Über 40 Tote bei Waldbrand in Israel

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Jerusalem, 2. Dezember 2010 – Bei einem großen Waldbrand auf dem Carmelgebirge bei Haifa könnte es über 40 Tote gegeben haben. Genaue Zahlen sind noch nicht bekannt. Das Feuer breitete sich seit den Mittagsstunden des Donnerstag mit großer Geschwindigkeit aus und bedrohte Kibbuz Beth Oren, das Damoun Gefängnis und Erholungsparks. Gefangene des vom Feuer umzingelten Gefängnisses wurden mit Bussen evakuiert. Dabei sei ein Bus gemäß widersprüchlichen Berichten umgestürzt oder in dem Flammenmeer völlig ausgebrannt.
Nur drei Insassen des Busses konnten in Krankenhäuser eingeliefert werden, wo Ärzte versuchen, ihr Leben zu retten. Später wurde berichtet, dass nicht Gefangene in dem verunglückten Bus ums Leben gekommen seien, sondern Gefängniswärter, die helfen wollten, den Großbrand zu löschen.
Alle Bewohner des Kibbutz Beth Oren mussten evakuiert werden, nachdem einige ihrer Häuser in Flammen aufgegangen waren. Gefährdet seien auch drusische Dörfer wie Usfija und Daliat el Carmel.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte in Jerusalem: „Das ist ein Unglück, wie es Israel noch nicht erlebt hat.“ Staatspräsident Schimon Peres will „für ein Ende des Feuers beten“.
Augenzeugen erzählen, dass das Carmelgebirge „wie ein Vulkan“ aussehe, mit einer riesigen Rauchwolke und meterhohen Flammen. 40 Feuerwehrteams und Löschflugzeuge sind an den Löscharbeiten beteiligt. Mehrere Feuerwehrleute erlitten Rauchvergiftungen.
Bisher ist nichts über die Ursache des Feuers bekannt geworden, das tausende Hektar Wald vernichtet hat und wegen der großen Trockenheit kaum gestoppt werden kann.

Aktualisierung zu dem „größten Waldbrand in der Geschichte Israels“
Ministerpräsident Netanjahu hat Russland, Italien, Griechenland und Zypern gebeten, Verstärkung für die Feuerwehr zu schicken, um den Großbrand bei Haifa unter Kontrolle zu bringen.
Tausende Familien müssen evakuiert werden. Akut gefährdet ist unter anderem das berühmte Künstlerdorf Ein Hod. Kibbuz Beth Oren scheint es nicht mehr zu geben. Alle seine Häuser seien vom Feuer zerstört worden. Bisher wurden 22 Leichen von Gefängniswächtern identifiziert, die zum Gefängnis Damoun geschickt worden seien, um Gefangene zu evakuieren. Ihr Bus sei in eine Feuerfalle geraten, aus der es kein Entrinnen gegeben habe. Die endgültige Zahl der Toten und Verletzten ist noch unbekannt. Das israelische Militär setzt Drohnen ein, um nach Autofahrern und Menschen zu suchen, die vom Feuer eingeschlossen sein könnten.


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