Terrorismus macht Frieden im Nahost unmöglich

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Terrorismus macht Frieden im Nahost unmöglich

Wahied Wahdat-Hagh,

Welt-Online, 02-Apr-2010

 

Die Annäherung der Arabischen Liga an die „Islamische Republik Iran“ könnte jeden Versuch den Nahost-Friedensprozess voranzubringen zerstören. In der islamistischen Vision eines Friedens für den Nahen Osten hat Israel kein Existenzrecht. Die islamistische Ideologie legitimiert dabei den Einsatz von Terroranschlägen, die einen Frieden unmöglich machen.

Das 22. Gipfeltreffen der Arabischen Liga fand am 27. und 28.3.2010 in der libyschen Stadt Sirte statt. Auf die Einladung von Muammar Abu Minyar al-Ghaddafi waren 13 arabische Regierungschefs von 22 Mitgliedern der Organisation angereist. 65 Jahre nach Gründung dieser Organisation ist sie weit von einer Einheit der arabischen Welt entfernt.

 

Indessen sucht die Organisation die Hilfe und Nähe der iranischen Machthaber, um gegen Israel und den Westen ein Zeichen zu setzen. Die neue Strategie der Arabischen Liga, ein Forum für regionale Zusammenarbeit mit der Teilnahme der nicht-arabischen Staaten Iran und Türkei zu gründen, bedeutet ein Affront für die US-amerikanischen und europäischen Bemühungen einen demokratischen Friedensprozess im Nahen Osten voranzubringen.

 

Der Nahost-Friedensprozess wurde in den letzten Jahrzehnten von islamistischen Gruppierungen mit starker Unterstützung des iranischen Regimes konterkariert. Denn die vom Iran geführten Islamisten verfolgen nicht das Ziel der friedlichen Koexistenz mit Israel, sondern der fundamentalistischen „Reislamisierung“ der islamischen Welt, ohne Israel ein Existenzrecht zuzugestehen. Die Ideologie der „Ummat“, der muslimischen „Nation“ dient dabei als ein überstaatliches ideologisches Instrument der Unterstützung von extremistischen Terrororganisationen.

 

Hamas: Rückkehr der Flüchtlinge hat Priorität vor der Gründung eines palästinensischen Staates

 

Die IRNA berichtete am 29.3.2010, dass die Hamas mit dem Ergebnis der Konferenz der Arabischen Liga nicht zufrieden sei, denn die Konferenz verfolge weiterhin die Strategie des Dialoges mit den „Zionisten“. Hamas fordert laut IRNA dagegen die Schließung aller israelischen Botschaften in arabischen Staaten.

 

Am 30.3.2010 berichtete Farsnews, dass die Hamas die „Rückkehr aller palästinensischen Flüchtlinge fordere“. Farsnews zitierte einen Sprecher der Hamas, Ali Barke, der sich explizit „gegen die neue Lösungsperspektive Amerikas“ ausgesprochen hat. Er habe betont, dass das „Recht auf Rückkehr der Palästinenser im Verhältnis zur Gründung eines palästinensischen Staates die erste Priorität hat.“ Die Arabische Liga habe in ihrer Tagung die israelische Siedlungspolitik hingenommen und habe nicht auf die „Bedürfnisse des palästinensischen Volkes und der arabischen Ummat reagiert.“

 

Wie die iranische Nachrichtenagentur Farsnews schon am 25.3.2010 berichtet hatte, setzt Hamas keine Hoffnung in die Politik der arabischen Länder. Ausgerechnet ein Tag vor dem Beginn der Konferenz der Arabischen Liga kamen zwei israelische Soldaten bei einem Schusswechsel mit palästinensischen Extremisten aus dem Gaza-Gebiet ums Leben. Auch vier palästinensische Bombenleger starben. Bisher ist nicht bekannt, welche Gruppierung dafür verantwortlich ist.

 

Khaled Mashaals taktische Züge

 

Am 25. März zitierte die iranische Nachrichtenagentur ISNA Khaled Mashaal, der betonte, dass die „Hamas sich niemals den Forderungen der USA fügen werden.“

 

Khaled Mashaal erklärte, dass Hamas bereit sie einen palästinensischen Staat in den Grenzen von Juni 1967 anzuerkennen. Mashaal denkt aber nicht daran die Hamas-Charta, die die Vernichtung Israels festgeschrieben hat, aufzugeben. Dies nährt die Befürchtung, dass die Hamas Schritt für Schritt von einem Waffenstillstand zum nächsten Waffenstillstand und von einem Konflikt zum nächsten Konflikt ihr langfristiges Endziel der Vernichtung Israels erreichen will. Fakt ist, dass die Hamas sich entschieden hat mit ihrer Propaganda Juden zu dehumanisieren und Israel zu dämonisieren.

 

Dehumanisierung der Juden und Dämonisierung Israels in Al-Aqsa TV

 

Die Hamas intensiviert ihre Propaganda zur Verteidigung von Terroranschlägen. Am 17.3.2010 verteidigte Dr. Yousef Al-Sharrafi, ein Politiker der Hamas, in einem Interview mit Al-Aqsa TV Selbstmordanschläge in israelischen Bussen und Restaurants. Wie Memri berichtet, sagte er: „Wenn der Feind wüsste, dass er einen Preis zahlen muss – speziell durch Märtyrer-Operationen in seinen Bussen und Restaurants-„ dann würde der israelische „Feind Millionen Mal über seine Handlungen nachdenken.“

 

Am 19.3.2010 sagte Abdallah Jarbu, Minister für religiöse Angelegenheiten der Hamas im Al-Aqsa TV: „Die Juden, diese Brüder von Affen und Schweinen, haben sich von allen Ecken der Welt kommend, hier versammelt, um die Al-Aqsa-Moschee zu entweihen.“ Er bezeichnete die Juden als die „niederträchtigsten Menschen auf der Erde.“

 

Er sagte über die Juden: „Sie sind keine Menschen. Sie sind keine Menschen, die verdient haben zu leben, solange wir am Leben sind.“

 

Abdallah Jarbu warf auch den Juden als Kollektiv vor die „Propheten ermordet zu haben.“ Dies sei auch im Koran verurteilt worden.

 

Abdallah Jarbu fuhr fort: „Nur ein Verrückter, der nichts versteht, kann möglicherweise denken, dass die Juden Menschen sind und als solche behandelt werden sollten. Die Form, wie sie uns behandeln, muss mit Tod, Blut und Sieg charakterisiert werden.“

 

Abdallah Jarbu kritisierte dann die USA, die Al-Aqsa TV, das von der Hamas finanziert wird, auf die Terrorliste gesetzt hat und sagte: „Möge Gott die Al-Aqsa Moschee, das Al-Aqsa TV, die Männer der Al-Aqsa, die Mojahedin der Al-Aqsa und alle Muslime der Al-Aqsa erhalten.“

 

Jarbu fuhr fort: „Allah wird seinen Zorn vom Himmel über die Juden und ihre Kollaborateure schicken. Allah wird das Meer gegen alle Unterdrücker zur Rage bringen. Allah wird die Luft vergiften, die von den Juden, von den Amerikanern, von den Kreuzrittern und von allen Zionisten eingeatmet wird. Möge Allah das Essen, das sie zu sich nehmen zu Gift in ihren Bäuchen verwandeln.“

 

Abdallah Jarbu sagte zudem: „Wir begrüßen jeden, der die Juden mit Bulldozern überfährt. Wir begrüßen jeden, der versucht einen jüdischen Siedler wie ein Schwein zu erstechen.“

Und weiterhin sagte der Minister für religiöse Angelegenheiten der Hamas: „Da muss eine dritte Intifada kommen, mit der Absegnung Gottes. Wir sagen zu den Autoritäten in Ramallah: Lasst die Zügel unserer Brüder los, so dass sie einen Dschihad wagen, um die Attacken der Juden zu beenden. Eine Märtyrer-Operation im Herzen von Jerusalem, um die jüdischen Siedlungen zur Explosion zu bringen, um sie zu erschrecken, damit sie ihre Pläne gegen uns aufgeben. Eine Märtyrer-Operation im Herzen von Tel-Aviv wird sie schlaflos machen, wie in der Vergangenheit.“

 

Jarbu zufolge ist der „Friedensprozess ein leeres Wort“, das die „Bevölkerung und die Religion Allahs verrate“.

 

Jarbu sagte auch: „Die Juden sind wie Krebs, sie operieren via schlafender Zellen bis der Körper zusammenfällt. Wir müssen diesen anschwellenden, kriminellen, zionistischen Krebs stoppen.“

 

Die Botschaft der Extremisten ist eindeutig: Die Überwindung des „Krebsgeschwürs“ Israel kann nur durch die Einheit der muslimischen „Nation“ (Ummat) und der Errichtung der islamischen Herrschaft durchgesetzt werden. Im Übrigen war dies schon vor mehr als fünfzig Jahren die Botschaft Ayatollah Khomeinis gewesen, die sich in der revolutionären Parole „Tod Israel“ herauskristallisiert hat. Wie ISNA am 19.3.2010 berichtete, wurde jüngst auf dem Teheraner Freitagsgebet die Parole „Tod Israel“ und „Tod Amerika“ skandiert, als Ayatollah Seyyed Ahmad Khatami vor einer„dritten Intifada“ warnte.

 

Islamisten haben auch linke Unterstützer

 

Auch Leila Khaled, die erste Flugzeugentführerin der Geschichte und Mitglied der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ (PFLP), sagte am 21.1. 2010 im Abu Dhabi TV, dass die Errichtung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 und Jerusalem ein erstes Ziel sei. Sie fügte hinzu: „Aber dies ist nur ein Schritt, nicht alles. Schließlich haben wir das Recht nach Palästina zurückzukehren, in das gesamte Palästina.“

 

 

 



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