Iran: „Niemand kann den Erfolg des iranischen Atomprogramms stoppen!“

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„Kein Stop für das iranische Atomprogramm“, mit diesen Worten trat der iranische Präsident Ahmadinejad heute an die Öffentlichkeit. Er fuhr fort:
„Iran ist heute atomar und niemand kann es uns nehmen,“ so Ahmadinejad. Der iranische Prüsident, der auch Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrates ist, sagte: „Es wäre gut, dass die Leute, die meinen die Welt zu regieren, in der politischen Auseinandersetzung ihren Verstand einsetzen würden.“ Es könne nicht sein, dass sich „vier Leute zusammensetzen und sagen, wir sind die Herren dieser Welt und der Rest sind Sklaven.“

Ahamdinejad meinte zudem, dass die „Zeit des Kolonialismus und der Sklaverei vorbei ist.“ Er meinte, dass „niemand den Erfolg des iranischen Atomprogramms stoppen“ könne. Iran plane die Inbetriebnahme von fünf weiteren Atomkraftwerken.

Wie erwartet hat der iranische Präsident neue Errungenschaften des iranischen Atomprogramms bekannt gegeben.
Der iranische Präsident Ahmadinejad gab laut einer Meldung der iranischen Nachrichtenagentur IRNA vom 9. April bekannt, dass zwei Uran-Bergbau-Anlagen, Saqand 1 und Saqand 2 und eine Fabrik zur Produktion von „Gelbem Kuchen“ in einer neuen Anlage in Ardakan ab heute in Betrieb genommen wurden. Die Anlage in Ardakan wurde „Märtyrer Rezainejad“ genannt. Rezainejad war einer der getöteten Atomwissenschaftler. Die Anlage in Ardakan wurde von dem Bruder von Rezainejad eingeweiht. Ahmadinejad, der den Befehl zur Inbetriebnahme der Anlagen per Videokonferenz bekannt gab, benutzte den Code: „Oh Messias, oh Messias, oh Messias.“
Die neue Anlage in Ardakan soll 60 Tonnen „Gelben Kuchen“ im Jahr produzieren können.

Das Projekt Saqand in der Provinz Yazd soll Uraniumstein, der 350 Meter tief in der Erde liegt, fördern. In Ardakan wird dann aus dem bearbeiteten Uran-Gestein „Gelber Kuchen“ hergestellt.

Dr. Nasser Schariflu, Direktor der Technischen Universität in Teheran sagte am 9. April gegenüber IRNA, dass der Iran inzwischen sogar in der Lage sei ein Atomkraftwerk ohne fremde Hilfe zu bauen. Noch nicht einmal China könne auf der Grundlage von nationaler Technologie eigene Kraftwerke bauen und sei auf die Hilfe Russlands angewiesen. Iran wolle in den kommenden fünf Jahren in den Kreis der Atommächte eindringen, die eigenständig Atomkraftwerke bauen können. Iran verfüge schon jetzt über das technologische Know-How, berichtete IRNA.

Der Nationale Tag der Atomtechnologie. Der 9. März wurde im Iran als „der nationale Tag der Atomtechnologie“ gefeiert.
Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA fasste die „atomaren Errungenschaften des Iran“ zusammen. Sie seien „Früchte der Unterstützung und des Widerstands des Führers, der Regierung und des Volkes.“ Iran würde die 20prozentige Uran-Anreicherung fortsetzen und habe zudem neue Uran-Mienen im Iran gefunden.

In den letzten acht Jahren habe das iranische Atomprogramm trotz der vielen Widerstände, wie der Tötung von Atomwissenschaftlern, große Fortschritte gemacht. Der „Tag der Atomtechnologie“ sei am 9. April 2006 von Präsident Ahmadinejad eingeführt worden.

Diese Errungenschaften werden wie folgt zusammengefasst: Am 11. April 2006 habe Ahmadinejad erklärt, dass der Iran über einen „geschlossenen Brennstoffkreislauf“ verfüge. Iran sei technisch in der Lage Uran anzureichern.

Ahmadinejad habe die „heilige Parole“ ausgerufen: „Die Atomenergie ist unser selbstverständliches Recht.“

Am 8. April 2008 habe Ahmadinejad angekündigt, dass der Iran begonnen habe 6.000 Zentrifugen in Natanz anzubringen.

Am 9. April 2009 habe er im UCF-Zentrum in Isfahan bekannt gegeben, dass der Iran zum ersten Mal atomaren Brennstoff produziert habe. Damit habe der Iran die Fähigkeit errungen, selbst produzierten Brennstoff in den Atomreaktoren einzusetzen. Der Iran könne seitdem Uran erschließen und anreichern. Zudem sei der Iran in der Lage atomaren Brennstoff und Brennstäbe für Reaktoren herzustellen.

Am 7. Februar 2009 habe Ahmadinejad den Befehl zur Produktion von 20prozentig angereichertem Uran gegeben. Nach Ahmadinejads Lesart, weil die USA, Russland und Frankreich dem Iran 20prozentirges Uran nicht zur Verfügung gestellt haben. In Natanz sei dann mit der Produktion von 20-prozentigem Uran begonnen worden. Der Revolutionsführer Ali Khamenei habe später kommentiert, dass der Iran mit diesem Schritt nicht mehr als „Geisel“ genommen werden könne und seine Bedürfnisse befriedigen könne.

Im März 2010 wurde die dritte Generation von iranischen Zentrifugen zur Urananreicherung vorgestellt. Diese neue Generation soll sehr viel effektiver sein als die vorherigen. 10 kg Brennstoff sollen mit einer „Geschwindigkeit von 565 Meter pro Sekunde oder 900 Hertz Geschwindigkeit Uran anreichern können.

Im März 2011 kündigte Ahmadinejad die Produktion von Schwerem Wasser in der Anlage in Arak an. Das besondere Problem hier ist, dass der Iran in die Lage versetzt wird Plutoniumbomben zu bauen.

Am 15. Februar 2012 gab Ahmadinejad bekannt, dass in den Zentrifugen der Teheraner Anlage 3,5prozentiges Uran angereichert werden könne. Und auch in Natanz und in Isfahan wurde die erste Generation von Maschinen eingeweiht, die 20prozentiges Uran anreichern können. Angeblich braucht der Iran das 20prozentige Uran für medizinische Untersuchungen in der Teheraner Anlage.

Am 23. Februar 2013 gab Ahmadinejad dann bekannt, dass der Iran langfristig 16 weitere Atomanlagen bauen wolle. Iran habe in den letzten drei Dekaden weitere Uranerzvorkommen entdeckt. IRNA zufolge sind die Uranerzvorkommen des Iran fünf Mal größer als bis vor einigen Jahren angenommen. Nach iranischen Angaben besitzt der Iran 33.000 Tonnen Uranerzreserven.

Ist die Diplomatie gescheitert? Außenminister Guido Westerwelle sagte in einer Erklärung, dass er die intensiven Gespräche der Gruppe der E3+3 mit Iran über Fragen des Atomprogramms begrüße. Er stellte auch eine „deutliche Kluft zwischen den Positionen der Staatengemeinschaft auf der einen und Irans auf der anderen Seite“ fest. Um einen Krieg zu vermeiden sprach er sich erneut für eine diplomatische Lösung aus. Dennoch stellt sich die Frage, ob die Diplomatie nicht in eine Sackgasse geraten ist.

Wahied Wahdat-Hagh, Fellow bei der European Foundation for Democracy.

 


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