Apple nimmt Applikation für dritte Intifada raus

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Apple nimmt Applikation für dritte Intifada raus

HonestReporting Media BackSpin, 26. Juni 2011

Mittwochnacht entfernte Apple die umstrittene Applikation zur dritten Intifada von seinen iTunes-Anwendungen. Unbeantwortet bleibt jedoch, wie sie an oberster Stelle erscheinen konnte.

Sie wurde als Leitfaden für Leute entwickelt, die anti-israelische Aktivitäten organisieren – vorgeblich für Proteste oder spontane Aktionen – und Negativkritik über Israel verbreiten.

Apple, das sonst äußerst streng über alle Anwendungen wacht, die in seinen Online-Stores verkauft werden, sagte, dass die Applikation entfernt wurde, weil sie gegen die Nutzungsbedingungen verstoßen habe, die Anwendungen verbietet, welche „beleidigend für bestimmte Personengruppen“ sind.

Um mehr über die strengen Genehmigungsverfahren für Apple-Anwendungen zu erfahren, sprach ich mit David Sigal, einem in Jerusalem lebenden Entwickler für Applikationen und Mitbegründer von appSTUDIO.

Sigal erklärte HonestReporting gegenüber, dass die Applikation einem mehrstufigen Prüfungsprozess unterzogen worden sei, beginnend mit einem Computer-Screening, um sicherzustellen, dass sie technisch unbedenklich wäre (bug-free [bd]). Menschliche Screener hätten dann weitere Tests vorgenommen, einschließlich Inhaltskontrollen.

Auch wenn der Schwerpunkt während des Tests auf der technischen Performance der Applikation liegt wird zusätzlich Aufmerksamkeit auf Inhalt und Zweck gelegt, was bei Apple eigentlich Stirnrunzeln hätte auslösen müssen, so David.

„Wahrscheinlich gab es auf der ersten Ebene Mitarbeiter, die die Intifada-Applikation für ihr fragwürdiges subjektives Anliegen nutzten und sie dann an einen höheren Apple-Angestellten weiterleiteten, der dann nach eigenem Gutdünken entschied, eine Genehmigung zu erteilen“, sagte er.

Man kann Apple zwar dafür loben, dass es schnell reagierte und die Applikation entfernte, nachdem das Problem von Israels Informationsminister Yuli Edelstein angesprochen worden war. Vergessen sollte man aber auch nicht, dass der Konzern zustimmte, die Applikation an vorderster Stelle zu platzieren.

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