Palästinensischer Journalist reagiert auf Todesdrohungen

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Palästinensischer Journalist reagiert auf Todesdrohungen

HonestReporting Media Backspin, 26. Mai 2010

Der Hintergrund: Während eines Besuchs in Down Under wurde der palästinensische Journalist Khaled Abu Toameh vom „Botschafter“ der PLO in Australien, Ali Kazak bedroht.

Die Drohung: Kazak sagte dem Australian:

Kazak sagte dem Australian: „Khaled Abu Toameh ist ein Verräter.“ Das sind gefährliche Worte im Kontext des israelisch-palästinensischen Konflikts und Kazak gibt zu, dass viele Palästinenser in der Westbank und dem Gazastreifen ermordet werden, weil sie Verräter sind.

Er sagt, er sei damit nicht einverstanden, aber: „Verräter wurden auch von der französischen Resistance, in Europa ermordet; das geschieht überall.“

Danach gefragt, warum er Abu Toameh einen Verräter nennt, sagt Kazak: „Die Palästinenser sind die Opfer. Er sollte über sie schreiben, er sollte über die Verbrechen der Israelis schreiben.“

Kazak gibt zu, dass es in der Westbank und dem Gazastreifen Korruption und Gewalt gibt. „Natürlich, die palästinensische Gesellschaft ist nicht perfekt. Ich selbsd habe das kritisiert“, sagt er. Aber Kazak protestiert dagegen, dass Abu Toameh darüber schreibt.

Die Antwort: Toameh schreibt:

Kazaks Drohung überrascht diejenigen nicht, die mit den Methoden vertraut sind, die von arabischen Diktaturen benutzt werden, um jeden zum Schweigen zu bringen, der es wagt Reformen und Transparenz zu verlangen.

Die Drohung erinnert Journalisten wie mich daran, wie viel Glück wir haben, dass wir in Israel leben und nicht im Zuständigkeitsbereich der PLO oder der Hamas…

Die PLO hat, wie die meisten der arabischen Diktaturen, eine lange Geschichte Journalisten ins Visier zu nehmen, die nicht „spuren“. Dieses rigorose Vorgehen ist einer der Hauptgründe, dass die palästinensische Medien immer noch weit davon entfernt sind unabhängig und frei zu sein…

Das Fehlen von freien und unabhängigen Medien in den Palästinensergebieten hat viele Palästinenser dazu getrieben sich Arbeit in den westlichen Medien zu suchen, darunter israelische Zeitungen und Radio- und Fernsehsender.

Lesen Sie den ganzen Text.

Das von Toameh hervorgehobene Problem betrifft nicht nur palästinensische Nachrichten-Konsumenten. Westliche Mediendienste verlassen sich stark auf palästinensische Stringer, die demselben Druck ausgesetzt sind. Anfang des Jahres, als der Journalistenverband über eine neue Leitung abstimmte, wurde die Fatah dabei ertappt, dass sie die Wahlergebnisse manipulierte. Die Regularien der Hamas zu Stil und Wortwahl veranlassten einen Reporter verzweifelt auszurufen:

Kein Wort, das ich in meiner Berichterstattung schreibe, überzeugt mich.

Für palästinensische Journalisten, die unter der Zuständigkeit der Hamas oder der Fatah leben, besteht die Alternative dazu den Mund aufzumachen darin, der Parteilinie zu folgen. Das sorgt für eine trostlos Berichterstattung, aber es ist sichererer, oder?

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