Israel und die wagemutige Kritik an einem Diktator
HonestReporting Media BackSpin, 14. März 2010
Schon bemerkenswert, wenn eine Nichtregierungsorganisation (NGO) in Venezuela mit Israel argumentiert und wagemutige Kritik an Hugo Chavez übt. Reuters schreibt:
Die Zahl der Mordfälle in Venezuela hat sich während Hugo Chavez’ 11-jähriger Amtszeit vervierfacht: zwei Ermordete pro Stunde, so die Zahlen einer NGO.
Der venezolanische Watchdog Observatory of Violence (OVV), dessen Daten mangels entsprechender Erhebungen in der offiziellen Statistik erhoben wurden, spricht davon, dass der südamerikanische Staat eine der höchsten Kriminalitätsraten des Kontinents im Jahr 2009 aufweist, mit 54 Mordfällen pro 100.000 Einwohner….
Das heißt, dass Venezuela jeden Monat etwa so viele Todesfälle zu registrieren hat wie während der israelischen Offensive im Gazastreifen im Gazastreifen 2009, so Roberto Briceno Leon.
Ganz schön mutig, diese direkte Kritik am venezolanischen Führer – nicht nur, weil Kritik an Chavez riskant ist. Das hat unter anderem mit der Tatsache zu tun, dass “EL Commandante” während des Gazakrieges Israels Botschafter ausweisen ließ und die Jüdische Gemeinde massiv unter Druck setzte, die Militäroperation zu verurteilen.
Besorgniserregender könnten jedoch die Auswirkungen auf die Jüdische Gemeinde werden. Kürzlich befand ein Watchdog der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS):
Ein Bericht des Watchdogs der Organisation Amerikanischer Staaten warnt wegen der Verletzungen der politischen Freiheit und der Menschenrechte seiner Bürger durch das Chavez-Regime vor einer möglichen „Bedrohung an Leib und Leben der Jüdischen Gemeinde in Venezuela”.
Der Israel-Vergleich reflektiert eine gewisse Hoffnungslosigkeit auf Seiten der OVV. Ein beeindruckender O-Ton, den Reuters nicht ausblenden konnte.
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