Flottillen-Feminismus?

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Flottillen-Feminismus?

HonestReporting Media BackSpin, 24. Juni 2010

Der palästinensische Journalist Khaled Abu Toameh mit Überlegungen zur Frauen-Flottille:

Beim Versuch, die Hamas zu unterstützen, ermutigen die Frauen, die zum Gazastreifen segeln wollen, in Wirklichkeit die Bewegung der Fundamentalisten, die dort lebenden palästinensischen Frauen zu unterdrücken.

Wäre es nicht besser gewesen und viel hilfreicher, wenn dieselben weiblichen Aktivisten eine Kampagne gestartet hätten, um die Frauenrechte unter der Herrschaft der Hamas durchzusetzen? Oder gegen die strengen Restriktionen zu protestieren, die von der Hamas allen Frauen auferlegt werden, darunter etwa auch das Recht, alleine am Strand spazieren zu gehen oder einen Badeanzug zu tragen?…[…].

Außerdem ist es ironisch (und traurig), dass einige dieser Frauen, die sich an dem Flottillenabenteuer beteiligen, aus dem Libanon, aus Ägypten, Syrien, Jordanien und Kuwait kommen, also aus Ländern, die nicht nur Palästinenser getötet haben, sondern sie auch weiterhin unterdrücken und ihnen harte Beschränkungen auferlegen.

Phyllis Chesler, wo bist du?

UPDATE 24. Juni: Lesen Sie dazu Ahmed Moors Begegnung mit libanesischem Rassismus gegen Palästinenser:

Die arabische Welt ist voller Heuchelei, wenn es um die palästinensische Frage geht. Arabische Führer zitieren häufig und zu Recht chronische Menschenrechtsverletzungen, an denen Israel beteiligt* ist, unterlassen es aber, die Ausgrenzung der Palästinenser innerhalb ihrer eigenen Gesellschaften anzusprechen. Immer wieder haben libanesische Staatsbürger erklärt, dass die Einbürgerung von Palästinensern zur Abschreckungsmaßnahme einer etwaigen Rückführung bzw. Wahrnehmung ihres unantastbaren Rechts auf Rückkehr diene. Aber das ist eine fadenscheinige und zynische Verdrehung des Problems.

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*Ich übernehme hier lediglich ein Zitat. Es sagt nichts über den Wahrheitsgehalt dieses Satzes aus [bd].

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