Kommentar: Iran plant die Islamisierung der gesamten Welt

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Kommentar:
Iran plant die Islamisierung der gesamten Welt

Von Dr. Wahied Wahdat-Hagh 5. März 2010, 17:01 Uhr 

 

Die Ideologen des iranischen Regimes fordern nicht nur eine Reislamisierung des Nahen Ostens, sondern langfristig der gesamten Welt, denn der Islam sei die letzte offenbarte Religion für die ganze Welt. Mit Hilfe von dschihadistischen Terrorgruppen will sich Teheran an die Spitze einer antisemitischen Bewegung stellen.

Im Amtsblatt der Europäischen Union vom 16.6.2009 ist zu lesen, dass der Rat der Europäischen Union die Hamas, die Palästinensische Islamische Dschihad und die Volksfront zur Befreiung Palästinas-GC als terroristische Organisationen einstuft.

Khamenei heizt die Stimmung an


Laut der deutschsprachigen Website des iranischen Revolutionsführers haben „Führer der Dschihad-Gruppen“ beim Treffen mit Ayatollah Khamenei am 27.2.2010 zunächst hervorgehoben, dass „Palästina und das Heilige El-Quds [Jerusalem] mit Hilfe des Widerstandes, des Dschihad und der Standhaftigkeit in die Arme der Islamischen Weltgemeinde zurückkehren [werden] und das besatzerische Israel erwartet kein anderes Schicksal als Niederlage und Untergang.

Zwar haben die drei genannten Terrororganisationen nie darauf gewartet bis Israel untergeht und haben im bewaffneten Kampf bewiesen, wie sie den Untergang eines Staates beschleunigen wollen, aber der Übersetzer der deutschsprachigen Website des iranischen Revolutionsführer sollte dennoch korrigiert werden. Denn es war die Rede von „Nabudi“, was mehr als „Untergang“ und zwar „Vernichtung“ des Staates Israel bedeutet.

Weiterhin wurde Ayatollah Ali Khamenei auf seiner eigenen Website zitiert: „Palästina wird mit Sicherheit dank Fortsetzung der nie in Vergessenheit geratenden Standhaftigkeit der palästinensischen Nation, die Vereinigung der Dschihadgruppen zum Widerstand und dem Glauben an Gott und die Zufluchtssuche bei ihm, befreit werden und den Unterstützern des zionistischen Regimes wird nicht mehr zuteil werden als historische Schande und Verruf.“

Das iranische Staatsoberhaupt, das sich als Stellvertreter Gottes auf Erden versteht, sprach damit insbesondere die USA an, die eine Schande erleiden werden.

Khamenei sprach davon, dass die „palästinensische Nation“ den Titel des „standhaftesten Volkes der Geschichte“ verdient habe. Das iranische Staatsoberhaupt sprach den dschihadistischen Gruppen Mut zu, diese mögen den „Geist der Standhaftigkeit unter der palästinensischen Bevölkerung erhalten.“ Der iranische Revolutionsführer hat seine „Feinde“ längst ausfindig gemacht. Sie gehören zur „Front der arroganten Imperialisten und Gottlosen“.

Ali Khamenei garantierte den Führern der Terrororganisationen: „Die Befreiung Palästinas wird nicht schwerer sein als der Sieg der iranischen Nation über das Gewaltregime des Schahs.“

Khamenei riet von einer Versöhnung mit dem Staat Israel ab und sagte: „Diejenigen, die den wahren und richtigen Weg zur Befreiung von El-Quds (Jerusalem) und Palästina, nämlich den Kampf und die Standhaftigkeit außer Acht ließen, waren gezwungen, die vom Feind auferlegten Bedingungen zu akzeptieren und wenn sie nur für einen Augenblick über diese Bedingungen hinausgegangen sind, wurden sie ausgeklammert oder erniedrigt.“

Alle oben zitierten Sätze sind auf der deutschsprachigen Website des iranischen Revolutionsführers nachzulesen. Damit bringt Ali Khamenei erneut die khomeinistische antisemitische Politik der Konterkarierung eines Friedensprozesses zwischen den Palästinensern und Israel auf den Punkt, indem er die Bemühungen der Vereinigten Staaten von Amerika, der Europäischen Gemeinschaft, Russlands und der Vereinten Nationen als eine versöhnliche Politik mit Israel brandmarkt und verurteilt.

„Göttliche Vorbestimmungen für den Nahen Osten“

Was die Website nicht auf Deutsch übersetzte, aber als Tonmaterial auf der offiziellen Website des Ayatollah Khamenei auf Persisch zu hören ist, sind Sätze wie die folgenden. Unter anderem bittet Ayatollah Khamenei Gott, dass „wir und ihr erfolgreich unseren Weg fortsetzen.“

Ayatollah Khamenei sagt auch, dass die Führer dieser dschihadistischen Organisationen dafür sorgen müssen, dass der „Geist des Widerstandes in der Bevölkerung gefestigt wird. Der einzige Weg Palästinas ist der Widerstand und der Kampf.“

Ayatollah Khamenei versprach: „Das Palästina-Problem wird in den nächsten Jahrhunderten zur Ursache des Verrufs von Amerika werden. Palästina wird befreit werden. Zweifelt nicht daran. Palästina wird sicherlich befreit werden und wird an die palästinensische Bevölkerung zurückgegeben werden. Dort wird ein palästinensischer Staat errichtet werden. Daran gibt es keinen Zweifel. Aber Amerika und der Westen werden in Verruf geraten.“

Ayatollah Khamenei sprach von „göttlichen Vorbestimmungen für den neuen Nahen Osten“. Er sagte: „Der neue Nahe Osten wird der Nahe Osten des Islam sein. Genauso wie das palästinensische Problem ein islamisches Problem ist.“

Ayatollah Khamenei sagte: „Besteht darauf, dass es keinen anderen Weg gibt außer Widerstand zu leisten.“ Er fuhr fort: „Wer von den Palästinensern den Weg des Widerstandes verlassen hat, hat einen Nachteil erlitten. Israel ist nicht aufrichtig, wenn es um Frieden geht. Und wenn Israel auch aufrichtig wäre, dann hat Israel trotzdem keine Rechte hier. Aber Israel ist ohnehin nicht aufrichtig. Diejenigen, die auf den Pfad des Dialoges eingetreten sind, wurden gezwungen alles was der Feind sagt zu akzeptieren. Wenn sie auch nur einen Moment auf die Feinde nicht eingingen, wurden sie entweder beseitigt oder erniedrigt.“

Er sagte weiterhin: „Der Weg zur Befreiung von Palästina ist nur der Weg des Kampfes.“ Khamenei schürte den Konflikt an: „Wer diesen Weg des Kampfes nicht akzeptiert, schadet Palästina. Wenn er weiß, was er tut, [wenn er den Kampf nicht akzeptiert] dann begeht er Verrat, wenn er nicht weiß, was er tut, dann ist es Unwissenheit. Auf jeden Fall hat er Palästina einen Schlag versetzt. Palästina hat keinen anderen Weg außer Widerstand.“

Khamenei meinte auch, dass viele arabische Staaten ihre Prüfungen sehr schlecht abgelegt haben.

Im übrigen waren die Führer der terroristischen Organisationen in Teheran versammelt, um Israel – bzw. wie im islamistischen Sprachgebrauch auch üblich – das „zionistische Regime“ zu verurteilen. Die Teilnehmer der Konferenz beschlossen die „Kriegsverbrechen des zionistischen Regimes vor einem Tribunal zu verurteilen.

„Gefährliches Krebsgeschwür“

Laut der iranischen Nachrichtenagentur ISNA vom 4.3.2010 nannte der iranische Revolutionsführer Ali Khamenei den „künstlichen und zionistischen Staat Israel ein gefährliches Krebsgeschwür.“ Khamenei fuhr fort: „Der einzige Weg gegen diesen gefährlichen Krebs und gegen seine Anhänger ist die Rückkehr zum Islam und die als die zentrale Achse zu betrachtende Lehre des Propheten des Islam.“

In der Tat fordern die Ideologen des iranischen Regimes nicht nur eine Reislamisierung des gesamten Nahen Ostens, sondern langfristig der gesamten Welt, denn der Islam sei die letzte offenbarte Religion für die ganze Welt.

Khamenei sprach alle muslimischen Regierungen an, die sich einigen und dem Islam folgen sollten, um dem „usurpatorischen Israel und seinen Anhängern“ zu begegnen.

Khamenei ist der Meinung, dass die „Amerikaner, die Briten und die anderen Feinde des Islam Konflikte und Intrigen in der muslimischen Ummat hervorrufen wollen.“ Er fügte hinzu: „Diese unterdrückerischen Hegemonialmächte wissen sehr genau, dass Zwietracht und Differenzen die islamische Ummat vom relevanten Problem Palästina entfernen.“ Deswegen wollten diese Feinde des Islam ein „Feuer der ethnischen, religiösen und geographischen Intrigen im Herzen der Schiiten und der Sunniten und anderer muslimischer Glaubensrichtungen entfachen,“ glaubt Khamenei.

Die religionspolitischen Vorstellungen des iranischen Revolutionsführers werden transparent, wenn er davon spricht, dass „mit dem Sieg der großen islamischen Revolution, das fromme und aufrichtige iranische Volk der Bannenträger der Wahrheit, der Gerechtigkeit und der Reinheit geworden ist und mit Einheit seinen Weg fortsetzen wird.“

Welcher Weg das ist, ist in den letzten Tagen wieder deutlich geworden: Mit Hilfe von dschihadistischen Terrorgruppen will sich das iranische Regime an die Spitze einer gewalttätigen und antisemitischen Bewegung stellen, die mit der Ideologie der „islamischen Ummat“ die islamische Welt reislamisieren will. Im Zuge der Reislamisierung soll das „Krebsgeschwür Israel“ vernichtet werden.

Das Ziel: Vernichtung des zionistischen Regimes

Erst am 25.2.2010 hatte der iranische Präsident Dr. Ahmadinedschad bei einem Treffen mit dem syrischen Präsidenten Assad gesagt, dass der Westen seine „Hoffnung auf einen Broader Middle East unter der Herrschaft der Zionisten und der Arroganten ins Grab tragen werde.“

Weiterhin sagte Ahmadinedschad auf derselben Sitzung: „Selbstverständlich ist aber ein neuer Naher Osten auf dem Wege. Ein Naher Osten, in dem Zionisten und die Arroganten keinen Platz haben werden.“

Und ein Tag später, am 26.2.2010, sprach Ahmadinedschad bei einem Treffen mit Hassan Nassrallah, Generalsekretär der Hisbollah von dem „künstlichen Regime“: „Wenn das zionistische Regime seine Fehler wiederholt und neue Abenteuer beginnt, wird es gänzlich entwurzelt werden und die Region wird für alle Zeiten von diesem Übel befreit werden.“

Der iranische Präsident sagte: „Das göttliche Versprechen ist die Vernichtung des künstlichen, verbrecherischen, zionistischen Regimes. Und der große Sieg ist nahe.“ Solche Sätze kann man auf der offiziellen Website des iranischen Präsidenten nachlesen. Sie machen auch deutlich wie nah der iranische Präsident dem angeblich „moderaten“ Revolutionsführer Ali Khamenei steht und wie antisemitisch die iranische Staatspolitik im übrigen seit 31 Jahren ist.

Hamas und Dschihad gegen Friedensgepräche

Am Donnerstag, den 4.3.2010 wurde bekannt, dass mit Zustimmung der Arabischen Liga und Vermittlung Washingtons für die Dauer von vier Monaten „indirekte Verhandlungen“ zwischen dem palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas und der israelischen Regierung beginnen sollen, um die über zwei Jahrzehnte in die Sackgasse geratenen Friedensgespräche in Gang zu bringen.

Die politischen Führer der Hamas und des Palästinensischen Dschihad haben indessen diese Entscheidung verurteilt. Kein Wunder, denn der iranische Revolutionsführer Ali Khamenei und der iranische Präsident Ahmadinedschad hatten ihnen gerade eine solche virulente und antisemitische Politik empfohlen.

 

 


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