Aufhetzung und Voreingenommenheit: Ein Paradebeispiel

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Aufhetzung und Voreingenommenheit: Ein Paradebeispiel

HonestReporting Media BackSpin, 25. Oktober 2011

Schon seit langem haben Israels Unterstützer versucht, die Aufmerksamkeit der Medien auf das große Problem der Aufhetzung in palästinensischen Schulbüchern zu lenken. So war ich zunächst erleichter,  zu sehen, dass sich die LA Times dieses Themas annahm.

Das Problem dabei ist [aber], dass sich Reporter Ed Sanders vorrangig der israelischen Zensur palästinensischer Texte in israelisch gesponserten Ostjerusalemer Schulen widmete, nachdem Jalal Abukhater das Thema im +972 Magazine angesprochen hatte (Ich werde auf diese Verbindung später zurückkommen). Positiv anzurechnen ist Sanders, dass er zwei wichtige Aspekte anspricht:

1. Palästinensische Texte stiften Kinder zu Hass an:

Ein Großteil der Bearbeitung, sagen sie [die Zensoren (bd)], konzentriert sich auf die palästinensische Mär, die die Rolle der Kinder im Kampf gegen die Besatzung unterstützt und das Martyrium verherrlicht. Ein Lehrbuch der achten Klasse hebt ein Gedicht hervor, welches auf den „Begeisterungstaumel“ eines Kindes verweist, das den Martyrertod stirbt. Ein anderes behauptet, dass „wenn der Jihad sprechen könnte, er sie zum Mitmachen auffordern würde.“

Andere Abschnitte beinhalteten Teile einer Geschichtsstunde der 10. Klasse, die den Zionismus als „rassistische“ Bewegung mit „vorgetäuschten“ historischen Beziehungen zum Heiligen Land beschreibt. Ein weiteres Buch „dokumentierte“ das Bild einer Briefmarke aus der britischen Mandats-Ära, das digital verfälscht worden war, um eine hebräische Beschriftung zu entfernen.

2. Israel finanziert diese Schulen, also sollte auch ein Wort darüber verloren werden, was dort gelehrt wird:

Behörden in Jerusalem, die etwa 50 öffentliche Schulen in den arabischen Vierteln Ostjerusalems finanziell unterstützen und teilweise Unterstützung für Dutzende privater Institutionen leisten, gehen davon aus, dass sie das Recht haben, sicherzustellen, dass die Lehrbücher korrekt geschrieben sind, nicht zur Gewalt aufstacheln und Israels Legitimität respektieren.

Die LA Times hätte sich [eigentlich], statt Israel daraufhin zu untersuchen, wie es damit in Jerusalem selbst umgeht, mit der Frage der Anstiftung zu Hass im PA-Bildungssystem auseinandersetzen können, was letztendlich die beanstandeten Bücher auf den Markt gebracht hatte. Palestinian Media Watch weist schon seit Jahren vehement auf die Schulbuch-Politik der PA hin.

Ich gehe davon aus, dass es die Massenmedien vorziehen, die Hassaufrufe zu ignorieren – so lange, bis sich die Palästinenser darüber beschweren, dass Israel sie zensiert.

Was +972 betrifft frage ich mich, ob jener Teil der von der Public Relation beeinflussten Menschen dort ihre Pressekontakte nutzen, um Geschichten ebenso zu verbreiten wie die in den Mainstream-Medien. Nichts gegen Anschluss-Stories: Ich hoffe nur, dass die Mainstream-Medien verantwortlich genug sind, auf divergierende Quellen zuzugreifen.

Mehr zu den Hintergründen in der Jerusalem Post.


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