Umwelt: Meeresspiegel-Fluktuation ist nichts neues

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Jerusalem, 26. Januar 2010 – Das Ansteigen und Sinken des Meeresspiegels ist nichts Ungewöhnliches. An der Mittelmeerküste vor Israel hob oder senkte sich der Meeresspiegel in den vergangenen 2500 Jahren um ganze 1,6 Meter. Das ergab eine geo-archäologische Prüfung der Universität Haifa unter Dr. Dorit Sivan.
Anhand gut datierter Ausgrabungen aus biblischer Zeit, der Römer, Kreuzfahrer oder der muslimischen Eroberer entlang der Küste konnte auch der Wasserstand des Meeres ermittelt werden.
Nach Angaben der Forscher gebe es drei Ursachen für Veränderungen des Meeresspiegels. Ein Grund sei das Gesamtvolumen des Wassers auf dem Erdball, verursacht durch Erderwärmung oder Eiszeiten und die entsprechenden Änderungen der Eiskappen in Arktis und Antarktis. Regional gebe es ein Anheben oder Absinken der Erdplatten und schließlich gebe es noch lokale tektonische Veränderungen, die entlang der Küste die Landmasse im Verhältnis zum Meeresspiegel heben oder senken könnten. Ein Anheben des Meeresspiegels überschwemme nicht nur Häfen und Städte nahe dem Meer, sondern verursache auch eine Versalzung des Grundwassers und zerstöre die Küste.
Der von Herodes angelegte Hafen von Caesarea
Die Studie startete in Akko, wo die Kreuzfahrer unterirdische Abwasserkanäle etwa für eine gut erhaltene öffentliche Latrine und Fluchtwege zum Meer gebaut haben. Die sind heute teilweise überschwemmt, weil vor rund 800 Jahren der Spiegel des Mittelmeeres  zwischen 50 und 90 Zentimeter niedriger war als heute.  Dieses Ergebnis konnte in Atlit und Ceasarea bestätigt werden, wo die Kreuzfahrer ebenfalls nahe dem Meer gebaut haben. In der hellenistischen Periode, um 300 vor Christi jedoch war der Wasserstand des Mittelmeeres ganze 1,6 Meter niedriger als heute. Dann stieg das Wasser wieder erheblich bis zur Zeit Jesu und des Königs Herodes. In dem von Herodes gebauten Hafen in Caesarea entsprach der Pegel ungefähr dem heutigen Wasserstand. Dann sank das Wasser wieder bis im 6. Jahrhundert die Moslems kamen und sank weiter bis zur Ankunft der Kreuzfahrer. 500 Jahre lang stieg der Pegel wieder stetig bis auf 25 Zentimeter unter dem heutigen Pegel Anfang des 18. Jahrhunderts.
In den vergangenen hundert Jahren allein gab es Schwankungen um ganze 19 Zentimeter. In den vergangenen 50 Jahren stieg der Meeresspiegel um 5,5 Zentimeter. Aber es habe auch Perioden gegeben, in denen das Wasser innerhalb zehn Jahren um ganze 10 Zentimeter anstieg. Dr. Sivan kommt zum Schluss: „Selbst akute Änderungen in einer kurzen Zeit bieten keinen Anhaltspunkt für langfristige Entwicklungen.“ Was heute als Folge der Erderwärmung dargestellt wird, stelle sich bei einer Beobachtung des Meeresspiegels über eine Periode von 2500 Jahren als „nichts Neues“ dar.


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