Ägyptische Medien zu Flottillen-Passagier: Frag‘ nicht nach und sag‘ nichts

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Ägyptische Medien zu Flottillen-Passagier: Frag‘ nicht nach und sag‘ nichts

HonestReporting Media BackSpin, 8. Juni 2010

Nach seiner Beteiligung bei den Zusammenstößen auf der Mavi Marmara steckt  Mohamed Beltagy in den ägyptischen Medien nun selbst Prügel ein, weil er über die Vorkommnisse im Fernsehen berichtet hatte. YNet News erklärt warum:

Das Eingeständnis, Gewalt gegen die IDF-Soldaten angewandt zu haben, hat einen Mediensturm unter ägyptischen Journalisten ausgelöst, die behaupten, dass „dies ein Propagandageschenk für Israel“ gewesen sei.

Unter der Schlagzeile „Das Geschenk der Muslimgemeinde an Israel“ kritisiert Kolumnist Abdullah Kamal Beltagys Eingeständnis. „Er behauptete, dass er und andere, die sich mit ihm an Bord befanden, drei israelische Kommandokräften, die das Schiff enterten, überwältigt und ihnen die Waffen abgenommen hätten. Er rühmte sich dessen, ohne zu begreifen, dass er Israel damit ein riesiges Geschenk gemacht hatte, von dem es in einer nachfolgenden Untersuchung zum Massaker Gebrauch machen kann….“

Auch die Tageszeitung el-Gomhuriah verschonte den Parlamentsabgeordneten nicht: „Gefährliches Gerede, das nur Israel nutzt.“

Immer wieder interessant zu sehen, wie staatlich kontrollierte Medien auf Kurs bleiben, um zu verhindern, dass Augenzeugen ihnen nicht dazwischenpfuschen.

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