Domino-Theorie: Widerlegt durch arabische Umfrage?

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Domino-Theorie: Widerlegt durch arabische Umfrage?

HonestReporting Media BackSpin, 2. August 2010

Eine Erhebung von Al-Arabiya ergab, dass überwältigende 71 Prozent der Befragten nicht im Geringsten am israelisch-palästinensischen Konflikt interessiert sind.

Ich bin kein großer Verfechter von Online-Abstimmungen, doch Efraim Karsh reagiert darauf mit einem wichtigen Argument.

Wenn dieses Resultat weitestgehend die arabische Ansichten repräsentieren sollte, zerstört es exakt jene Nahost-Dominotheorie, die von der Behauptung ausgeht, dass im Falle eines Friedensschlusses zwischen Israel und den Palästinensern die Probleme der ganzen Region dort gelöst würden, die Araber auf der Seite der USA stünden, der Iran isoliert wäre und Al-Qaida keinen Grund mehr habe, weiterzukämpfen etc.

Karsh schreibt in die NY Times:

….es ist ein positives Zeichen, dass so viele Araber anscheinend teilnahmslos dem israelisch-palästinensischen Konflikt gegenüber geworden sind. Denn wenn der egoistische Interventionismus der arabischen Regimes den Palästinensern das Recht verweigert hat, ihr Schicksal selbst zu bestimmen, dann besteht in der Tat die einzige Hoffnung auf Frieden zwischen Arabern und Israelis in der Ablehnung der zweifelhaften Verbindung zwischen diesem besonderen Fall und anderen regionalen und globalen Problemen.

Die Gleichgültigkeit der Araber würde auch jegliche Vorstellungen begraben, dass die so genannte „israelische Unnachgiebigkeit“ im Friedensprozess direkt die amerikanischen Sicherheitsinteressen im Nahen Osten untergrabe – eine im März  viel diskutierte Frage wegen Kommentaren, die General David Petraeus zugeschrieben werden.

Dazu passend: The Palestine Peace Distraction

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