Channel Fours Behinderten-Spitze gegen Israel

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Channel Fours Behinderten-Spitze gegen Israel

HonestReporting Media BackSpin, 16. November 2011

Ist es vorstellbar, dass man über irgendein Thema zum Leben in Gaza ohne einen Seitenhieb auf Israel berichtet? Offensichtlich nicht. Das Magazin Unreported World des britischen Senders Channel 4 dokumentiert die Aktivitäten des Behinderten-Teams für die Qualifizierung zu den Paralympics in London 2012.

[Auf das Bild unten oder hier klicken, um das Video anzusehen]

Es wird deutlich, dass man die hohe Zahl von behinderten Palästinensern in Gaza nicht auf militärische Aktionen des israelischen Militärs zurückzuführen kann oder gar ruchlose Pläne, mit palästinensischen Genpools zu manipulieren, sondern als Ergebnis einer großen Zahl von Mischehen in Großfamilien zu betrachten ist.

Natürlich gibt es immer Ausnahmen, und manch‘ zitierter Palästinenser wurde zum Behinderten, nachdem er von einer israelischen Rakete getroffen worden war. Die Programm-Macher/Präsentatoren [von Channel4 ] haben sich niemals darum geschert, warum gerade dieser Palästinenser getroffen wurde. Vielleicht war er sogar Mitwirkender in einer Raketen-Squad. Aber wir werden es nie erfahren, weil diesbezüglich keine Fragen gestellt werden. Stattdessen wurden – dem Programminhalt des Senders zufolge – Zivilisten in Gaza „kurzerhand durch israelische Angriffe getötet und verstümmelt; oft in Vergeltung für Raketenangriffe von palästinensischen Militanten.“

Greift Israel wirklich wahllos palästinensische Zivilisten an, um Vergeltung zu üben? Selbstverständlich nicht. Dennoch müssen wir uns mit der Geschichte von zwei Kindern befassen, die angeblich von einer unbemannten Drohne getroffen wurden. Geht man von der Darstellung des Kommentators aus, der mit dem Onkel des Jungen sprach, schlug „ein Drohnengeschoss aus heiterem Himmel unter den Kindern ein und verletzte zwei seiner Neffen.“

Obwohl unbestritten ist, dass palästinensische „Militante“ Raketen von diesem Areal abgefeuert hatten, bleiben die Einzelheiten im Dunkeln. Es gibt viele Beispiele zu Vorfällen, bei denen israelische Raketenangriffe abgebrochen wurden, weil Zivilisten involviert gewesen wären, darunter Kinder in der Umgebung des Zielgebietes. Leider müssen wir anhand vorangehender Erfahrungen davon ausgehen, dass palästinensische „Augenzeugen“ nichts ohne einen kritischen Unterton sagen.

Aber selbst dann ist es immer noch möglich, Israel ins schlechte Licht zu rücken, wenn man wichtigen Kontext weglässt. Gaza wird zum Beispiel als Belagerungsgebiet und virtuelles Gefängnis porträtiert. Doch keine Erwähnung darüber, warum Israel den Gazastreifen abgeriegelt hat, kein Wort über die Hamas, kein Hinweis auf die ägyptische Grenze. Nur Israel ist die verantwortliche Partei, was die schwierige Situation in Gaza betrifft.

Selbst die humanitäre Einstellung Israels wird komplett verdreht dargestellt. Der oben genannte wegen eines israelischen Raketenangriffs behinderte Palästinenser trauert um den Verlust seiner Mutter, die an einer Krebserkrankung verstarb. Sie starb in einem israelischen Krankenhaus, das überhaupt nicht verpflichtet gewesen wäre, kranke Palästinenser aufzunehmen oder medizinisch zu behandeln. Israel bleibt der Bösewicht, weil es dem Sohn nicht die Genehmigung erteilte, nach Israel einzureisen, um bei seiner sterbenden Mutter zu sein.

Was eine wirklich echte menschliche Geschichte von Interesse sein könnte, wird so zum Opfer des allzu häufig vorherrschenden Drangs, einen Grund dafür zu finden, Israel zu beschuldigen. Dass Channel 4 für das jüngste Beispiel verantwortlich ist, dürfte nicht überraschen.


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