reich, der Revolution von 1848/49 und dem Deutschen Bund bis 1866. Dokumente aus der Zeit danach sind im Bundesarchiv in Berlin zusammengefasst. Die Bauvorbereitungen für Auschwitz-Birkenau werden der Waffen-SS zugeordnet, also einer damals staatlichen Institution, ohne den Hinweis, dass die Leitung bei der Allgemeinen SS als Teil der NSDAP lag. Für die Behauptungen zur Eigentumslage werden lediglich ungenannte Mitarbeiter des Bundesarchivs mit den Worten zitiert: „Im Bundesarchiv ist man der Meinung …“, während der aufsichtsführende Bundesminister das anders sieht. Gewollt oder ungewollt wirkt der Artikel wie eine Steilvorlage für die prompt folgende Erregung der israelkritischen Leserbriefschreiber.

    Die journalistische Leistung ist, vorsichtig gesagt, stark verbesserungsfähig.

    Mit freundlichem Gruß

    M.S.  

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