Schon wieder Krieg in Nahost

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Jerusalem, 11. Mai 2010

Die erste Provokation ging vom Libanon aus. Das Land der Zedern löste einen verbitterten Krieg aus, den Israel gemäß dem biblischen Prinzip „Auge um Auge“ des jüdischen Rachegottes mit massiver Vergeltung erwiderte. Anstatt gemäß dem vermeintlichen christlichen Prinzip der von Jesus angeblich erfundenen Nächstenliebe die andere Backe hinzuhalten, schossen die Libanesen gleich mit doppeltem Kaliber zurück. 300 libanesische Experten bedienten sich einfacher Mörser, um den Israelis eine Breitseite mit einem Gewicht von ganzen 10 Tonnen entgegen zu schleudern.

Bei diesem jüngsten nahöstlichen Schlagabtausch gab es keine menschlichen Verluste, wenn man von Bauchschmerzen und erheblichen Blähungen mal absieht. Bei diesem mit allem Ernst ausgetragenen Krieg geht um die nationale Ehre der Libanesen und um das nationale Kulturerbe der Juden. Die Juden führen ihre Ansprüche bekanntlich auf die Bibel zurück. Für Außenstehende wirkt dieser Krieg eher lächerlich. „Das ist doch wahrhaft zum Kichern“, sagte ein pazifistischer Deutscher, der trotz seiner Vergangenheit keinerlei Verständnis für die leidenschaftliche nationalistische Konfrontationen zwischen Libanesen und Israelis aufbrachte. „Es muss doch eine Lösung geben“, sagte der Deutsche und empfahl Israelis und Libanesen, sich an den Verhandlungstisch zu setzen und einen Kompromiss zu finden. An dieser Stelle mischten sich die Palästinenser ein und empfahlen, den Konflikt entsprechend der Grenzen des Saladin zu lösen. Jener Kurden befreite das Heilige Land von den Kreuzfahrern und schuf nachweislich die völkerrechtliche Legitimation für palästinensische Ansprüche.

Die Palästinenser haben schon in Kairo bei der WFO, der Welternährungsorganisation der UNO, Einspruch gegen den israelischen Diebstahl ihres nationalen Kulturguts eingelegt. Der Libanon wandte sich an die UNO, um gegen israelischen Imperialismus zu protestieren, der dem Libanon vor Allem in britischen Supermärkten wirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe verursachte.

Bislang mischten sich trotz einer spürbaren Eskalation weder Amerikaner noch die EU als Vermittler in diesen neuen Streitapfel des Nahen Osten ein. Im Mittelpunkt steht die Kichererbse. In der Bibel heißt sie „Himza“, woraus das heutige Humus im Hebräischen wie im Arabischen abgeleitet wird. Heimisch ist sie angeblich in der Türkei. Trotz einer Annäherung an Iran hat Ministerpräsident Tayip Erdogan diesen klaren israelischen Verstoß gegen Menschen-, Kultur- und Völkerrechte anderer Nationen noch nicht zum Anlass genommen, gegen Israel zu hetzen.

Die Palästinenser behaupten, dass der große Eroberer Saladin auf die Idee kam, die getrocknete Kichererbse einzuweichen und dann mit Sesampaste, Knoblauch, Olivenöl, Zitronensaft, Salz und geheimen Zutaten im Mörser zu stampfen, um daraus ein Frühstück zu schaffen, das wie ein Betonklotz im Magen liegt.

Nachdem die Israelis, flink und kreativ, wie sie nun einmal sind, die libanesisch-palästinensische Nationalspeise für sich beanspruchten, industriell (wahrscheinlich in illegalen Siedlungen) pantschten, in Plastikbehälter abfüllten und gewinnbringend als „made in Israel“ in britischen Supermärkten verkauften, beschlossen die Libanesen, dieser israelischen Aggression mit einem neuen Weltrekord zu begegnen. In einer irdenen Schüssel rührten sie eine ganze Tonne Humus-Paste zusammen und ließen sich von einem Briten im Nadelstreifenanzug ihren Weltrekord im „Guinness Buch der Weltrekorde“ bestätigen.


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