Der Guardian dreht noch immer an seiner Flottillen-Version

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Der Guardian dreht noch immer an seiner Flottillen-Version

HonestReporting Media BackSpin, 7. Juli 2011

Die Flottillen-Aktivisten haben nie ein Hehl daraus gemacht, dass ihr zweiter Konvoi ein politischer Schachzug war, der Israel in Verlegenheit bringen sollte. Ambitionen, die Lieferung humanitärer Hilfe betreffend, waren immer zweitrangig.

Und doch unterstellt der Guardian anderes:

Obwohl einige geschworen haben, ihr Anliegen weiterzuführen, ist kein neues Abfahrtsdatum für die Flottille festgesetzt worden, die Medikamente, Nahrungsmittel, Geschenke und Baumaterialien nach Gaza bringen sollte.

Schauen wir mal, wie diese Aussage mit den von den Flottillenteilnehmern tatsächlich gemachten Äußerungen übereinstimmt:

1. In einem Brief an Präsident Obama sagten die Organisatoren der Audacity of Hope, sie würden nichts anderes als Briefe befördern:

Wir werden keinerlei Waren nach Gaza liefern.

2. Zumindest nervte die amerikanische Audacity of Hope mit Briefen. Die irische Schiff MV Saoirse transportierte überhaupt nichts:

Anders als die anderen Schiffe der Flottille wird das irische keinerlei Ladung oder humanitäre Hilfe an Bord haben.

3. Adam Shapiro, prominente Flottillen-Figur, in der Jerusalem Post:

Er sagte, dass der Rafah-Grenzübergang „nichts mit Hilfelieferungen zu tun hat – auch nicht unsere Flottille. Es geht darum, das Bewusstsein für die andauernde Besatzung des Gazastreifens und die Befreiung der Palästinenser zu verstärken. Die Hilfe war schon immer zweitrangig im Vergleich zur Botschaft der Herausforderung gegen die [israelische] Politik.“

4. Greta Berlin, ein weiteres prominentes Flottille, gegenüber der Irish Times:

Dieser [Aufwand] wird nicht wegen der Lieferung von Waren betrieben, sondern um die illegale Belagerung von Gaza zu durchbrechen“, so Greta Berlin, Gründerin der Dachorganisation, die im Jahr 2008 mehrere erfolgreich verlaufene Törns unternommen hatte.

Muss ich noch mehr sagen?

Auch wenn andere Schiffe diverse Güter geladen haben, hält es der Guardian nicht für nötig, israelische Quellen abzurufen, um herauszufinden, dass das primäre Ziel dieses Konvois nicht die Lieferung humanitärer Hilfe ist. NGO’s, die sich bereits in Gaza befinden – vor allem Gisha -; gingen sogar so weit zu sagen, die Flottillen-Lieferungen würden nicht benötigt. Sie beschrieben die Art und Weise, wie sich der Guardian in das Thema vergafft hat, als „ärgerlich und irreführend.“

Lesen die Redakteure nicht mehr die Stellungnahmen der Free Gaza-Akteure?

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