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  1. BASLER ZEITUNG«Redet man über Siedlungen, ist man schon verloren»
    Der israelische Philosoph Adi Ophir ist von Barack Obama nicht enttäuscht. Er hat auch nichts von ihm erwartet. Und jetzt sei Obama in dieselbe Falle getappt wie seine Vorgänger
    Problembauten in der Westbank: Der Konflikt zwischen Israel und Palaestina ist derzeit vor allem im Siedlungsbau sichtbar. 
    Problembauten in der Westbank: Der Konflikt zwischen Israel und Palaestina ist derzeit vor allem im Siedlungsbau sichtbar.
    Bild: Keystone
    Adi Ophir
    Adi Ophir, 1951 geboren, lehrt Politische Philosophie an der Universität Tel Aviv. Sein Forschungsgebiet ist unter anderem die Kritische Theorie, und er befasst sich insbesondere mit der Thematik des Bösen. Seine jüngsten Bücher sind «Order of Evils» (Zone Books) und «Terrible Days», eine Essaysammlung über die aktuelle Lage Israels. Ophir arbeitet auch mit palästinensischen Akademikern zusammen. (TA)
    «Ich verstehe die amerikanische Politik nicht»: Adi Ophir. 
    «Ich verstehe die amerikanische Politik nicht»: Adi Ophir.
    Präsident Obama wollte noch in diesem Monat einen eigenen Nahost-Friedensplan präsentieren. Doch jetzt hat er nur die Parteien aufgefordert, Gespräche aufzunehmen. Und gesagt, er schicke seinen Nahostbeauftragten George Mitchell wieder in die Region. Was ist Ihre Erklärung?
    Wer hatte denn wirklich grössere Erwartungen? Ich jedenfalls nicht.
    Er hatte immerhin einen grossen Plan angekündigt.
    Der ganze Friedensprozess erweist sich seit Jahren als eigentliches Hindernis für den Frieden. Es gibt reihenweise Verzögerungen und Verschiebungen der einen grossen notwendigen Entscheidung: die Besetzung zu beenden. Seit dem Abkommen von Oslo 1993 hat sich ein entsprechender Mechanismus entwickelt. Man spricht über Bedingungen und Ziele der Verhandlungen, aber wirklich verhandelt wird nicht.
    Woran liegt das?
    Das ist die israelische Strategie, und Obama ist jetzt einfach in diese Falle getappt, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Die Bush-Administration hat das weit besser verstanden und unterstützte Israels Verzögerungstaktik, weil auch sie kein Interesse an einer Lösung hatte.
    Obama hatte doch aber zu erkennen gegeben, dass er etwas grundlegend ändern will. Etwa als er sich in Kairo an die arabisch-muslimische Welt wandte. Und er spricht davon, dass eine Lösung des Nahostkonflikts in amerikanischem Interesse liege.
    Mit dieser Analyse hatte er sicher Recht. Aber dann folgten nur Enttäuschungen. Er redet nur von den Siedlungen. Das ist ein grundsätzlicher Fehler.
    Weshalb?
    Die Siedlungen sind nicht der Kern des Problems. Israels fehlender Wille, die Besetzung zu beenden, ist es. Die Siedlungen sind nur die Folge. Das Problem ist der fehlende Wille, auch bei der Bevölkerung, daran etwas zu ändern. Wenn man sich nun wie Obama auf die Diskussion einlässt, wie viel man bauen darf oder nicht und wie lange ein Baustopp dauern soll, ist man verloren. Das war sein erster grosser Fehler. Der zweite war, dass er keinerlei Druck aufgesetzt hat.  

    1. DERBUNDDie Illusion vom demokratischen Israel – Der israelische Philosoph Adi Ophir ist von Barack Obama nicht enttäuscht – er hat auch nichts von ihm erwartet.  
      «Bund»:Präsident Obama wollte noch in diesem Monat einen eigenen Nahost-Friedensplan präsentieren. Doch jetzt hat er nur die Parteien aufgefordert, Gespräche aufzunehmen. Was ist Ihre Erklärung?
      Adi Ophir: Wer hatte denn wirklich grössere Erwartungen? Ich nicht.
      Er hatte immerhin einen grossen Plan angekündigt.
      Der ganze Friedensprozess erweist sich seit Jahren als eigentliches Hindernis für den Frieden. Es gibt reihenweise Verzögerungen und Verschiebungen der einen grossen notwendigen Entscheidung: die Besetzung zu beenden. Seit dem Abkommen von Oslo 1993 hat sich ein entsprechender Mechanismus entwickelt. Man spricht über Bedingungen und Ziele der Verhandlungen, aber wirklich verhandelt wird nicht.
      Woran liegt das?
      Das ist die israelische Strategie, und Obama ist jetzt einfach in diese Falle getappt, obwohl er es hätte besser wissen müssen. Die Bush-Regierung hat das weit besser verstanden und unterstützte Israels Verzögerungstaktik, weil auch sie kein Interesse an einer Lösung hatte.

  2. ???
    KSTA
    Begegnung und Versöhnung – „Über Mauern“ nennt sich das palästinensisch-deutsche Bühnenprojekt, das drei Theaterstücke im Theas Theater zeigen wird. Sechs Schüler der Integrierten Gesamtschule Paffrath und sechs Kinder aus Beit Jala spielen zusammen auf der Bühne.

    Bergisch Gladbach – „Wir versuchen, an der Basis Menschen zusammenzubringen“, sagt Axel Becker vom „Arbeitskreis Bürger für Beit Jala“, der sich für die Menschen in der palästinensischen Stadt engagiert. Diesem Anspruch folgt auch das Theaterprojekt „Über Mauern“, das der Arbeitskreis zusammen mit der Theas Theaterschule, der Evangelischen Kirchengemeinde und der Integrierten Gesamtschule Paffrath (IGP) auf die Beine gestellt hat: Sechs Kinder und Jugendliche aus Beit Jala, zehn bis 14 Jahre alt, und sechs Mädchen und Jungen von der IGP machen gemeinsam Theater.  
     
    Zunächst entwickelten die palästinensische und die deutsche Gruppe jeweils ein eigenes kurzes Stück, bevor sie zu einer Projektwoche in Bergisch Gladbach zusammenkamen: Dort entsteht derzeit ein drittes, gemeinsames Theaterstück. Bei einer Aufführung im Theas Theater kommen alle drei Produktionen auf die Bühne. 
     
     
    Begegnung und Versöhnung sind die Themen des Stücks, das die Beteiligten gemeinsam entwickeln: Sie verarbeiten die Ereignisse während ihres Zusammenseins in Bergisch Gladbach, bauen aber auch Elemente aus den zuvor in Palästina und Deutschland erarbeiteten Produktionen ein. „Es ist ein Prozess“, sagt Theaterpädagogin Christina Otto, die zusammen mit Kollegin Hannelore Shihade aus Beit Jala die jungen Schauspieler anleitet. Zu überwinden sind zunächst Sprachbarrieren: Shihade übersetzt vom Arabischen ins Deutsche und umgekehrt, bei einfachen Dingen klappt die Kommunikation auch auf Englisch. 

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