Weltrekord zum Kichern

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Jerusalem, 8. Januar 2010 – Im Tscherkessendorf Abu Gosch westlich von Jerusalem hat am Freitag der aus London angereiste Jack Brockbank vom Guinness Buch der Weltrekorde offiziell einen neuen israelischen Weltrekord anerkannt. Der Koch Jawdat Ibrahim aus Abu Gosch, für guten Humus (Kichererbsenbrei) wohlbekannt und populär, hat mit 78 weiteren Köchen und 400 Helfern eine Satellitenschüssel von 5 Metern Durchmesser mit genau 4090 Kilo Humus gefüllt. Die Schüssel hat die Fernsehübertragungszentrale des benachbarten Newe Illan ausgeliehen. So wurde ein vor nur wenigen Wochen in Beirut aufgestellter Weltrekord mit lediglich 2 Tonnen Humus durchbrochen.
Zwischen Israel, Libanon und den Palästinensern gibt es einen erbitterten Krieg in der UNO und anderen internationalen Foren wegen Urheberrechten an dieser von allen Dreien beanspruchten Nationalspeise. Abu Gosch rechnet mit einer Fortsetzung dieses „Weltkriegs“ und einem libanesischen Vergeltungsschlag. Deshalb wird in dem Dorf Abu Gosch, wo einst die biblische Bundeslade gestanden hat und die Kreuzfahrer das neutestamentarische Emmaus vermuteten, schon ein zehn-Tonner Kichererbsenbrei geplant.
Libanon beantragte schon ein Patent für Humus, so wie der Feta-Käse der Griechen  oder der Champagner der Franzosen Markenschutz genießen.
Kichererbsen werden seit Tausenden Jahren im Gebiet des „Fruchtbaren Halbmonds“ angebaut, sind aber im benachbarten Ägypten unbekannt. In der Bibel wird Chimza erwähnt, aber die Araber behaupten, dass ihr Volksheld Saladin den Humus erfunden habe, als er die Kreuzritter aus dem Land vertrieben hat.
Für den Humus müssen die getrockneten Kichererbsen über Nacht eingeweicht und dann mehrere Stunden lang gekocht werden. Möglichst per Hand werden die nun weichen Kerne zu einem Brei zerrieben, mit Sesampaste, Olivenöl, Zitronensaft und Knoblauch verfeinert und schließlich mit gekochten Puffbohnen oder mit Petersilie angerichtet. Es wird mit Fladenbrot vom Teller „aufgewischt“.
Streit, vor allem mit Libanon, provozierten die Israelis, als sie mit Erfolg ihren zur „Nationalspeise“ deklarierten Kichererbsenbrei in britischen Supermärkten einführten. Die Libanesen beklagten Verluste in Millionenhöhe wegen dieses israelischen Vorstoßes. Ein palästinensischer Politiker forderte bei einer Sitzung der Welternährungsorganisation bei einer Tagung in Kairo, Israel wegen dem „Diebstahl“ der von den Palästinensern beanspruchten Nationalspeise zu verurteilen.

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