Israels Finanzministerium geht Journalisten ans Portemonnaie

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Israels Finanzministerium geht Journalisten ans Portemonnaie

HonestReporting Media Backspin, 16. Dezember 2010

Mir war das nicht bewusst, aber die Auslandsreporter in Israel brauchen die ersten drei Jahre im Land keine Steuern zu zahlen. Finanzbeamte werden das wahrscheinlich ändern. Dominic Waghorn von Sky News plädiert überzeugend gegen die Veränderung der Regularien.

Er stellt heraus, dass dies viele Reporter dazu bringen würde, ihre Operationsbasis nach Ramallah oder Amman zu verlegen und somit weiteren Fallschirm-Journalismus auslösen:

Statt eine Pauschale von 25 Prozent für ihre ersten drei Jahre im Land zu bezahlen, werden sie dasselbe bekommen wie Israelis. Das wird der Regierung ein paar Hunderttausend Schekel im Jahr einbringen…

Was Israel unter allen Umständen vermeiden muss, sind ausländische Fallschirmjäger-Journalisten, die, bewaffnet mit einem Haufen Wikipedia-Artikel und dem Buch, das sie im Flugzeug lassen, für ein paar Tage im Land landen.

Man kann nicht „improvisieren“, wenn man über diesen Teil der Welt berichten will, obwohl viele versuchen, damit davon zu kommen. Wenn sie sich auf eine Seite stellen, dann versuchen sie das öfter als sie darauf verzichten, denn sie glauben, das hilft ihnen, die Story besser zu berichten. Schwarz und Weiß ist einfacher rüberzubringen, aber wie wir alle wissen, liegt die Wahrheit gewöhnlich irgendwo dazwischen.

Israel ist eines der Länder der Welt, über das am häufigsten berichtet wird; auf die eine oder andere Weise wird also die westliche Presse weiterhin über die Entwicklungen berichten. Und die Büros der Auslandspresse verschwinden ohnehin.

Mir bereit aber auch Sorge, dass das schrumpfende Reservoir an Auslandsjournalisten in Israel die Informationen auf wenige Leute konzentrieren wird, was die Grundlage für Gruppendenken der Medien düngen würde.

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