Unumgänglich: Mutter einer Neuerfindung der Al-Ahram-Redaktion

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Unumgänglich: Mutter einer Neuerfindung der Al-Ahram-Redaktion

HonestReporting Media BackSpin, 14. Februar

Mubaraks größte Apologetin in Ägyptens Staatsmedien will eiligst nachweisen, dass ihre Neuerfindung unumgänglich ist. Aber Omar Saraya will seinen bequemen Job als Top-Redakteur der staatlich gelenkten Tageszeitung Al-Ahram absichern.

Leila Fadel besuchte Al-Ahram, um Saraya zu interviewen, aber sie fand dies vor:

Am Sonntag kamen bei Al-Ahram Reporter und Redakteure für vier Stunden zusammen, um darüber zu diskutieren, ob Saraya, der im Jahr 2005 wegen seiner Mitgliedschaft in der Regierungspartei ernannt worden war, auf seinem Posten verbleiben solle, so Journalisten und leitende Angestellte.

Unter seiner Führung las sich das Blatt oft wie eine Zusammenstellung von Pressemitteilungen der Regierung. Im September verteidigte Saraya seine Entscheidung, ein zugunsten Mubaraks manipuliertes Foto zu veröffentlichen, das ihn als Kopf einer Gruppe von Nahost-Führern zeigt, die sich zusammen mit Präsident Obama zur Pressekonferenz im Weißen Haus begeben.

In den ersten Protesttagen erschien Saraya auf arabischsprachigen Nachrichtensendern und tat die Demonstranten als Handvoll Leute ab. In einer Kolumne am 28. Januar warnte er, die Demonstrationen würden von Islamisten und Menschen mit ruchlosen ausländischen Agenden missbraucht.

Fadels geplantes Interview wurde zum Reinfall:

Saraya erschien nicht zum für Sonntag vereinbarten Interview. Seine Sekretärin sagte, dass er sich auf einer Besprechung im Nebenraum befinde, später sagte sie, dass er sich nicht im Büro befinde. Auf die Frage, warum die Koffer gepackt seien, sagte sie, dass er in ein neues Büro umzöge.

Das einzig verbliebene Bild im Zimmer zeigte ihn zusammen mit König Abdullah II. von Jordanien. In einem offenen Notizbuch auf dem Tisch wurde Mubarak schriftlich als mächtiger „Adler“ und “ lebende Legende“ erwähnt.

Die Ägypter verdienen bessere Medien als solche, für die Saraya steht. Fast alles wäre dagegen eine Verbesserung.

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