Warum man der Brandstifter-Rhetorik gegen Israel noch entschiedener begegnen muss

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Warum man der Brandstifter-Rhetorik gegen Israel noch entschiedener begegnen muss

HonestReporting Media BackSpin, 11. März

Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan, der kürzlich Israel-Bashing zum Spektakel für Israel-Hasser erhoben hat, sorgte für Stirnrunzeln, als er Zionismus ungeniert als „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ bezeichnete. US-Außenminister John Kerry äußerte milden Protest mit der Bemerkung „Wir stimmen mit ihm nicht nur nicht überein. Wir fanden es anstößig“, und er fügte hinzu, dass dadurch die Friedensarbeit erschwert werden könnte.

Auch wenn Kerrys Kommentare schwach ausfielen waren sie lobenswert, wenn es nach dem Autoren und Kommentatoren Shmuley Boteach ginge, weil sie einen der wenigen Momente repräsentierten, in denen ein hochrangiger Politiker Anstrengungen unternommen hatte, Erdogans widerwärtiger Rhetorik überhaupt zu widersprechen.

Boteachs wichtigeres Anliegen jedoch verdient größere Aufmerksamkeit – die meist ausbleibende israelische Reaktion auf verbale Verletzungen über viele Jahre hinweg, die ihm von seinen Feinden und ihren Unterstützern zugefügt worden ist, spielt eine Schlüsselrolle dafür, dass Israel heute ein so schlechtes Standing hat.

Ich bin ganz entschieden der Meinung, dass das Hinwegsehen über antiisraelische Hassrhetorik genau das ist, was zu jener globalen Delegitimierung Israels, unter der wir heute so schwer leiden, geführt hat. Der jüdische Staat tappte nicht nur in eine Falle von Bomben- und Raketenkriegen, sondern in erster Linie in einen Krieg der Worte und ihrer Interpretationen. Seine wichtigsten Verteidigungsmaßnahmen können nicht mehr allein von Panzern und Kampfhubschraubern wahrgenommen werden, sondern müssen auch Eloquenz, klares Ausdrucksvermögen und faktische Sprachkompetenz beinhalten.

Wie konnte Israel, die einzige Demokratie in Nahost, die die Rechte der Frauen, Homosexuellen und aller anderen Gruppen respektiert,  zu einer der meist verleumdeten und verhassten Nationen der Erde werden? Wie kann es sein, dass Israel nach einer weltweiten Umfrage unter Bürgern von 22 Ländern (durchgeführt von Globescan), eine ebenso negative Bewertung erhält wie Nordkorea (50) und sogar negativer wahrgenommen wird als der Iran, wo Frauen zu Tode gesteinigt werden?

Die Antwort darauf ist, dass Israel dafür bezahlt, dass es seit Jahrzehnten gegen die verbalen Attacken auf seine Reputation stets kaum reagierte. Israelische Hasbarah* wurde nicht deshalb zum Flop, weil Israel nicht kommunizieren konnte, sondern weil es die Bedeutung von Begriffen/Worten falsch einschätzte. Während Israel sein hochentwickeltes Radar und den Raketenabwehrschirm „Iron Dome“ aufbaute, rekrutierten die Araber eine globale Armee sprachgewandter Aktivisten an den Universitäten, bei der BBC und CNN. Arabische Führer, die als vermeintliche Verbündete Israels angesehen wurden, diffamierten Israel tagtäglich bei der UNO. Und es dauerte nicht lange, bis Israel – gehetzt und sich zurückhaltend – eine der großen Paria-Nationen dieser Welt wurde.

Deshalb geht es jetzt haupotsächlich darum, die wachsende Delegitimierung [Israels] zu bekämpfen und zurückzuweisen und eine Armee der Krieger des Wortes aufzustellen, die sich für die Macht der gesprochenen Wahrheit und für Israels Sache einsetzt.

Im Kampf um die Herzen und Köpfe wird es niemals einen Waffenstillstand geben. Sehen Sie sich die Aktivitäten an, die an Universitäten im Namen der Israel Apartheid Woche stattfinden, oder die ständigen Attacken der BDS-Bewegung. Wir müssen für Israel mit der gleichen Hartnäckigkeit eintreten, wie es Israels Gegner tun, wenn sie es delegitimieren wollen.

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*Israelische Aufklärungs- und Informationspolitik.


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