„Schnippischer“ Top Cop aus Dubai nicht mehr interessant für die Medien

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„Schnippischer“ Top Cop aus Dubai nicht mehr interessant für die Medien

HonestReporting Media BackSpin, 10. März 2010

Paula Hancocks (CNN) sagt, dass Dubai absichtlich auf „künstliche Ernährung“ bei Informationen zum Mordanschlag setzt, um die Aufmerksamkeit weiterhin auf Israel zu richten:

Die von Dubais Polizeichef häppchenweise verabreichten Informationen haben die Ermordung des Hamas-Führers in einem Dubaier Hotelzimmer etwa eineinhalb Monate auf den Titelseiten der Zeitungen gehalten.

Täglich und treffsicher vorhersehbar reservieren die Zeitungen der Vereinigten Arabischen Emirate freien Platz auf ihren Titelseiten für Updates und Kommentare – selbst für die winzigsten Hinweise auf neue Informationen.

Dies ist wohl von Generalleutnant Dahi Khalfan Tamim beabsichtigt. Indem er hier und da ein Häppchen rausrückt, hält er die Story am Dampfen und das Interesse weltweit richtet sich auf den israelischen Geheimdienst Mossad, von dem Khalfan behauptet, dass er zu 100 Prozent hinter dem Schlag stecke.

Langfristig, fügt CNN hinzu, fördert diese „künstliche Ernährung“ nur den geheimnisvollen Nimbus des Mossad.

Warum also geht Dubais Oberpolizist so vor? Vor ein paar Tagen sprach ich an, dass Dubais   politische Elite mehr daran interessiert ist, die Weltöffentlichkeit von ihrer Schuldenkrise abzulenken. Und Videos, die reale oder vermeintliche Anspielungen auf Mossad-Verschwörungen liefern, sind die Mutter aller Ablenkungsmanöver.

Dieser Beitrag auf dem LA Times Blog könnte ein weiteres Indiz dafür sein, dass die Presse Tamims überdrüssig ist. Ein Adjektiv wie „schnippisch“ liefert den Hinweis:

Beinahe zwei Monate sind vergangen, seit Hamas-Funktionär Mahmoud Mabhouh in seinem Hotelzimmer aufgefunden worden war, und Tamim hört nicht auf, die Geschichte in den Medien zu halten, indem er nach und nach neue Informationen, peinliche Details und selbst schnippische Bemerkungen über die Verkleidungen und körperliche Erscheinungen der vermuteten Auftragsmörder macht, die angeblich Mitglieder des israelischen Geheimdienstes Mossad sein sollen.

„Sie machten den Fehler, dass selbst die Verkleidung primitiv war, 1970er-Jahre-Dress….Wenn sie Nachhilfe brauchen, wie man sich richtig verkleidet, sind wir gerne behilflich“, sagte Tamim letztes Wochenende über die 26 Verdächtigten, die von der Überwachungskamera gefilmt worden waren – sportiv verkleidet mit Bärten und Perücken.

Ich denke, „schnippisch“ zeigt, dass der Reporter zu höflich ist, die naheliegende Frage zu stellen: Wäre die Aufschneiderei des Polizeichefs glaubwürdiger gewesen, wenn 26 27 stümperhaft verkleidete Meuchelmörder geschnappt worden wären, bevor sie Mahmoud Mabhouh töteten?

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