Wenn es MoskitInnen stinkt

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Jerusalem, 22. Juli 2010 – Politiker fischen gern in trüben Gewässern. Moskitinnen, Neudeutsch für Moskitoweibchen, legen ihre Eier gerne in stillen, trüben Gewässern, um sich zu vermehren. Für den Menschen bedeutet das Lebensgefahr, wenn es sich um die Malaria verbreitende Anopheles Stechmücke handelt. An der Universität Haifa in Israel glauben Forscher, ein natürliches umweltfreundliches Mittel gegen die Mückenplagen identifiziert zu haben.
Nach Angaben von Professor Leon Blaustein von der Universität Haifa gebe es drei Verteidigungslinien: Das Auftauchen erwachsener Mücken aus ihren Brutstätten verhindern, die erwachsenen Mücken mit Pestiziden töten oder den Menschen auffordern, sich in geschlossenen Räumen aufzuhalten und sich mit Insektenmitteln zu bespritzen.
Der Bacillus thuringiensis israeIensis erwies sich als wirksam, Moskito-Larven in ihren Brutstätten zu töten, ist aber teuer und wenig effektiv in sehr verseuchten Gewässern.
Gemeinsam mit amerikanischen Forschern könnte Blaustein ein Durchbruch beim Kampf gegen die Mückenplage gelungen sein. Erstmals konnten jene Komponenten chemisch identifiziert werden, die natürliche Feinde der Mücken im Wasser verteilen und Eier legende Moskitoweibchen warnen. Künstlich hergestellt und in stehenden Gewässern verteilt, könnten Mücken so erfolgreich gehindert werden, sich zu vermehren, denn Mücken werden gegen herkömmliche Pestizide resistent oder lernen, mit ihnen zu umgehen.
Umweltforscher und Biologen wissen schon lange, dass viele Insekten ihre natürlichen Feinde chemisch erspüren, und Maßnahmen ergreifen, um Gefahr für sich und ihre Nachkommen abzuwenden. Doch bisher ist es den Wissenschaftlern nicht gelungen, jene natürlichen Stoffe zu identifizieren, die Mücken instinktive Angst einjagen und sie mit Erfolg vertreiben. Blausteins Entdeckung könnte umweltfreundlich und billig die Mücken schon in der „ersten Verteidigungslinie“ treffen und von menschlichen Wohngebieten fern halten.
Laut Blaustein könnte die Methode die Mückenbevölkerung sogar reduzieren, wenn schwangere Mückenweibchen lange genug von trüben Gewässern fern gehalten werden können und sterben, ehe sie eine Chance erhalten, ihre Eier zu legen. Je weniger vermeintlich „gefahrlose“ Legeplätze zur Verfügung stehen, würde zudem ein Machtkampf unter geschlüpften Mücken ausbrechen und zusätzlich die Zahl der Mücken vermindern.


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