New York Times: Drei Aspekte dieses Gastbeitrages sollte man nicht übersehen

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New York Times: Drei Aspekte dieses Gastbeitrages sollte man nicht übersehen

HonestReporting Media BackSpin, 5. September 2012

Paul Thomas Chamberlin, Professor für neuzeitliche Geschichte, liefert Argumente für die Terroristen, indem er Präsident Nixons Entscheidung anführt, sich nicht mit der PLO als Verhandlungspartner einzulassen.

In einem Gastbeitrag für die New York Times schreibt er:

Indem sie es versäumten, die Moderaten innerhalb der PLO zu stärken und die Palästinenser aus dem arabisch-israelischen Friedensprozess auszuschließen, übergingen die amerikanischen Offiziellen potenzielle Friedensstifter und setzten die palästinensischen nationalen Ambitionen auf Sparflamme. Die Entscheidung, alle bewaffneten palästinensischen Gruppen als „Terroristen“ einzustufen, verzögerte die Verhandlungen mit der PLO um 15 kritischen Jahre, in denen der libanesische Bürgerkrieg und die Intifada die Ausbreitung weiterer militanter Gruppierungen wie Hisbollah und Hamas hervorbrachten. In diesem zeitlichen Zusammenhang ging letztlich zum Ende der 1980er-Jahre der Stern der Hamas auf.

Dieser historische Revisionismus führt zur Ausklammerung von drei Punkten:

1) Die „moderate“ PLO rief während der 1970er-Jahre öffentlich zur Vernichtung Israels auf.

2) Die „moderate“ PLO bekam nur einen Platz am Verhandlungstisch Nur wegen eines Lippenbekenntnisses zum Gewaltverzicht in den 1990er-Jahren

3) Einmal an der Macht, startete die „moderate“ PLO eine gewaltsame Intifada.

Chamberlin kommt jedoch zu folgendem Ergebnis:

Die Lektion von Amerikas Reaktion auf München sieht so aus, dass der pauschale Terrorvorwurf, verbunden mit absoluter Nichtanerkennung, als Handlungsaneisung für den Umgang mit verschiedenen komplexen politischen Organisationen zu sperrig ist. Für gewalttätige Gruppen wie Al-Qaida und Islamischer Jihad, die eherne Verpflichtungen zur Vernichtung Israels oder Wiederherstellung des islamischen Kalifats als Grundsatzprogramm haben, könnte ein robuster Ansatz passen. Aber Washington sollte Alternativen mit Gruppierungen wie Hisbollah und Hamas, die eher langfristige Ziele haben, nicht ausschließen.

Der einzige Unterschied zwischen den langfristigen Zielen der „gewalttätigen Gruppen“ und „gemäßigten Gruppen“  Chamberlins betrifft den Zeitpunkt von Israels Vernichtung.


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