Wo liegen unsere Wurzeln?

  • 0

Wo liegen unsere Wurzeln?

Der Streit um die Erbe-Stätten stellt grundlegende Fragen in den Mittelpunkt

Moshe Dann, YNetNews.com, 3. März 2010

Übersetzt aus dem Englischen von Herbert Eiteneier

 

 

Der Jerusalemer Bürgermeister Nir Barkat gab dem Druck von Premierminister Netanyahu, dem US-Außenministerium und der internationalen Gemeinschaft nach und schränkte die Pläne zum Abriss von 88 illegalen arabischen Gebäuden ein, die in einem reichhaltigen archäologischen Park im Kidron-Tag gegenüber der Davidstadt liegen, der Stadt Jerusalem im Altertum.

Nach den Dienstag verkündeten Plänen schlug Barkat vor, nur etwa 20 in dem umstrittenen Gebiet lebende Familien umzusiedeln, während dem Rest im Nachhinein Legalitätsstatus gegeben würde. Das gesamte Gebiet soll renoviert und als Garten und touristische Stätte von Weltniveau aufgebaut werden, mit einem arabischen Wohnviertel, Geschäften und Restaurants sowie Sport- und Gesundheitszentren. Die Araber behaupten, diese Pläne bedrohten ihr Eigentum und ihren Lebensstil.

Die Stadt sagt, sie würden die Lebensqualität der Araber verbessern; die Araber sind dagegen und sagen, das würde das Gebiet „judaisieren“.

Die Stadt argumentiert, dass die Araber auf öffentlichem Land in einem archäologischen Gebiet gebaut haben und dass „rechtstaatliche Grundsätze durchgesetzt“ werden; die Araber beklagen nicht erteilte Baugenehmigungen.

Allein in Jerusalem gibt es schätzungsweise 10.000 bis 20.000 illegale arabische Gebäude.

Die Araber behaupten ihnen gehöre das Land, sind aber nicht in der Lage irgendwelche Belege vorzuweisen. Unter Mithilfe einer Reihe israelischer NGOs wie Peace Now, Ir Amim und Bimkom – die Gelder aus dem New Israel Fund, von europäischen Regierungen und der EU erhalten – haben sie gegen die archäologischen Arbeiten in dem Gebiet protestiert und bestehen darauf, dass der gesamte Bereich „palästinensisch“ sei.

Stadt-Anwalt Yossi Havillo und Staatsanwalt Moshe Lador sind gegen die Zerstörung arabischer Häuser; sie bestehen darauf, dass ein von Juden in der Nähe ohne Baugenehmigung gebautes Haus abgerissen wird.

Auf Luftbildern erkennt man, dass dieses Gebiet bis in die frühen 1990-er Jahre unbewohnt war; damals begannen Ausgrabungen in der Davidstadt Millionen von Touristen anzuziehen und es konnten dort überall verteilt Artefakte gefunden werden. Unter Barkats Vorgängern Ehud Olmert und Uri Pulolianski bauten Araber flächendeckend im gesamten Bereich.

Grundlage des zionistischen Ethos

Der königliche Garten oder al-Bustan („Garten“ auf Arabisch) – Referenz an biblische Zeiten, in denen er die Quelle von Gewürzen war, die für Parfums und Weihrauch genutzt wurden – liegt direkt unterhalb der Davidstadt, wo die Täler Kidron und Hinnom aufeinander treffen. In diesem Bereich floss auch Wasser der Gihon-Quelle, die die einzige Wasserquelle der antiken Stadt war und in 1. Könige 1,39 als der Ort erwähnt wird, an dem König Salomo gesalbt wurde.

Der Prophet Jesaja erwähnte „…das still fließende Wasser Shiloahs“ (Kap. 8,6), das in einen Teich geleitet wurde, dann in den Garten des Königs und von dort das Kidron-Tal hinab in die judäische Wüste.

Während der Herrschaft König Hiskias (727-698 vor unserer Zeitrechnung) wurde von der Gihon-Quelle unter der Stadt hindurch ein Stollen durch den Berg gegraben, der ihr Wasser bringen sollte (2. Könige 20,20).

Der königliche Garten wird als Fluchtroute König Zedekias (Jeremia 39,4), in Nehemia 2,14, Hohelied 4,15, Prediger Salomo 2,5 und vielen weiteren biblischen und talmudischen Quellen erwähnt.

Das moderne arabische Dorf Silwan (eine arabisierte Version des hebräischen Siloah) liegt auf und um das Gebiet, das im Altertum der jüdische Friedhof des Ölbergs war, an der Ostseite des Kidron-Tales, gegenüber der Davidstadt.

Gegenüber der Gihon-Quelle leigt das Grab von Rabbi Ovadiah Ben Avraham aus der italienischen Stadt Bartinoro, der als „Der Bartenura“ bekannt ist und um etwa 1500 in Jerusalem starb. Er bereiste das Land Israel ausgiebig, schrieb Briefe über die jüdischen Gemeinden in Bethlehem, Hebron und Gaza, einen berühmten Kommentar zur Mischna und war der geistige und kommunale Leiter von Juden in Jerusalem, von denen viele der Vertreibung aus Spanien 1492 entkommen waren.

Ein paar hundert Meter nördlich im Kidron-Tal, am Fuß des Friedhofs auf dem Ölberg, gibt es monumentale Gräber aus der Zeit des Zweiten Tempels. Dies wir das Tal Jehosaphats (Gott hat geurteilt) genannt, wo nach Joel 4,2 und 12, jüdischer wie christlicher Tradition, über die Nationen der Welt Gericht gehalten werden wird.

Arabische Krawalle und von der US-Administration angeführte internationale Verurteilungen Israels wegen der Benennung von Stätten jüdischen Erbes, archäologischer Grabungen und Umwelt-Instandsetzung stellen die Frage ins Zentrum: Wo liegen unsere Wurzeln?

In dem Kampf darum, wer im königlichen Garten bauen kann, geht es nicht nur um physische Standorte und Bürgerrechte, sondern den Schutz archäologischer Stätten, die Bedeutung von Souveränität und jüdisch-historische Ansprüche auf das Land Israel. Und das ist immerhin die Grundlage von zionistischem Ethos und Zielsetzung – und unserem kollektiven Bewusstsein.

 

 


 

 

Where are our roots?

Dispute over heritage sites brings basic question into sharp focus

Moshe Dann, YNetNews.com, March 3, 2010

 

 

Bowing to pressure from Prime Minister Netanyahu, US State Department and the international community, Nir Barkat, Mayor of Jerusalem, has cut back on plans to remove 88 illegal Arab buildings from a rich archeological park in the
Kidron Valley adjacent to the City of David, the ancient city of Jerusalem.

According to plans announced Tuesday, Barkat proposed relocating only about 20 families in the disputed area, while giving legal status retroactively to the rest. The entire area would be renovated and restored as a garden and world-class tourist site, with an Arab residential neighborhood, shops and restaurants, including sports and healthcare centers. Arabs claim that these plans threaten their property and their way of life.

The city claims it will improve the quality of life; Arabs are opposed, saying it is „Judaizing“ the area.

The city contends that Arabs have built on public land in an archeological area and they are enforcing „the rule of law;“ Arabs decry the lack of building permits.

There are an estimated 10,000-20,000 illegal Arab buildings in Jerusalem alone.

Arabs claim they own the land, but are unable to provide any proof. Assisted by a number of Israeli NGOs, like Peace Now, Ir Amim and Bimkom – recipients of funds from the New Israel Fund, European governments and the EU – they have protested archeological work in the area, insisting that the entire area is „Palestinian.“

City Attorney, Yossi Havillo, and State Prosecutor Moshe Lador oppose the destruction of Arab homes; they insist that a nearby Jewish-owned home built without permits be demolished.

According to aerial photographs, the area was uninhabited until the early 1990s, when archeological excavations in the City of David began to attract millions of tourists, and artifacts could be found scattered throughout the area. Under Mayor Barkat’s predecessors, Ehud Olmert and Uri Lupolianski, Arabs built extensively throughout the area.

Bedrock of Zionist ethos

The King’s Garden, or al-Bustan (The Garden in Arabic), a reference to Biblical times when it was a source of spices used in perfumes and incense, is located just below the City of David, where the Kidron and Hinnom Valleys meet. Water flowed to this area from the Gihon Spring, the ancient city’s sole water source, mentioned in Kings I, 1:39, where King Solomon was anointed.

The prophet Isaiah called this „…the waters of Shiloah that flow softly“ (VIII,6), which were channeled into a pool, then into the King’s Garden, and from there down the Kidron Valley into the Judean Desert.

During King Hezekiah’s reign (727-698 B.C.E.), a tunnel was cut from the Gihon Spring, through the mountain, beneath the city, to bring water into the city. (II Kings XX, 20).

The King’s Garden is mentioned as the escape route for King Zedekiah (Jeremiah XXXIX,4); in Nehemiah (II,14); in Song of Songs (IV, 15); in Ecclesiastes (II,5) and many other Biblical and Talmudic sources.

The modern Arab village of Silwan (an Arabized version of the Hebrew, Shiloah) is located in and around what was the ancient Jewish cemetery of Mt of Olives, on the eastern side of the Kidron Valley, opposite the City of David.

Across from the Gihon Spring is the tomb of Rabbi Ovadiah Ben Avraham, from the Italian city of Bartinoro, known as „The Bartenura,“ who died in Jerusalem in about 1500. He traveled extensively in the Land of Israel, wrote letters about Jewish communities in Bethlehem, Hebron, and Gaza, wrote a famous commentary on the Mishna, and was the spiritual and communal leader of Jews in Jerusalem, many of whom had escaped the expulsion from Spain in 1492.

A few hundred meters north in the Kidron Valley, at the foot of the Mount of Olives cemetery, are monumental tombs from the Second Temple Period. This is called the Valley of Jehoshaphat (God has judged) where, according to Joel IV,2,12, Jewish and Christian tradition, the nations of the world will be judged.

Arab riots and international condemnations of Israel, led by the US administration, over the designation of Jewish heritage sites, archeological excavations and environmental restoration bring basic question into sharp focus: Where are our roots?

The struggle over who can build in the King’s Garden is not only about physical location, and civil rights, but the protection of archeological sites, the meaning of sovereignty and Jewish historical claims to the Land of Israel. That is, after all, the bedrock of Zionist ethos and purpose, and our collective consciousness.

 

 

 


Hinterlasse eine Antwort