Terrorist, Terrorist

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Illustrationsphoto: Ein typischer jüdischer „Selbstmordattentäter“ mit umgebundener Bombe an der Stirn
Die abgebildete Person hat nichts mit dem Vorfall in Neuseeland zu tun)
Photo: Sahm
Jerusalem, 14. Dezember 2010 – Ein Selbstmordattentäter auf der Fähre Kaitaki auf dem Weg von Wellington nach Picton in Neuseeland hielt die ganze Nation in Atem. Der Mann band sich einen kleinen schwarzen Kasten mit verdächtigen Schnüren erst um den Kopf und dann auch noch um den Arm. „Bombe, Terrorist“ schrieen Passagiere in Panik. Der Kapitän und Besatzungsmitglieder stürzten sich auf den verdächtigen Mann, umringten ihn und verscheuchten die Passagiere. Der Kapitän alarmierte die Sicherheitskräfte. Ein Hubschrauber mit Elitesoldaten  der Antiterroreinheit wurde zum Schiff geschickt, während Teile des nächstgelegenen Hafens vorsorglich abgesperrt wurden. Drei Stunden lang fuhr die Fähre weiter in Richtung Zielhafen, während sich der mutmaßliche Terrorist schweigend und bewegungslos seinem Schicksal hingab. Die Medien in Neuseeland berichteten derweil, dass ein Terrorist hunderte Geiseln auf einer Fähre in Schach halte. Als das Schiff schließlich im Hafen einlief, verhafteten Beamte der Antiterroreinheit den Mann. Er leistete keinen Widerstand. Zusammen mit ihm wurden weitere drei Männer festgenommen, die offenbar zusammen reisten. Alle vier Männer stellten sich als Israelis heraus.
Beim kurzen Verhör, stellte sich das Ganze als Missverständnis heraus. Der Israeli hatte sich für das Morgengebet seine Gebetsriemen, sogenannte Tefilin, angelegt. Als Passagiere das sahen und glaubten, dass es sich um Bomben handelte, versuchte er ihnen den alten jüdischen Brauch zu erklären. Doch niemand wollte zuhören. Der fromme Israeli war selber Sicherheitsmann und hatte schnell verstanden, dass ihm jede falsche Bewegung teuer zu stehen kommen könnte. Deshalb verstand er auch den Ausbruch der Panik, wie die Zeitung Jedijot Achronot berichtete.

(C) Ulrich W. Sahm


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