Globe & Mail: Separate Meinungsumfragen

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Globe & Mail: Separate Meinungsumfragen

HonestReporting Media BackSpin, 28. April 2010

Ich nehme Online-Umfragen nicht ernst, weil sie absolut unwissenschaftlich sind; auch Regierungsbeamte ziehen sie nicht bei ihren Entscheidungen zurate. Allein die Zeitungen profitieren davon: die Mätzchen erhöhen im Gewande der Interaktivität die Zugriffszahlen.

Manchmal jedoch sagen die Umfragen mehr über die Meinungsforscher selbst aus. Ein typisches Beispiel: HonestReporting Canada entdeckte eine Online-Abstimmung der Globe & Mail, in der gefragt wird, ob Washington Druck auf Israel ausüben solle, um einen Friedensschluss in Nahost zu erreichen.

Israel muss „überzeugt werden“ (also unter Druck gesetzt) – entweder allein oder gleichzeitig mit den Palästinensern. Und den Palästinensern sollen nur gemeinsam mit Israel die Leviten gelesen werden, allein jedoch nicht.

Viele Kinder, die mit Multiple-Choice-Fragen vertraut sind, könnten locker Fragen wie jene mit den unten angeführten Optionen auszuarbeiten:

Wen sollte Washington davon überzeugen (auf wen Druck ausüben?), Frieden in Nahost zu schließen?

A) Israel

B) Die Palästinenser

C) beide

D) Keinen von beiden

E) Washington sollte sich selbst mehr engagieren

HonestReporting Canada mit einer treffenden Zusammenfassung:

Das heißt also, dass die Redakteure von Globe & Mail bereits vorher für sich entschieden haben, dass Israel das Haupthindernis für Frieden ist und Sie nur noch freundlich aufgefordert werden, diese voreingenommene These  zu bestätigen.

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