Iran: Bassij-Jihadisten sind so unkontrollierbar wie die Atombombe

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Iranische Militärs bezeichnen die Bassij-Jihadisten als die eigentliche iranische Atombombe und warnen vor ihren Racheakten. Der Iran antwortet auf die Sanktionen des Westens mit Manövern und droht mit jihadistischen Selbstmordaktionen.

Morteza Mirian, ein Oberbefehlshaber der Bassij-Jihadisten, vergleicht seine Einheiten mit den japanischen Soldaten im zweiten Weltkrieg, die trotz der „militärtechnologischen Unterlegenheit ihre Toten sehr gut gerächt haben.“ Die Bassij-Jihadisten sind eine paramilitärische Organisation, die den Revolutionsgardisten untergeordnet ist.

Mirian meint, die Japaner hätten zwar gut gekämpft, am Ende des Krieges aber ihren Mut verloren. Für ihn sind die Feinde Japans im zweiten Weltkrieg dieselben, die auch heute die „Islamische Republik Iran“ anfeinden würden. Er meint, dass die „Feinde“ des Iran sehr „verletzbar“ seien.

Mirian setzt auf die ideologische Moral: Heute verteidige die islamische Welt dank des „islamischen Erwachens“ und dank des „Modells der islamischen Revolution“ die „Islamische Republik Iran.“ Mirian meint, dass die US-Marine nichts gegen dreitausend Boote unternehmen könne, die als Fischer- und Handelsboote im Persischen Golf unterwegs seien. Mirian warnt damit zivile Schiffe als Schutzschilder im Persischen Golf zu nutzen, falls der Krisenfall eintreten sollte.

Mirian meint, dass die Bassij-Jihadisten die eigentliche iranische Atombombe seien. Denn die „zerstörerischen Dimensionen“ der Bassij-Jihadisten seien genauso unkontrollierbar wie die Atombombe. Der „Feind“, der Westen ist gemeint, könne nicht die „Zerstörungsdimensionen der Bassij-Jihadisten einschätzen.“ Die Bassij-Jihadisten seien in der Lage von einem „Punkt Null an der iranischen Grenze auf den angreifenden Staat zu schießen.“

Mirian fügt hinzu: „Wir haben Millionen Bassij-Mojaheds, die geschulte Muslime, Märtyrer im Dienste des Führers, Märtyrer des Islam, des Volkes und des Staates sind. Sie sind bereit bewaffnet vom Bauch des Feindes bis zu dessen Herzen vorzudringen.“

Mirian ist nicht nur ein Soldat, sondern ein totalitärer Ideologe, der deutlich machen will, dass die religiöse Moral der iranischen Bassij-Jihadisten stärker ist, als die der japanischen Soldaten im zweiten Weltkrieg. Deswegen würde der „Feind“ es nie schaffen den Iran zu erobern. Mirian meint, dass die „Bassij-Jihadisten auf dem Wege Gottes immer siegreich sind, ganz gleich, ob sie töten oder getötet werden, ganz anders als die Feinde, die im Krieg am Leben bleiben wollen.“

Zwei Millionen Bassij-Jihadisten: Ali Fazli, stellvertretender Direktor der Bassij-Jihadisten meint, dass sich in diesem Jahr über zwei Millionen Bassij-Jihadisten in Camps versammeln werden.

Fazli spielt die Relevanz der Sanktionen für den Iran herunter und meint, dass sie für den Iran keine Rolle spielen würden. Seit 32 Jahren habe der Iran verschiedene Sanktionen erlebt, aber diese hätten nichts bewirken können. Die Sanktionspolitik des Westens würde dazu führen, dass die iranische Jugend neue „Wege für den Fortschritt“ findet. Welche neuen Wege dies sein könnten, hat der Bassij-Revolutionär nicht verraten. Im letzten Jahr hätten sich rund dreitausend dieser Jihadisten versammelt. In diesem Jahr sollen doppelt so viele Bassij-Jihadisten mobilisiert werden.

Die Bassij-Jihadisten wurden im Krieg gegen den Irak (1980-1988) als Selbstmordattentäter, aber auch als Kräfte, die den regulären Einheiten helfen, die militärische Infrastruktur aufzubauen, eingesetzt.

Am Dienstag, den 3. Juli testeten die Revolutionsgardisten auch eine Reihe von Kurz-, Mittel- und Langstreckenraketen. Das Manöver wurde explizit als eine Antwort auf die Sanktionspolitik des Westens bezeichnet.

„Sagt nicht ach“: Iranische Politiker versuchen den Iranern einzureden, dass die Sanktionen nichts bewirken können. Sie sollen sich hinter die islamistischen Machthaber stellen, fordert der Staatskleriker Ahmad Khatami.

Während die islamistische Diktatur Millionen Dollar für die Aufrüstung und militärische Manöver ausgibt, empfiehlt der Staatskleriker Ahmad Khatami den Iranern „Geduld“ zu haben und Ruhe zu bewahren. Ahmad Khatami: „Sagt nicht ach, denn dann wird die Welt der Arroganz denken, dass sie ihre Ziele erreicht hat.“ Der islamistische Staatskleriker fordert von den Iranern den Druck der Sanktionen auszuhalten und dabei nicht „ach“ zu sagen, denn das könnte als Zeichen der Schwäche aufgefasst werden.

Und die Zeitung Resalat führte die Teuerungsrate auf die „intrigenhaften Sanktionen“ der westlichen „Feinde“ zurück. Kritisiert werden iranische Händler, die Konsumwaren horten und teurer verkaufen. Verschwiegen wird dabei, dass die Revolutionsgarden, die das Zollamt und mehr als 75 Prozent des iranischen Marktes kontrollieren, gleichermaßen an der Teuerung verdienen.

Wahied Wahdat-Hagh, Fellow bei der European Foundation for Democracy (EFD).

 


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