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  1. WESERKURIER Vortrag über das Leben in Palästina – Von Undine Zeidler
    Lilienthal. ‚Wenn man jemanden hört, der dort lebt, ist es anders‘, sagt Faten Mukarker. Und das ist ihr Hauptantrieb, immer wieder ihr Heimatdorf Beit Jala in Richtung Deutschland zu verlassen. Auf Vortragsreisen berichtet sie über das Leben der Palästinenser unter israelischer Militärbesatzung. Sie möchte in Deutschland dafür sensibilisieren: ‚Jetzt ist genug – seit Jahrzehnten kann man uns zuschauen, wie wir uns gegenseitig töten.‘ Mit ihrer eindringlichen, klaren Sprache zog sie die Zuhörer im Gemeindesaal der katholischen Gemeinde Guter Hirt mehr als zwei Stunden in ihren Bann. 
    Mukarker will Brücken bauen. Das beschwor sie in ihrem Eröffnungsgebet, und das wurde im Laufe des Abends immer wieder deutlich, sei es durch ihr Werben in Deutschland oder die Zusammenarbeit mit jüdischen Friedensaktivisten. In Bezug auf die unterschiedliche Wahrnehmung von Geschichte hob sie hervor, dass sie die Geschichte Palästinas mit ihren Augen und Worten erzähle. Sie polemisierte nicht gegen ‚den jüdischen Menschen und seine Religion‘ und äußerte Verständnis für die Sicherheitsbedürfnisse der Israelis. Doch auch für die Palästinenser forderte sie Freiheit und Menschenwürde ein. Klar sprach sie sich gegen den Zionismus aus, der eine Ideologie sei und auf dem Gedanken basiere: ‚Ein Land ohne Volk für ein Volk ohne Land.‘ Mukarker stellt klar, dass sehr wohl Palästinenser dort lebten, ‚mit Juden seit Jahrhunderten in guter Eintracht‘. 
    Faten Mukarker kam im Alter von wenigen Monaten nach Deutschland. Ihr Vater arbeitete als Schriftsetzer in Bonn. Mit 20 Jahren kehrte sie zur traditionellen Hochzeit in die Großfamilie nach Beit Jala zurück, ist jedoch in beiden Ländern und Kulturen zuhause. Zur Berliner Mauer hat Mukarker deshalb einen engen Bezug. Sie hofft, dass gemäß dieses Vorbilds auch die Mauer verschwindet, welche sich auf über 700 Kilometern Länge durch das Westjordanland windet, Gärten und Felder zerteilt, palästinensische Dörfer und Städte trennt. Neun Meter ist der graue Koloss hoch, von den Israelis auch durch Mukarkers Garten gebaut. Jahrhunderte alte Olivenbäume wurden dafür von den Besatzern gerodet. 

  2. Weltexpress – Keine Steuergelder für Israels Kriegspolitik! – Protestdemonstration gegen die Sitzung des deutsch-israelischen Kriegskabinetts am 30.11. in Berlin
    Berlin (Weltexpress) – Deutschland ächzt wie viele andere Staaten auch unter der Weltwirtschaftskrise. Trotzdem verschleudert die Merkel-Regierung Milliarden Euro von unseren Steuergeldern für die Kriegspolitik Israels. Aktuell fordert die Regierung von Premier Benjamin Netanjahu die Lieferung zweier Korvetten, die mit US-Waffen ausgerüstet werden. Bezahlen soll das vollständig der deutsche Staat – also letzten Endes wir Bürger!
    Bereits in den vergangenen Jahren hat Deutschland das israelische Militär massiv unterstützt. Zur Jahrtausendwende bekam Israel drei U-Boote fast geschenkt – Kosten: 560 Millionen Euro. 2012 werden zwei weitere U-Boote mit Brennstoffzellenantrieb ausgeliefert, die insgesamt über eine Milliarde Euro kosten werden. Diesmal soll der deutsche Steuerzahler für 333 Millionen Euro aufkommen. Diese U-Boote sind so konstruiert, dass sie leicht mit Nuklearwaffen bestückt werden können – das ist der Bundesregierung bekannt. Eine weitere Lieferung ist in Planung. Im Sommer 2009 schickte Israel die von Deutschland gebauten U-Boote in den Persischen Golf – zur Einschüchterung Irans. Jerusalem hat mehrfach angekündigt, Iran zu überfallen. Israels Vize-Regierungschefs Avigdor Liebermann droht, mit dem Gazastreifen zu verfahren, „wie die Amerikaner mit den Japanern im zweiten Weltkrieg“.

    1. BERLINER UMSCHAU Stoppt Netanjahu und Lieberman – Keine Unterstützung für Israels Aggressionspolitik
      Kein Zweifel: Die Organisatoren der Demonstration gegen die gemeinsame Sitzung des deutschen und des israelischen Kabinetts am Montag haben Mut. Es ist klar: Sofort wird die einschlägige Lobby, die sehr aggressiv werden kann,
      Organisatoren und Demonstranten des Anti-Semitismus bezichtigen und alles versuche, deren Anliegen in die rechte Ecke zu schieben.
      Logik hat diese Methode, denn es ist die einzige Chance, Deutschland weiterhin an der Seite der Aggressoren zu halten. Nichts wäre schlimmer als eine rationale, sachliche Diskussion über die Lage im Nahen Osten.
      Angela Merkel hat die bedingungslose Solidarität mit Israel zum Bestandteil der deutschen Staatsräson erhoben. Aber auch damit spricht sie letztlich nur aus, was ihre Vorgänger mehr oder weniger stillschweigend praktiziert haben. Doch durch die Unterstützung – gelegentlich durch schlappe Alibi-Kritik etwas getarnt – macht sich Deutschland mitschuldig an dem, was im Nahen Osten geschieht. Das – mehr als berechtigte – Schuldgefühl der Deutschen wird erbarmungslos dafür mißbraucht, einen rassistischen und aggressiven Siedlerstaat politisch zu flankieren. Zu deutsch heißt das: die Palästinenser sollen für den von Deutschen und ihren Helfern verübten Holocaust zahlen. Das kann nicht die Lehre aus 12 Jahren Faschismus sein.
      Natürlich will niemand die Juden ins Meer treiben. Doch was unbedingt erforderlich wäre, ist eine – und ließe sie sich auch nur schrittweise angehen – Aussöhnung zwischen den Menschen, die im Land zwischen Mittelmeer und Jordan seit Jahrtausenden gelebt haben und den Einwanderern. Das ist schwierig genug, denn die Verletzungen – und es sind bei weitem nicht nur seelische gemeint – wiegen schwer. Was sollen die Angehörigen der rund 1.200 im Gaza-Streifen getöteten Menschen, die der Aktion Gegossenes Blei zum Opfer fielen, sagen. Einfach alles vergessen?

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