Christian Science Monitor: Wenn alle Stricke reißen, vertraue auf die Überlegenheit der IDF

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Christian Science Monitor: Wenn alle Stricke reißen, vertraue auf die Überlegenheit der IDF

HonestReporting Media BackSpin, 9. Februar 2011

Ich hoffe, dass in Ägypten eine starke, lebendige Demokratie entsteht. Aber wenn nicht, gut, vertraue nur auf die Überlegenheit der IDF, die die bösen Jungs in Stücke haut. So lautet der Ansatz des Leitartikels im Christian Science Monitor, wenn er uns die Muslimbruderschaft schmackhaft machen will.

Klar, ein Mitglied der Redaktion, das nicht hier [in Israel] lebt, kann mit den Konsequenzen gut zurechtkommen:

Die langfristigen Interessen Israels liegen in der Demokratie, die in den arabischen Ländern Einzug hält, egal wie chaotisch oder wie lange es dauert. Ein freies Volk mit einer frei gewählten Regierung bildet eher eine solide Basis für ein Friedensabkommen als die Unterschrift eines Diktators.

Suleiman, der die Muslimbruderschaft lange als gewalttätige Bedrohung dargestellt hat, führte in dieser Woche Gespräche mit deren Führern. Die islamistische Gruppierung, die schon vor Jahrzehnten der Gewalt abgeschworen hat, wurde in dem vergangenen zwei Wochen als mehr demokratisch angesehen als die ägyptische Armee, die enge Verbindungen zum Pentagon hat. Aus einer freien Wahl könnte die Bruderschaft in der Tat eher wie die muslimische Partei AKP in der Türkei herauskommen statt wie die Hamas.

Selbst wenn eine künftige ägyptische Regierung den Friedensvertrag von 1979 ablehnt, wird Israels Militär dem ägyptischen weit überlegen sein, wenn das Land wieder einen Krieg riskieren will.

Wenn der Monitor skeptische Israelis wie mich [Pesach Benson, (bd)] davon überzeugen will, dass man der Muslimbruderschaft vertrauen kann, Frieden und Demokratie zu sichern, wäre es weise, inhaltlich richtig anzusprechen, was das letzte Mal schief gelaufen war, als man uns gesagt hatte, dass die Kandidatur von Islamisten wie der Hamas bei Wahlen okay wäre.

Kurz gesagt: die Hamas gewann die Wahlen 2006, warf die Fatah mit Gewalt aus Gaza und schwor erst gestern, eine palästinensische Wahl zu boykottieren.

Der Monitor müsste dann nämlich die Legitimität ansprechen, die die Hamas genießt, demokratisch gewählt worden zu sein, aber nichtdemokratisch wiedergewählt. Dieses Blendwerk wurde vor nicht langer Zeit von den sehr türkischen Islamisten verkündet, die uns der Monitor als vielversprechendes Vorbild anpreist. Warum also so eilig den gleichen Heiligenschein der Muslimbruderschaft verleihen?

Keine Sorge. Meine Armee kann ihre Armee wie im Libanon besiegen.

Ja, ich bin sehr skeptisch, ob die Bruderschaft wirklich der Gewalt abschwören will. Beispiel: Mahdi Akif, Führer der ägyptischen Muslimbruderschaft, stand der Hamas als geistlicher Führer vor, nachdem Scheich Yassin getötet worden war. Zusammenhänge erkennen:

„Wann immer es ein spirituelles Problem in der Organisation gibt, bringt die Hamas es vor Akif“, sagte die palästinensische Quelle. „Er gab ihnen den Segen  für die Wahlen und war maßgeblich bei der Anwendung der islamischen Tradition für ein Okay bei der Regierungsteilhabe beteiligt. Die Bruderschaft unterstützt im Wesentlichen die Hamas. Und Akif ist zurzeit die wichtigste religiöse Person in der Hamas-Führung. „

Israel wird letztendlich doch einige Risiken für Frieden und Demokratie in Kauf nehmen, ob seine militärische Überlegenheit Einfluss auf Nahost-Ereignisse nimmt oder nicht.

Das vereinfachende Rückzugsargument des Monitor lautet: Wenn alle Stricke reißen, vertraue auf die Überlegenheit der IDF. Das Blatt plappert höflich Mao nach: „Die politische Macht kommt aus den Gewehrläufen.“

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