Nörgelei der Medien an Israels Pressefreiheit wichtiger als Beschränkungen durch die Hamas

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Nörgelei der Medien an Israels Pressefreiheit wichtiger als Beschränkungen durch die Hamas

HonestReporting Media BackSpin, 18. Juli 2010

Zwei palästinensische Pressefotografen, die über die Zusammenstöße am Wochenende in der West Bank berichteten, wurden von der IDF verwundet. Dazu die Jerusalem Post:

Es heißt, dass sich Fotografen unter den Demonstranten befunden haben sollen, was es schwierig machte, sie in der Menge zu erkennen.

So viel ist über den Zwischenfall bekannt: Einer der Fotografen arbeitete für AFP. Und die Foreign Press Association (FPA) gab eine Erklärung heraus, in der Israels Grenzpolizei zu  hartes Vorgehen vorgeworfen wird. Und dann verschnupft:

Wir würden es begrüßen, wenn die Behörden ihre diversen beteiligten Kräfte daran erinnern würden, dass eine offene und ungehinderte Berichterstattung von Nachrichtenereignissen weithin akzeptierter Bestandteil der Essentials von Demokratien ist.

Jeder weiß, wie diese Proteste ablaufen: drehbuchreif inszenierte Unruhen und Posieren für die Kameras sind Modus Operandi seit Jahren.

Und es funktioniert immer nach dem gleichen Schema: Palästinenser beginnen zunächst mit friedlichen Protesten. Stufenweise eskaliert dann die Situation, bis die Soldaten gezwungen sind, Gummigeschosse und Tränengas einzusetzen, um sich zu schützen und die Menge aufzulösen. Die Bilder über Gewalteinsatz sind dann jene, die man stets in die Nachrichten sieht.

Journalisten, die über die Zusammenstöße berichten, wissen was sie erwartet und können sich nicht beschweren. Kriegsberichterstatter, die sich über israelische Pressebeschränkungen während des Gaza-Krieges empört hatten, waren korrekt darauf hingewiesen worden, dass sie erwachsen genug seien und den fürsorglichen Schutz der IDF nicht beanspruchen konnten (die Medienbeschränkungen waren jedoch  aus einem anderen Grund ausgesprochen worden).

Doch lassen Sie uns jetzt einmal über Pressefreiheit in Gaza sprechen. Dieses Wochenende hatte das Palestinian Center for Development and Media Freedom (MADA) weit strengere Hamas-Pressezensuren aufgelistet (via Elder of Ziyon), darunter diese:

• die Inhaftierung von Dr. Ahmad Hamad, Dekan der Medien-Fakultät der Aqsa-Universität, sowie des griechischen Regiseurs Bindles Baba Byblos nach Dreharbeiten anlässlich einer Hochzeitsfeier in Beit Hanoun.

• Die Weigerung, AFP-Fotograf Mohamed Al-Baba von einer Demo für Hizb Al-Tahrir berichten zu lassen.

• Hinderung dreier Journalisten an der Ausreise nach Ägypten.

• das anhaltende Auslieferverbot dreier West Bank-Tageszeitungen in Gaza.

FPA-Kritik an Israel schloss die Hamas natürlich aus. Auf Demokratien kann man ja auch viel einfacher eindreschen, wenn Journalisten sich dafür entscheiden, dass frier Zugang wichtiger ist als Prinzipien.

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