Heuchelei wegen schwarzer Miss Israel?

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Heuchelei wegen schwarzer Miss Israel?

HonestReporting Media BackSpin, 2. April 2013

Abbildung rechts: Yityish Aynaw, Miss Israel

Wenn es um die Aufnahme von Äthiopiern in Israel geht, werden dem Staat oft Rassismus und Fehler bei der Eingliederung nachgesagt. Und nun wird Israel dummerweise dafür belangt, dass es die Leistungen der Zuwanderer ehrt.

Ja, auch Israel hat – wie alle Staaten auf dieser Erde – Probleme mit Rassismus. Aber die von der australischen Feministin und Kolumnistin Ruby Hamad beschriebenen Probleme rechtfertigen nicht die Heuchelei um eine schwarze Miss Israel, die 21-jährige in Äthiopien geborene Yityish Aynaw.

Es ist ein Irrtum anzunehmen, dass, wenn es ein Mensch mit Zugehörigkeit zu einer marginalisierten Gruppe schafft, die Barrieren, die ihn an der Überwindung von Barrieren zum Erfolg behindern, plötzlich diese Hindernisse nicht mehr existieren.

Zunächst einmal vermurkst Hamad die Fakten, die ihrer Meinung nach am meisten zu verurteilen wären:

Noch während sie sich in Durchgangslagern in Äthiopien befanden, wurden die Frauen entweder verleitet oder genötigt, Injektionen von Depo-Provera zuzustimmen. ‘Sie sagten uns, dass es sich um Impfungen handelt‘, so ein Opfer gegenüber einem israelischen Enthüllungsjournalisten, der die Geschichte ans Tageslicht gebracht hatte. ‚Sie erklärten uns, dass Frauen, die häufig gebären, darunter leiden. Wir nahmen es alle drei Monate. Wir haben das abgelehnt.‘ Während einige zur Impfung überredet wurden, sagte man anderen geradeheraus, dass sie nicht auswandern könnten, falls sie die Injektion ablehnten.

Man sollte sich nichts vormachen: hier handelt es sich um eine Form ethnischer Säuberung.

Für Hamad zum Mitschreiben: Unsere Kollegen von CAMERA haben diesen Vorwurf als falsch entlarvt und Haaretz hat eine Richtigstellung veröffentlicht. Leider fahren andere Nachrichtendienste und Kolumnisten weiterhin auf diese Falschmeldung ab.

Abgesehen davon behauptet niemand, dass Yityish Aynaws Krönung zur Miss Israel den Beginn einer neuen Ära ethnischer Harmonie bedeute – mehr als, sagen wir mal, Belaynesh Zevadias Ernennung zu Israels erster Botschafterin in Äthiopien, die dort geboren ist, oder Pnina Tamano-Shata, erste Knesset-Abgeordnete, die ebenfalls aus Äthiopien stammt.

Diese Frauen haben buchstäblich einen langen Weg zurückgelegt, um dahin zu kommen, wo sie jetzt sind. Und wenn auch nicht jede von ihnen Schönheitskönigin, Botschafterin oder Abgeordnete der Knesset werden kann, so sind sie in der Tat Quellen des Stolzes und der Inspiration für die äthiopische Gemeinschaft, für Israel und die Juden weltweit.

Warum ihre wohlverdienten Leistungen negieren, nur weil Israel für Hamad nicht perfekt genug ist?

(Bild von Aynaw via YouTube/JewishNewsOne)


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