WikiLeaks-Zusammenstellung, Israel betreffend (Teil 2)

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WikiLeaks-Zusammenstellung, Israel betreffend (Teil 2)

HonestReporting Media BackSpin, 30. November 2010

[Natürlich] kein Live-Blogging, aber es geht weiter mit der Zusammenstellung von WikiLeaks-Material zu Israel.

• Berichterstatter werden es in Zukunft schwerer haben, an Quellen im Regierungsumfeld zu gelangen. Das kündigte Premierminister Netanyahu in einem Treffen mit Verlegern und Journalisten an:

Netanyahu sagte, dass angesichts des großen Telegrammaufkommens zwischen Diplomaten, das letzten Sonntag veröffentlicht worden war, die notwendige Folgerung entstehe, dass politische Entscheidungsträger und Diplomaten bei dem, was und wem sie es sagen, zukünftig zurückhaltender vorgehen werden….

Netanyahu zufolge wird wegen der Enthüllungen von WikiLeaks die Zahl derjenigen, die Zugang zu diskreten Informationen haben, eingeschränkt werden, um weiteren Enthüllungen vorzubeugen.

„Ich bin mir nicht sicher, ob es dazu dient, dass Sie oder wir unseren Job gut ausführen können“, sagte er den Journalisten.

• Ägyptens Rolle als Vermittler bekommt einen schweren Schlag: besonders Präsident Mubaraks Bemühungen um eine Versöhnung zwischen Hamas und Fatah leiden darunter:

Über Jahre hinweg stellte sich Mubaraks Regime als einziger diplomatischer Sachwalter dar, der in der Lage wäre, eine Lösung der Spaltung zwischen den palästinensischen Parteien Hamas und Fatah herbeizuführen, als die Hamas Gaza und die Fatah das Westjordanland übernommen hatten. Die Palästinenser gehen nicht davon aus, dass eine Versöhnung den Friedensprozess mit Israel befördere, aber viele beschuldigen Ägypten, es sei ein einseitig motivierter Vermittler und deshalb für die Aufgabe ungeeignet. Die jetzt offen einsehbaren Dokumente scheinen wenig Zweifel darüber offen zu lassen, wo Ägypten (wirklich) steht.

• Beeindruckt war ich von diesem Beitrag in der Chicago Tribune:

Amerikanische Diplomaten mögen durch diese Indiskretionen vielleicht irritiert worden sein. WikiLeaks-Gründer Julian Asange macht ja auch kein Hehl daraus, dass es eine seiner Missionen ist, Amerikas Macht weltweit an den Pranger zu stellen und einzudämmen.

Diesmal aber hat er sich ins Knie geschossen. Diese Dokumente zeigen eine eminent wichtige Wahrheit auf: Die USA und ihre Verbündeten einschließlich Israel stehen nicht allein gegen die Bestrebungen des Iran, die Atombombe zu besitzen.

Viele in Nahost wünschen sich, dass die USA den Iran stoppen, bevor er die Bombe hat. Und den Iran von seinen nuklearen Ambitionen anzuhalten bedeutet auch, dass jegliche Unterstützung, die Teheran von Nordkorea bekommt, gestoppt wird. Und das ist nun wirklich kein Geheimnis mehr.

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