Abgetrennte Frauen

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Jerusalem, 23. September 2009 – Sogar auf dem Vorplatz der Jerusalemer Klagemauer, wo Soldaten vereidigt werden und gemischte Touristengruppen die betenden Juden fotografieren, sollen nach Willen des Klagemauer-Rabbiners Shmuel Rabinovitch keine gemischte Zeremonien für Neueinwanderer mehr stattfinden. Das berichtete die Zeitung Haaretz. Beamte der Einwanderungsbehörde Jewish Agency begleiten jüdische Neueinwanderer an ihrem ersten Tag in Israel zur Bank, um ihnen bei der Eröffnung eines Bankkontos behilflich zu sein, und zu weiteren Behörden. Zum Abschluss finden sie sich auf dem Vorplatz der Klagemauer ein, dem wichtigsten Heiligtum der Juden, um dort feierlich ihren neuen israelischen Personalausweis entgegen zu nehmen. Bisher saßen dort Männer und Frauen zusammen, während an der Klagemauer selber die Gebetsbereiche der Männer und Frauen durch eine hohe Sichtblende voneinander abgetrennt sind. Auf Protestbriefe von progressiven, reformistischen und konservativen jüdischen Organisationen, antwortete Rabbi Rabinovitch: „Die Genehmigung für die Zeremonien wurde der Jewish Agency nur für ein gemeinsames Gebets-Ereignis erteilt, damit jene, die die Tore des Heiligen Landes durchschreiten sich erfolgreich eingliedern mögen… entsprechend muss die Zeremonie gemäß den bestehenden Regeln des Judentums abgehalten werden. Und das erfordert eine Trennung von Männern und Frauen.“ Weiter ließ der Klagemauer-Rabbi wissen, dass es künftig Frauen verboten sei, die Zeremonie zu leiten.


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