Jerusalem, 24. August 2010 – Pünktlich wie eine Schweizer Uhr passierten 20.000 Störche die Jordanebene und das Tote Meer auf dem Weg aus Osteuropa zu ihren Winterquartieren in Südafrika. „Die Vögel segeln unbeweglich, wenn die Erde stark erwärmt ist und die Thermik sie auf eine Höhe von drei bis vier Kilometern hebt”, sagte im israelischen Rundfunk der Vogelexperte Joav Perlmann. Die Störche kommen aus Richtung Syrien und Jordanien und fliegen weiter über den Sinai in Richtung Afrika. „Nur jene Störche, die gegen Abend hier ankommen, übernachten im Norden Israels. Da genießen sie im Hula-Tal eine Vollpension, mit Wasser und vielen Fischen zum Frühstück.” Perlmann erklärte weiter, dass die Störche in ihrem Hirn eine eingebaute Technologie auf modernstem Stand besitzen: Kompass, GPS, Sternenkarte und Höhenmesser. „Deshalb fliegen sie genau nach Zeitplan und erreichen punktgenau ihre Ziele, ohne sich zu verirren.” Seit den siebziger Jahren werden die Vogelzüge in enger Zusammenarbeit mit der israelischen Luftwaffe beobachtet. Per Radarschirm werden die Schwärme verfolgt. Tierschützer und Militärs tauschen Informationen aus. „So ist es uns gelungen, die Zahl der Zusammenstöße zwischen Störchen und Kampfflugzeugen um 50 Prozent zu reduzieren.”
(C) Ulrich W. Sahm
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