Haftungsausschluss für Menschenrechte
HonestReporting Media BackSpin, 21. März 2011
Ich war ziemlich überrascht, dass ein von Amnesty International gezeichnetes Porträt Gilad Shalits in der Irish Times zu lesen ist. Weder die Menschenrechtsorganisation noch die Tageszeitung zählen zu Freunden Israels. Könnte der Umstand, dass Shalit seit nunmehr 5 Jahren von der Hamas gefangen gehalten wird, ohne dass das Rote Kreuz Zugang zu ihm erhält, eine Anerkennung der allgemeinen Menschenrechte markieren, d.h, dass auch Israelis diese Menschenrechte zuerkannt werden?
Ja und nein. Amnesty und/oder die Irish Times haben vorsorglich einige Haftungsausschlüsse hinzugefügt, damit sie nicht zu sehr als Unterstützer Israels betrachtet werden. Mit Verweis auf die terroristische Infiltration, die mit Shalits Gefangennahme endete, betont der Artikel, dass die Palästinenser einen triftigen Grund für die Verschleppung Shalits gehabt hätten, denn:
Der Anschlag war eine Reaktion auf israelischen Granatenbeschuss und Luftangriffe, denen im Monat davor mehr als 100 Palästinenser zum Opfer gefallen waren, viele von ihnen unbewaffnete Zivilisten, darunter mehrere Kinder.
Seit wann braucht die Hamas einen Vorwand, um einen Angriff gegen Israel durchzuführen?
Und nicht zu vergessen der obligatorische Seitenhieb auf Israel, es sei Hauptverursacher von Menschenrechtsverletzungen in Nahost:
Anders als viele Häftlinge, für die sich Amnesty International engagiert, ist Gilad kein Menschenrechtsaktivist. Er ist ein israelischer Soldat, der in einer Konfliktsituation gefangengenommen wurde. Hunderttausende palästinensischer Männer, Frauen und Kinder waren und sind Opfer von Menschenrechtsverletzungen durch die israelische Armee in Gaza und der Westbank.
Es sieht also doch danach aus, dass Amnesty an diesen Fall sowieso nicht dranbleiben wird.
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