Kassamrakete tötet Menschen in Israel

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Jerusalem, 18. März 2010 – Eine aus dem Gazastreifen abgeschossene Kassamrakete explodierte in der israelischen Ortschaft Netiv Haassara und tötete einen 30 Jahre alten thailändischen Gastarbeiter. Die angeblich el Kaeda nahestehenden Ansar al Sunna Brigaden haben die Verantwortung für den tödlichen Angriff auf israelisches Territorium übernommen.
Es handelt sich um den ersten Toten auf der israelischen Seite seit dem Ende des Gazakrieges. Der endete im Januar 2009 mit einem brüchigen, von beiden Seiten einseitig verkündeten Waffenstillstand. Seitdem kam es sporadisch zu weiterem Raketen- oder Mörserbeschuss Israels. Darauf antwortete Israel ausnahmslos mit Luftangriffen oder Artilleriebeschuss an verschiedenen Orten im Gazastreifen. Gemäß israelischen Einschätzungen, wie sie im Radio veröffentlicht wurden, sei die im Gazastreifen seit ihrem Putsch von 2007 regierende radikal-islamische Hamas-Organisation nicht an einem Anheizen der Lage interessiert. Sie verfolge und verhafte Mitglieder von Organisationen, die von ihr nicht kontrolliert werden, könne jedoch die Angriffe auf Israel nicht völlig verhindern. Gleichwohl bereitet sich nach israelischen Angaben die Hamas auf einen weiteren Schlagabtausch mit Israel vor. Sie habe durch Tunnel unter der Grenze zu Ägypten große Menge Raketen in den Gazastreifen geschmuggelt. Die Waffen seien von Iran finanziert und geliefert worden. Den Raketenschmuggel von Iran nach Gaza habe der in Dubai im Januar ermordete Mahmoud al Mabhouh organisiert. Bis heute gibt es keine stichhaltigen Beweise dafür, dass ein 27-köpfiges Kommando des israelischen Geheimdienstes Mossad mit gefälschten europäischen, australischen und anderen Pässen den Hamas-Waffenschmuggler in Dubai ermordet habe, der selber mit einen angeblich von Iran gefälschten irakischen Pass nach Dubai gereist war.
Wenige Minuten vor dem Raketenbeschuss Israels passierte die europäische „Außenministerin“, Baronin Catherine Ashton, den israelischen Grenzkontrollpunkt Erez zum Gazastreifen. Bisher hatte Israel ausländischen Politikern verboten, den Gazastreifen zu besuchen, jedoch kürzlich eine Ausnahmegenehmigung für Ashton  und für UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon erteilt. Beide wollen angeblich allein mit Vertretern der UNO im Gazastreifen zusammentreffen. Gespräche mit der de-facto Regierung der Hamas seien nicht vorgesehen. Die EU hält die Hamas für eine Terrororganisation. Die Hamas müsse sich an bestehende Verträge halten, Israel anerkennen und der Gewalt absagen, ehe sie mit einer Anerkennung rechnen könne. Das hatte 2006 Bundeskanzlerin Angela Merkel im Namen der EU in Jerusalem verkündet. Diese Bedingungen wurden auch von Israel, den USA und der UNO übernommen.
Israelische Militärexperten erklärten am Mittag im Rundfunk, dass es einen  Zusammenhang zwischen dem Besuch Ashtons in Gaza und dem Raketenbeschuss geben könnte, indem Israel so verhindert sei, sofort militärisch auf den Raketenbeschuss zu reagieren, um keinen zusätzlichen schlechten Eindruck bei Ashton zu hinterlassen.


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