Israelischer Experte muss sein eigenes Interview auseinandernehmen

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Israelischer Experte muss sein eigenes Interview auseinandernehmen

HonestReporting Media BackSpin, 14. April 2010

Nachdem er vor kurzem ein Update seines 2008 erschienenen Buches über skandinavischen Antisemitismus veröffentlicht hatte, wurde Dr. Manfred Gerstenfeld vom norwegischen Staatsrundfunk NRK „interviewed“.

Ich stelle das Interview unter Vorbehalt, weil Sidsel Wold, NRKs Berichterstatterin für Nahost, Gerstenfeld nicht wirklich „interviewte“. „Strafpredigt halten“ wäre wohl angebrachter gewesen in diesem Fall. In einem drei Minuten dauernden Stück sprach Gerstenfeld gerade mal 20 Sekunden, bevor er von Wold abgewürgt wurde.

Wold fuhr fort, ihre Fragen selbst zu beantworten und interpretierte Gerstenfelds Standpunkte in ihren eigenen Worten. Sie schloss die Sendung mit einem Punkt, der meines Erachtens Gerstenfelds These bestätigt. Sie sagte:

Unter der Netanyahu-Regierung geht ein Wind von McCarthy-Feeling durch Israel. Alle Juden oder Israelis, die nicht mit Netanyahus Regierung einverstanden sind, werden als „selbsthassende Juden“ gebrandmarkt. Wenn die Kritiker keine Juden sind werden sie als Antisemiten abgestempelt. Eine einfache Taktik, jegliche unerwünschte politische Debatte zu ersticken.

Norwegen, Israel und jüdische Blogs besitzen eine Abschrift der Ausstrahlung. Gerstenfeld wurde mit der bizarren Aufgabe abgespeist, sein eigenes Interview in einer E-Mail an Wold zu fisken*, das Tundra Tabloids zuging.

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* to fisk bezieht sich auf Robert Fisk. Näheres zur Begriffsbestimmung hier [bd].

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