Aufräumen bei Comment is Free

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Aufräumen bei Comment is Free

HonestReporting Media BackSpin, 6. April 2010

Katharine Viner soll zukünftig die Rubrik Comment is Free (CiF) beim Guardian übernehmen. Bei CiF Watch ist man aus verschiedenen Gründen besorgt, auch wegen der Tatsache, dass Viner als Co-Authorin bei der umstrittenen Eloge „My Name is Rachel Corrie“ mitgewirkt hatte.

Kurz bevor sich BackSpin wegen Passover verabschiedet hatte, war Matt Seaton, der Redakteur von Comment is Free, von Haaretz interviewed worden. Es war eine enttäuschende Lobeshymne, in der die Kloake des Antisemitismus und Israel-Bashings, die bei CiF normal ist, nicht angesprochen wurde.

Zeitungen sind mit dafür verantwortlich, wenn auf ihren Leserbriefseiten zu Hass aufgestachelt wird. Die Ausbalancierung zwischen Redefreiheit und Moderation Tausender Kommentare ist eine nicht zu unterschätzende Aufgabe.

Das sollte hier nicht verschwiegen werden, aber qualitativ bessere Zeitungen denken mehr darüber nach, wie sie den Dreck aus den Leserbriefen herausfiltern.

Eric Zorn von der Chicago Tribune machte kürzlich von sich reden, als er vorschlug, was er „pseudonymity“, also Deckname nannte (ein permanenter Sreen-Name, verbunden mit einem Profil und etwas Hintergrundinfo).

Ombudsmann Andrew Alexander von der Washington Post favorisiert ein abgestuftes System, das die Kommentare seriöser Leser von anderen mit irrelevanten Inhalten, anonymer Benutzerkennung und Beschimpfungen trennt. Beide Methoden haben etwas für sich.

Genau genommen sind Leserbriefe nicht wirklich frei. Pesach Benson (HonestReporting) investiert z.B jeden Tag eine gewisse Zeit für Media BackSpin, um die Kommentare durchzusehen. Wir wissen ja, was dabei so alles anfällt….

Quintessenz: Über Web 2.0 lässt sich leicht reden. Wie Zorn und Alexander betonen, sollte nicht jeder Kommentar durchgelassen werden. Wird Viner bei CiF aufräumen oder dort noch mehr polarisieren?

Bleiben Sie dran….

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