TEIL 1 – ZUM ÄRGERN (und/oder Reagieren) – Israel in den Medien…

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  1. Rund um den Neujahrstag war der „Freizeitantisemit“ Watzal besonders aktiv…
    BETWEEN THE LINES
    Mensch bleiben
    Genau vor einem Jahr, am 27. Dezember 2008, öffneten sich die „Pforten der Hölle“ für die Bewohner des Gaza-Streifens. Die viert stärkste Armee der Welt startete einen Angriff gegen eine wehrlose Bevölkerung, die darüber hinaus eingesperrte und gefangen gehalten – in dem größten „Freiluftgefängnis“ der Welt -, ihren Besatzern, den Israelischen Verteidigungsstreitkräften (IDF), wehrlos ausgeliefert war. Abgesehen von der menschlichen Tragödie – 1 400 Palästinenser, überwiegend Frauen und Kinder wurden getötet – und den massiven Zerstörungen, zeichnete sich die Weltöffentlichkeit durch Schweigen aus. Präsident-elect, Barack Hussein Obama, spielte Golf auf Hawai. Weder von ihm noch dem Noch-Präsidenten George W. Bush dem Jüngeren war etwas zu hören, das sich wie Kritik angehört haben könnte. Westliche Werte standen bei diesem Angriff nicht zur Disposition. Die Leidtragenden waren ja Palästinenser. Der Wall des Westens stemme sich gegen die Barbarei, wie einst Theodor Herzl Israels Rolle in dieser Region umschrieb. Oder sollte nur die „Villa im Dschungel“ verteidigt werden, wie vor Jahren Verteidigungsminister Ehud Barak Israel euphemistisch nannte? 14 israelische Soldaten verloren bei diesem Angriff ihr Leben, drei davon durch so genanntes „friendly fire“, das heißt, sie wurden von den eigenen Kameraden getötet.
    Über dieses „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, wie es Richter Richard Goldstone aus Südafrika nannte, liegen Dokumentationen von Amnesty International, Human Rights Watch und den Vereinten Nationen vor.  

    1. Ebenfalls vom „Freizeitantisemiten“…
      BETWEEN THE LINES
      Barack Obama: The Nobel Peace Prize Warrior  

      Am 10. Dezember 2009 wurde dem US-amerikanischen Präsidenten Barack Hussein Obama in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Jedermann fragt sich, hat er ihn verdient? Die Antwort muss lauten: Nein! Schritt für Schritt kommt der wirkliche Obama zum Vorschein. Das „Faszinosum“ Obama mutierte innerhalb eines Jahres zum Friedensnobelpreiskrieger. Wie sich jetzt herausstellt, waren seine diverse Reden formvollendete PR-Shows. Obamas Wahlkampfauftritte sowie seine Ankara- und Kairo-Rede stehen in einem diametralen Gegensatz zu seinen jüngsten „Kriegsreden“ an der Militärakademie in West Point und Oslo. Dort sind die letzten Hüllen gefallen, die ihn fast zu einem Widergänger von Bush dem Jüngeren erscheinen lassen. Für seine Oslo-Rede bekam er tosenden Applaus von den „Bush-Kriegern“: Sie riefen: Welcome to the club!
      Am 27. Oktober 2007 sagte Obama: „I will promise you this, that if we have not gotten our troops out by the time I am president, it is the first thing I will do. I will get our troops home. We will bring an end to this war. You can take that to the bank. “ In seiner Rede in Oslo war von Truppenrückzug keine Rede mehr. Im Gegenteil: Dort bemühte Obama die „Lehre vom gerechten Krieg“, um die neokoloniale Expansion der USA als „gerecht“ erscheinen zu lassen. Nach dieser Antikriegslehre liegt die Beweislast bei demjenigen, der einen Krieg anzetteln will. Trifft auch nur eine Bedingung nicht zu, ist der Krieg unmoralisch. Gemäß der „Lehre vom gerechten Krieg“ ist nur die Verteidigung gegen einen Angriff statthaft. Schon bei diesem Punkt fällt Obamas Rechtfertigung für die Eskalation des Krieges in Afghanistan durch, wenn er in alter Bush-Manier behauptet, „to defend ourselves and all nations from further attacks“. Die USA wurden aber von keinem Land angegriffen. Die Terroranschläge des 11. Septembers 2001 waren ein monströses Verbrechen von „religiös“ motivierten Kriminellen. Sie wurden von der Bush-Administration dazu missbraucht, die US-amerikanische Hegemonie auf den Mittleren Osten und Zentralasien auszudehnen, um eine …

    2. Und noch ein Text des „Freizeitantisemiten“.. 
      BETWEEN THE LINESDie Globalisierung religiöser Gewalt  
      Warum kam es zu Beginn des 21. Jahrtausends zu einem Ausbruch religiös motivierter Gewalt? Dieser Frage geht Mark Juergensmeyer, Professor an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara, nach. Anhand zahlreicher Fallstudien und Interviews, die der Autor mit Vertretern christlicher Milizen, Hamas, Hisbollah, im Irak und Iran sowie an fast allen Brennpunkten weltweit geführt hat, vertritt er die These, dass das Wiederaufblühen der religiösen Politik zu Beginn des 21. Jahrhunderts in weiten Teilen dem Verlust des Glaubens an den säkularen Nationalismus in einer zusehends globalisierten Welt geschuldet sei. Die Globalisierung habe diesen Trend zum Religiösen noch beschleunigt. Das westliche Konzept des Nationalstaates konnte in zahlreichen Ländern, in denen es religiös motivierte Aufstandsbewegungen gibt, keine Wurzeln schlagen.
      Diese These Juergensmeyers ist in Teilen zu eindimensional und gilt natürlich nicht für alle Staaten. In Afrika gibt es einige so genannte „failed states“, aber keiner hat religiös motivierte Gewalt hervorgebracht. Selbst Somalia, das als ein klassisches Beispiel eines gescheiterten Staates angesehen werden kann, kämpfen verschiedene Clans unter dem Banner des Islam um die Zentralgewalt. Ob sie vom Islam inspiriert werden, lässt sich nicht eindeutig sagen. Auch für Iran trifft die These des Autors nicht in Gänze zu. Der Schah von Persien war ein autokratisch-diktatorischer Herrscher, der ganz bewusst einen Staat geschaffen hat, der sich auf eine tausendjährige persische Tradition berufen hat. Er scheiterte nicht nur, weil er eine US-amerikanische Marionette war, sondern auch, weil er die religiöse Tradition seines Landes mit Füßen getreten hat
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  2. BRASILTREFF
      

    Kauf israelischer Drohnen empört Bevölkerung von Brasilien
    Die Polizei von Brasilien plant, israelische Drohnen zu kaufen. Dass dies vielen in der Bevölkerung nicht gefällt, haben nun einige Brasilianer zum Ausdruck gebracht, indem sie ihr eigenes Land kritisiert haben. Nach Plänen von Brasilien sollen rund 240 Millionen Euro in sechs unbemannte Flugzeuge investiert werden, wie die Tageszeitung „Ha´aretz“ berichtete. Natürlich gibt es hier auch viele Kritiker, so sagte der Minister für internationale Beziehungen der brasilianischen Arbeiterpartei PT, Valter Pomar, dass er mit der Entscheidung dieses Kaufes nicht übereinstimme, schließlich würde Brasilien damit das illegale und illegitime Vorgehen Israels unterstützen.
    Aber auch der Sprecher der Organisation „Gemeinschaft und Bewegung gegen Gewalt“, Mauricio Campos, sagte, dass es nur symptomatisch sei, das Brasilien sowohl Taktiken als auch die Ausstattung von Israels kaufe, da es sich bei Israel immerhin um ein stark militarisiertes Land handle, welches eine komplette Bevölkerung unter militärischer Besatzung hält. Die Organisation hat schon mehrmals gegen die israelischer Politik protestiert und sie außerdem des Völkermordes an den Palästinensern für schuldig befunden.
     
    • Nürnberger Nachrichten – Angeklagte Medienwissenschaftlerin wehrt sich  «Wir sind nicht die einzigen, die heikle Fragen anpacken»
      ERLANGEN – Die Gründerin und Leiterin des Erlanger (nicht-universitären) Instituts für Medienverantwortung, Dr. Sabine Schiffer, wehrt sich gegen einen Strafbefehl des Amtsgerichts Erlangen wegen «übler Nachrede». Sie hatte in einem Interview mit einem iranischen Rundfunksender die Frage aufgeworfen, ob der Schuss eines Polizisten auf den unschuldigen ägyptischen Ehemann der Ermordeten im Landgericht Dresden beim Versuch, einen Mord zu verhindern, einen rassistischen Subtext gehabt haben könnte. Die Gerichte haben jedoch jede Schuld auch von Polizisten verneint, die Staatsanwaltschaft hatte danach einen Strafbefehl erwirkt.
      Frau Dr. Schiffer, Sie haben sich vor allem mit Ihrer Beschäftigung mit islamophoben Tendenzen in deutschen Medien den Ruf erworben, besonders islamfreundlich zu sein, etliche Kritiker sehen darin sogar verkappte antisemitische Tendenzen. Wie gehen Sie mit solcher Kritik um?
       

    • KSTA – Medienforschung – Das seltsame Institut der Sabine S. – Das Erlanger „Institut für Medienverantwortung“ kritisiert die deutschen Medien für ihre Berichterstattung zum Islam. Längst hat sich Leiterin Sabine Schiffer einen Namen gemacht – trotz obskurer Thesen und seltsamer Kontakte. – Von Jan-Philipp Hein, 12.01.10, 17:18h

      Institute gibt es wie Sand am Meer. Zum Beispiel ein „Institut für Küstenforschung“, dessen Leiter nicht nur den Klimawandel erforscht, sondern Begründer der deutschen Donald-Duck-Forschung ist. Seine Donaldisten wiederum unterhalten ein „kartographisches Institut“, das aus Comicfragmenten den Entenhausener Stadtplan ableitet. Und im bayrischen Erlangen gibt es das „Institut für Medienverantwortung“.  
      Das klingt nach solider Wissenschaft. Doch schaut man sich den Laden näher an, ergeben sich Zweifel. Das geht mit der Mitarbeiterliste los. Das Institut besteht aus seiner Leiterin Sabine Schiffer und einer „wissenschaftlichen Assistenz“, die auch für „Büroorganisation“ zuständig ist. Ein knappes Dutzend weiterer Namen sind unter „ständige freie Mitarbeit“ gelistet. Schiffer sagt dazu: „Das Institut ist im Wesentlichen ein Netzwerk.“


    • noch ein „Nahostexperte“ 
      S
      ÜDKURIER Vikar berichtet über Lage in Israel
      Kommingen/Nordhalden (blu) Um sich ein Bild von der Lage der Christen in Israel zu machen, reiste der alt-katholische Vikar Ulf-Martin Schmidt aus Kommingen im Oktober in das Heilige Land. Er war Mitglied einer zwölfköpfigen Gruppe der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg. Fünf Tage lang reiste die Gruppe durch Israel, sie waren in Tel Aviv und Jaffa, Jerusalem, Bethlehem, Hebron und Ramallah, der heimlichen Hauptstadt der Palästinenser. Auf der Reise sprachen Vikar Schmidt und seine Kollegen mit Vertretern der Juden, Christen, Muslime sowie der Fatah und der Hamas. Ulf-Martin Schmidt wurde dabei bewusst, dass in der deutschen Öffentlichkeit ein Zerrbild über die Situation in Israel herrscht, zum Beispiel, alle Araber seien Muslime. Viele Araber gehörten auch anderen Religionsgemeinschaften wie den Bahai an, sagte Schmidt. Nicht bekannt sei hier auch der „alltägliche Terror“ im Heiligen Land. Dass Palästinenser zum Beispiel den zehnfachen Wasserpreis wie Juden bezahlen müssten, dass ihnen im Gegenzug aber nur ein Zehntel der Wassermenge zugestanden würde wie Juden. Über seine Erfahrungen und Eindrücke in Israel berichtet Vikar Ulf-Martin Schmidt am Sonntag, 10. Januar, ab 15 Uhr in Nordhalden mit einem Bildervortrag in der Dorferlebnisscheune. Dabei wird er auch Fragen aus dem Publikum beantworten. 

      1. Ich habe selten einen Bericht gesehen, in dem es nicht eine einzige korrekte Angabe gibt.  Besonders gefallen hat mir die Formulierung:  „Die israelische Regierung annektiere überall nicht-jüdische Hausbesitzer“  .Bin gespannt, wann diese Regierung mich annektiert.  (Ulrich Sahm) 
        SCHWARZWÄLDER BOTE –
        Christen haben einen schweren Stand 
        Nordhalden. Gut 50 Personen ließen sich von Vikar Ulf-Martin Schmidt im Nebenzimmer der Dorferlebnisscheune über die aktuelle Lage in Israel informieren. Der alt-katholische Geistliche aus Kommingen reiste als jüngster Teilnehmer mit einer Gruppe der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg Anfang Oktober 2009 fünf Tage lang durch Israel, um sich mit der Lage der Christen zu befassen. 
        Alltäglicher Terror im Heiligen Land betrifft auch Palästinenser 
        Untermauert von Lichtbildern berichtete der Vikar vom alltäglichen Terror im Heiligen Land, von dem hauptsächlich die Palästinenser betroffen seien. Besonders im Jerusalem brodele es zwischen Juden, Moslems und Christen, vor allem im Bereich des Al Axa-Tempels. Schmidt gab interessante Einblicke in die Grabeskirche, ins Gedächtniszentrum, Bethlehem, Hebron und Westpalestina. Die israelische Regierung annektiere überall nicht-jüdische Hausbesitzer, insbesondere in der von Muslimen bewohnten Altstadt von Jerusalem. Durch ihre Siedlungspolitik zerteile sie das Land der Palästinenser und hindere diese durch eine neun Meter hohe Mauer, unkontrolliert auf israelisches Gebiet zu gelangen. 
        Die meisten Araber lebten vom Olivenanbau und dem stark zurück gegangenen Tourismus. Die jüdische Gesellschaft sei insgesamt sehr uneinheitlich. Nur rund zehn Prozent der Bevölkerung seien gläubige Juden, betonte Schmidt. Mit Religion hätte die angespannte Lage nichts zu tun. Vor allem aus den USA fließe viel Geld nach Israel, doch viele der neu gebauten Siedlungen würden leer stehen. Die israelische Regierung locke deshalb Juden aus anderen Ländern an, insbesondere aus Russland. 
        Die Christen hätten im Heiligen Land einen schweren Stand. Obwohl Juden und Palästinenser aufeinander angewiesen seien, sieht Schmidt in absehbarer Zeit keine Lösung. Wegen der Zersiedelungspolitik sei ein eigenständiger palästinensischer Staat unrealistisch. Es werde wohl noch lange dauern und viele Bemühungen anderer Länder kosten, bis eine Annäherung möglich sein wird. 
        Von Gernot Suttheimer   

    • H -M. B Rumpelstilzchen rastet aus
      Aus dem Umfeld der „jüdischen Stimmen für einen gerechten Frieden“ erreichen uns zwei Briefe, die ein Aktivist dieser Massenbewegung an Prof. Schumann geschrieben hat, der seinerseits im Namen der „Scholars for Peace in the Middle East“ auf einen Beitrag von Tony Judt in der SZ geantwortet hat. Wir wollen unseren Lesern diese Dokumente der Grauens nicht vorenthalten und stellen sie deswegen online – verbunden mit der Frage: Wer wars? Unter denjenigen, die diese Frage richtig beantworten, wird ein Exemplar des gleichnamigen Kinderspiels ausgelost. (http://de.wikipedia.org/wiki/Wer_war%E2%80%99s%3F)
      1. Es ist spät und ich bin müde
      Sehr geehrter Herr Schumann,
      es fällt mir zwar schwer Sie so anzureden, aber die Pflicht zur Mäßigung und Höflichkeit erfordert es. Ihr Schreiben an die SZ ist noch unerträglicher
      als vieles, das ich in letzter Zeit ertragen musste. Die Tatsache, dass der SPME weltweit 20 Tausend Mitglieder angehören, in deren Namen Sie sozusagen geschrieben haben, hat nichts zu sagen. Die NSDAP hatte viel mehr Mitglieder und dennoch wird kein Mensch heute behaupten, dass sie Recht hatte oder berechtigte Forderungen stellte.
      Auch 20 Tausend jüdische Akademiker können sich irren und die neue Bewegung von J-Street in den USA zeigt, dass es auch anders denkende gibt.Ich werde jetzt nicht auf ihre dummen und falschen Argumente eingehen, denn es ist spät und ich bin müde. Aber ich werde mir in den nächsten Tagen den
      Spaß machen Ihnen zu antworten. Was Herr Judt über das jüdische Volk geschrieben hat, können Sie übrigens viel besser, ausführlicher und genauer
      bei Prof. Shlomo Sand nachlesen, der in seinem Buch „Wann und wie wurde das jüdische Volk erfunden“ darauf eine sehr einfache, logische, wissenschaftliche und überzeugende Antwort gibt. Vielleicht sollten Sie ein solches Buch lesen, bevor Sie sich in diese Debatte einmischen.
      Sie wiederholen ja aufs Wort alle Stereotypen der israelischen Propaganda und beharren darauf weiter blind zu sein und dämliche Thesen zu vertreten.
      Mit Ihnen und ihresgleichen kann man nur Mitleid haben. Sie helfen den Staat Israel zu zerstören und um das zu bewirken braucht es nicht einen Ahmadinedshad. Er genügen Lieberman, Netanjahu, Barack, Mofaz und Zippi Livneh, eben die ganze Baggage, die nicht gelernt hat von den Fehlern der
      letzten Jahre und weiter diese Politik des Krieges, des Hasses, des Raubes und der Tötens betreibt.
       

    • JÜDISCHE ZEITUNG Jüdische Stimme für einen gerechten Frieden in Nahost – Gegen eine Verstärkung der deutsch-israelischen Rüstungskooperation
      Anfang 2010 findet in Berlin eine gemeinsame Sitzung der deutschen und der israelischen Regierung statt. Im Jahr 2008 waren regelmäßige Konsultationen der beiden Regierungen beschlossen worden und hatte in Israel eine erste Zusammenkunft dieser Art stattgefunden.
      Wir protestieren aus Anlass der gemeinsamen Kabinettsitzung der Regierungen Israels und Deutschlands gegen die Besatzungs-, Siedlungs- und Kriegspolitik der israelischen Regierung und die menschenverachtende Blockade des Gazastreifens. Gemeinsame Kabinettsitzungen bestärken Israel in seiner Haltung. Es muss aber für Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.
      Das Treffen fand 10 Monate nach dem israelischen Überfall auf den Gazastreifen statt, dem über 1.400 Palästinenser und 13 Israelis zum Opfer fielen. Der Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen beauftragte eine Untersuchungskommission, unter Leitung des international anerkannten Richters Richard Goldstone, die Vorgänge in Gaza zu prüfen. Der unparteiische und ausgewogene Bericht weist Kriegsverbrechen – auch auf palästinensischer Seite – sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit nach. Israel erklärt lediglich, dieser Bericht behindere den Friedensprozess, und entzieht sich jeder Prüfung anhand geltender internationaler Rechtsvorschriften.
      Stattdessen verstärkt Israel erneut seine Siedlungspolitik, sowohl in der Westbank wie vor allem in Ostjerusalem, wo Palästinenser vertrieben und ihre Häuser zerstört werden. Gleichzeitig nehmen die Diskriminierung der indigenen nicht-jüdischen palästinensischen Bevölkerung Israels und die rassistische Hetze gegen sie zu. Unablässig, oft mit Razzien Nacht um Nacht, überfällt die israelische Armee palästinensische Dörfer, die gewaltfreien Widerstand gegen die Besatzung leisten – wie etwa das Dorf Bilin bei Ramallah.
      Die gemeinsame Kabinettsitzung erweckt den Eindruck, dass die deutsche Regierung die Unterdrückung des palästinensischen Volkes und die israelischen Menschenrechtsverletzungen stillschweigend hinnimmt, ja sie unterstützt. Eine immer engere Zusammenarbeit ist nicht nur in den Bereichen Wissenschaft, Jugendaustausch, Umwelt geplant, sondern es steht auch eine Verstärkung der deutsch-israelischen Rüstungskooperation bevor. Das ist ein eindeutiger Verstoß gegen das Verbot, Waffen in Kriegs- und Krisengebiete zu liefern.
      Der deutschen Regierung und der Bundeskanzlerin muss bewusst sein, dass sie damit einen weiteren Krieg im Nahen Osten möglich machen und einen israelischen Krieg gegen Iran mit vorbereiten helfen!
      Wo der Druck der Regierungen – politisch, wirtschaftlich, diplomatisch – auf Israel fehlt, müssen wir, die Zivilgesellschaften, weltweit Druck ausüben und die israelische Regierung dazu bringen, die Besatzung zu beenden, und das Völkerrecht und die Menschenrechte einzuhalten. Alle diejenigen, die Verbrechen gegen die Menschlichkeit während der israelischen Militäroffensive im Gazastreifen begangen haben, ausführend oder befehlend, müssen zur Verantwortung gezogen werden, wie es der Vorsitzende der Untersuchungskommission des Menschenrechtsrates der Vereinten Nationen für den Überfall auf Gaza, Richard Goldstone, gefordert hat.
      Wir fordern
      • Ein Ende der israelischen Blockade des Gazastreifens!
      • Ein Ende der Besatzung!
      • Keine deutschen Waffen nach Israel und in den Nahen Osten!
      • Keine Lieferung von deutschen Dolphin-U-Booten und Kriegsschiffen nach Israel!
      • Freiheit für den gewaltfreien palästinensischen Aktivisten Mohammad Othman und alle   anderen palästinensischen politischen Gefangenen in den israelischen Gefängnissen.
      Jüdische Stimme für gerechten Frieden in Nahost e.V. – EJJP Deutschland, der Koordinationskreis Palästina Israel und 18 weitere Nichtregierungsorganisationen aus der Palästina- und Israel/Palästina-Solidaritätsbewegung, aus der Friedensbewegung in Deutschland sowie Einzelpersonen.  

    • Kommentar Ulrich B.: Kann man die Anschaffung von Nackscannern dann eigentlich auch als „Aufruesten“ bezeichnen?

      „nett“: „Israel rüstet auf“
      TAZ –  Israel rüstet auf – Raketenabwehrsystem getestet
      Israel will sich in Zukunft noch besser vor Bedrohungen, zum Beispiel durch die Hisbollah, schützen: Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass ein neues Raketenabwehrsystem erfolgreich getestet wurde.
      JERUSALEM afp | Israel hat nach eigenen Angaben mit Erfolg ein neues Raketenabwehrsystem getestet, mit dem es sich vor Angriffen radikalislamischer Gruppen wie Hisbollah und Hamas schützen will.
      Beim ersten Test des mobilen Systems seien mehrere Bedrohungen gleichzeitig erfolgreich „neutralisiert“ worden, wie das Verteidigungsministerium am Mittwoch mitteilte. Die neue Abwehr, die Kurzstreckengeschosse und Granaten mittels Radar und Raketen abfangen soll, werde die Sicherheit Israels verändern, sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter.

      Medienberichten zufolge soll ein erstes Abwehrsystem in den kommenden Monaten am Gazastreifen eingerichtet werden. Die dort herrschende Hamas und andere radikale Gruppen schossen in den vergangenen Jahren tausende Raketen und Mörsergranaten auf den Süden Israels ab und töteten zahlreiche Menschen. Nach der israelischen Großoffensive im vergangenen Winter, bei der rund 1400 Palästinenser ums Leben kamen, waren die Angriffe jedoch stark zurückgegangen.  
      Die libanesische Schiitenmiliz Hisbollah hatte im Sommer 2006 mehr als 4000 Raketen auf den Norden Israels abgefeuert. Heute verfügt die Hisbollah israelischen Angaben zufolge über rund 40.000 Raketen.


    • Uri sagt….
      LINKE ZEITUNG Die eiserne Mauer – Der israelische Friedensaktivist Uri Avnery über den »Gaza Freedom March« und die Verstrickungen Ägyptens mit der israelischen Besatzungspolitik in Palästina.
      Etwas merkwürdiges, fast Bizarres geschieht in diesen Tagen in Ägypten. Etwa 1400 Aktivisten aus aller Welt versammelten sich hier auf ihrem Weg in den Gazastreifen. Am Jahrestag der Cast Lead“-Offensive wollten sie an einer gewaltfreien Demonstration gegen die andauernde Blockade teilnehmen, die das Leben von 1,5 Millionen Bewohnern des Gazastreifens unerträglich macht.
      Zur selben Zeit fanden in vielen Ländern Protest-Demonstrationen statt. Auch in Tel Aviv war eine große Protestdemo geplant. Das
      Monitoring-Comitee“ der arabischen Bürger Israels beabsichtigte eine Demo an der Gazagrenze zu organisieren. Als die internationalen Aktivisten in Ägypten ankamen, wartete eine Überraschung auf sie. Die ägyptische Regierung verbot ihnen die Fahrt nach Gaza. Ihre Busse wurden in den Außenbezirken Kairos festgehalten und zum Umdrehen gezwungen. Einzelne, denen es gelungen war, den Sinai in regulären Bussen zu erreichen, wurden herausgeholt. Die ägyptischen Sicherheitskräfte führten eine regelrechte Jagd nach den Aktivisten durch.
      Die zornigen Aktivisten belagerten ihre Botschaften in Kairo. Vor der französischen Botschaft bildete sich ein Zeltlager, das bald von ägyptischer Polizei umgeben war. Amerikanische Demonstranten versammelten sich vor ihrer Botschaft und verlangten den Botschafter zu sehen. Mehrere Demonstranten, die über 70 waren, auch die jüdische Hedi Epstein mit 85, begannen mit einem Hungerstreik. Überall wurden die Demonstranten von ägyptischen Eliteeinheiten in voller Schutzausrüstung aufgehalten, während rote Wasserwerfer im Hintergrund warteten. Protest-Demonstranten, die versuchten, sich auf Kairos Hauptplatz Tahrir (Befreiung) zu versammeln, wurden körperlich angegriffen. Am Ende wurde nach einem Treffen mit der Frau des Präsidenten eine typisch ägyptische Lösung gefunden: einhundert Aktivisten wurde es erlaubt, den Gazastreifen zu erreichen. Der Rest blieb in Kairo, perplex und frustriert. Während die Demonstranten in der ägyptischen Hauptstadt warteten und versuchten, ihrem Ärger Luft zu machen, wurde Binyamin Netanyahu im Präsidentenpalast im Herzen der Stadt empfangen. Sein Gastgeber pries und lobte lang und breit seinen Beitrag zum Frieden, besonders das
      Einfrieren“ des Siedlungsbaus in der Westbank, eine vorgetäuschte Geste – besonders da Ost-Jerusalem nicht mit eingeschlossen ist. 

    • Kommentar Ulrich B.: Und Deutschland frisst Berlin auf…
      „nett“
      TAGESSPIEGEL – 
      Israel frisst Ostjerusalem auf – Jerusalem bewilligt den Bau eines jüdischen Wohngebiets mitten im arabischen Viertel Schuafat. USA und Palästinenser protestieren.
      Die systematische Besiedlung palästinensischen Landes in Ostjerusalem geht täglich weiter. Am Mittwoch hat der Jerusalemer Distriktsrat für Planung und Bau den Bauplan eines jüdischen Wohngebietes mitten im arabischen Viertel Shuafat im nördlichen Teil Ostjerusalems bewilligt. Laut einer Meldung des israelischen Rundfunks am Mittwochnachmittag sollen dort drei fünfstöckige Wohnblöcke für insgesamt 50 Familien erstellt werden. In Shuafat befindet sich auch das gleichnamige Flüchtlingslager, das einzige auf – annektiertem – israelischem Staatsgebiet.
      Washington und die Palästinenser protestierten am Mittwoch zunächst gegen eine andere Baubewilligung vom Vortag: gegen den neuesten Beschluss des Planungs- und Bauausschusses der Jerusalemer Stadtverwaltung, den Bau von drei Wohnblöcken auf dem Ölberg zu bewilligen. Die linke Meretz-Fraktion im Stadtparlament legte umgehend gegen den in einem handstreichartigen Akt beschlossenen Entscheid Einspruch ein, sodass die endgültige Entscheidung, diesmal durch das Rat-Plenum, erst in einigen Wochen gefällt wird. Der Sprecher von Palästinenserpräsident Mahud Abbas sprach von einer „Kampfansage“ an die internationale Gemeinschaft. Das Bauprojekt laufe den Versuchen zuwider, den Nahost-Friedensprozess wieder in Gang zu bringen, sagte er. Unter amerikanischem Druck hatte Israel die weitere Besiedlung der Palästinensergebiete für zehn Monate gebremst.

    • HPD „Verstehen und nicht verzeihen“
      (hpd) Die Auschwitz-Überlebende Cordelia Edvardson, Autorin des beeindruckenden Erinnerungsberichtes „Gebranntes Kind sucht das Feuer“, legt mit „Wenn keiner weiter weiß. Berichte von der Grenze“ eine Sammlung von Berichten und Kommentaren zum Nahost-Konflikt vor. Darin zeigt sich die Autorin als aufmerksame und kritische Beobachterin, welche bei Anerkennung des Existenzrechts Israels scharf dessen Umgang mit den Palästinensern kritisiert.
      Die 1929 in München geborene Cordelia Hoffmann, die Tochter des Staatsrechtlers Hermann Heller und der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer, wuchs als katholisches Mädchen auf und wurde mit elf Jahren aufgrund der nationalsozialistischen „Rassengesetze“ zur Jüdin erklärt. 1943 deportierte man sie nach Theresienstadt und später nach Auschwitz. Glücklicherweise kam Cordelia Hoffmann mit dem Leben davon und ging nach dem Ende des Krieges nach Schweden. Dort arbeitete sie lange Jahre als Journalistin, berichtete 1973 vom Jom-Kippur-Krieg und wurde später in Jerusalem Auslandskorrespondentin für den Nahen Osten.
      Unter ihrem neunen Namen Cordelia Edvardson veröffentlichte sie 1984 den autobiographisch geprägten Roman „Gebranntes Kind sucht das Feuer“, worin ihre Diskriminierung als Jüdin bis zum Weg nach Auschwitz eindringlich geschildert werden. 1986 erhielt Edvardson dafür den Geschwister-Scholl-Preis. Mit „Wenn keiner weiter weiß. Berichte von der Grenze“ liegt nun eine Sammlung ihrer jüngeren journalistischen Arbeiten meist zum Nahost-Konflikt vor.

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