Die palästinensische Rückkehrangst

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Die palästinensische Rückkehrangst

HonestReporting Media Backspin, 25. August 2010

Die BBC stach, was die palästinensischen Flüchtlinge angeht, in ein Wespennest. Da stellte sich heraus, dass die in Syrien lebenden Flüchtlinge der dritten Generation gar nicht am so genannten „Rückkehrrecht“ interessiert sind; und das sagten sie auch Reporterin Lina Sinjab:

Nachdem Generationen von Palästinensern jetzt in Syrien und an anderen Orten im Nahen Osten gelebt haben, haben sie dort tiefe Wurzeln geschlagen? Zuhause ist da, wo das Herz und das Geld sind.

Aber es kommt bei ihnen selten vor, dass sie diese Ansichten öffentlich zuzugeben.

„Für die Akten, denn es ist politisch inkorrekt, etwas anderes zu sagen: Sie alle würden sagen: ‚Ja, wir würden nach Palästina zurückgehen.‘ Aber setzt man sich privat mit ihnen hin, dann hört man eine ganz andere Ansicht“, sagt der politische Analyst Samit Mubayyed.

„Warum sollte ein Geschäftsmann seine Kuschelecke verlassen? Das Zuhause ist da, wo das Herz und das Geld sind.“

Das wird für Kopfschmerzen sorgen, denn der Libanon gab den palästinensischen Flüchtlingen erst vor kurzem zähneknirschend neue Arbeitsrechte. Und PA-Führer wollen nicht, dass ihr Volk sich in den Gastgeberländern allzu wohl fühlt.

Die Ironie ist unglaublich: Je länger die Palästinenserführer die Friedensbemühungen den Bach runter gehen lassen, indem sie die Karte des Rechts der Forderung nach Rückkehr ausspielen, desto weniger wichtig wird sie für die Flüchtlinge selbst.

Geht das so weiter, dann werden keine palästinensischen Flüchtlinge mehr übrig sein, die irgendwann tatsächlich irgendwo zwischen Jordan und Mittelmeer lebten.

Lesetipp dazu: Experts: No Legal Basis for Palestinian Refugee Demands

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