Mashreghnews veröffentlichte am 25. Juni 2013 einen Artikel, in dem vom „Märchen vom Holocaust” die Rede ist. Ein solches „Märchen” diene dazu Deutschland zu zwingen Wiedergutmachungen zu zahlen.
Mashreghnews interessiert sich nicht für die Verbrechen, die im Namen des deutschen Volkes begangen wurden. Nein, die iranische Zeitung orientiert sich an rechtsradikalen und neonazistischen Positionen.
Das „Märchen” vom Holocaust. Mashreghnews schreibt: „Das Märchen vom Holocaust erlaubt den Juden Milliarden von Dollar als Entschädigung von Deutschland und von anderen Ländern zu bekommen.” Die „Zionisten” seien immer noch bestrebt unter dem „Vorwand” des Holocaust das „Bewusstsein der nordamerikanischen und der europäischen Bevölkerung zu beeinflussen, damit diese die Aggressionen Israels akzeptieret.”
Holocaustmuseen seien „Instrumente der Propaganda”, die weltweit aufgebaut würden. Eines der bekanntesten dieser Museen, Yad Vashem, sei auf den Bergen von En-Kerem in Jerusalem errichtet worden. Die äußeren Wände des Museums seien wie zwei Flügel gebaut worden. Diese Form sei „metaphorisch und betont die Fortsetzung des Lebens nach der Erfahrung des Todes”, schreibt Mashreghnews.
Allein die sprachliche Form, wie die Ermordung von Juden im Nationalsozialismus beschrieben wird, ist höchst zynisch. Es wird immanent unterstellt, dass die Seelen der ermordeten Juden nicht in den Himmel steigen können.
Man habe in dem Museum ein „dramatisches Klima” erzeugen wollen, indem die Namen von Millionen Juden, die Opfer des Holocaust geworden sind, aufgelistet seien.
Es wird moniert, dass Google helfe die Erinnerung an den Holocaust wachzuhalten:
Ariel Sharon habe zu seiner Regierungszeit sein großes Interesse für eine Zusammenarbeit Israels mit Google hervorgehoben. Die „zionistischen Direktoren” von Google würden im Dienste von Yad Vashem stehen. Google arbeite eng mit Yad Vashem in Jerusalem zusammen. Es sei geplant, dass das „gesamte Archiv des Museums über das Märchen vom Holocaust auf einem Server von Google gespeichert wird.” Die Zusammenarbeit habe längst begonnen, auch mit Youtube.
Holocaustleugnung. Tatsächlich zitiert Mashreghnews den rechtsradikalen französischen Revisionisten Robert Faurisson, der feierlich als ein weltbekannter Professor gefeiert wird. Faurisson habe in seinem Buch bewiesen, dass die Existenz von Gaskammern eine „Lüge” gewesen sei. Er habe bewiesen, dass „die Geschichte der Ermordung von Juden in Nazi-Deutschland eine große historische Lüge sei und eine schamlose Überlistung des öffentlichen Bewusstseins.”
Mashreghnews spricht ferner von den „wilden Zionisten, die natürlich solche Lügen verbreiten können.”
Die iranische Zeitung moniert, dass die Generalversammlung der Vereinten Nationen im November 2005 die Leugnung des Holocaust verurteile und den 27. Januar zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust erklärt habe.
Mashreghnews schreibt, dass die „zionistische Bewegung” bestrebt sei die Juden als „unschuldige Unterdrückte” hinzustellen. Eine solche Wahrnehmung habe dazu geführt, dass der „illegitime zionistische Staat” entstanden sei. Mit dieser „Methode” hätten die „Zionisten es geschafft, alle ihre Verbrechen zu verdecken.”
Der Revolutionsführer. Mashreghnews zitiert den Revolutionsführer Ali Khamenei, der gesagt hat: „Die Zionisten haben vom ersten Tag an einen propagandistischen Trick angewandt, der Demut und Unterdrückung von Unschuldigen vortäuscht. Viele Märchen und Geschichten wurden erfunden. Sie haben Nachrichten fabriziert. Die anderen haben dann gesagt, dass die Juden wegen des Drucks der Jahrhunderte lang auf ihnen lastete, psychische Probleme bekommen haben und deswegen psychische Sicherheit bräuchten. Die Zionisten haben in ihren Gesprächen mit der Führung der westlichen Welt und dann später in ihren Gesprächen mit den islamischen und arabischen Regierungen das Problem der psychischen Sicherheit thematisiert. Sie haben gesagt, dass sie eine psychische Sicherheit bräuchten. Sie können jede Maßnahme, die sich gegen sie richtet, unter dem Vorwand der psychischen Sicherheit neutralisieren.”
Deswegen werde Israel dauernd bevorzugt. Mashregh zitiert weiterhin Ali Khamenei: „Die deutsche Regierung hat 150 Milliarden Mark Entschädigung an die Juden bezahlt. Aber die Reparationszahlungen haben immer noch kein Ende gefunden. Sie verhalten sich ständig als Gläubiger. Was die Juden Deutschland angetan haben, haben sie auch gegenüber Österreich, der Schweiz und gegenüber Frankreich wiederholt. Sie haben sich sogar gegenüber dem Vatikan ähnlich verhalten. Diese Entschädigungszahlungen nehmen kein Ende. Alle Politiker, Journalisten, Intellektuelle, Beamte und Eliten des Westens müssen sich vor den Gedenkstätten der Brennöfen verbeugen, d.h. vor Geschichten, deren Wahrheit nicht bewiesen ist. Ihre Propaganda besteht darin, dass sie sich als Unschuldige darstellen und dann als Gläubiger auftreten”, so der angeblich moderate iranische Revolutionsführer Ali Khamenei.
Ray Goodwin. Mashreghnews zitiert ferner den US-amerikanischen Professor Ray Goodwin, der gesagt habe, dass Israel 1948 wegen „Mitgefühl, das auf dummen Behauptungen wie Völkermord basiert, gegründet worden ist.” Goodwin wird weiterhin zitiert: „England hat die palästinensischen Gebiete den Zionisten gegeben, damit sie dort eine Heimat für die Juden aufbauen. Die Palästinenser sind – ähnlich wie die Deutschen – Opfer einer großen Lüge geworden und sind seitdem heimatlos und werden gefoltert. Sie sind nicht nur Opfer des Zionismus geworden, sondern Opfer einer unwissenden Welt, die nichts von ihrem Leiden wissen will.” Goodwin habe gesagt, dass der „Holocaust nicht mehr als eine Lüge sei,” schreibt Mashregh.
Für Goodwin sei der Holocaust ein „großer finanzieller Handel, wovon viel profitiert” werde und der obendrein Mitgefühl erzeuge. Zudem helfe er das Palästina-Problem zu verdrängen und den Zionisten und den Juden Macht zu verleihen, um Einfluss auf die Medien der Welt auszuüben. Es handele sich um eine „Holocaust-Industrie.” Auch die Zahl von „sechs Millionen Opfer” sei ein „Märchen.”
Die US-amerikanische Regierung und andere internationale Netzwerke hätten aber eine große Rolle bei der „Erfindung des Märchens des Völkermords” gespielt. Ausgestattet mit Steuergeldern seien sie bestrebt den „Holocaust zu lehren.” Jüdische Organisationen würden zusätzlich die US-Regierung unter Druck setzen, damit Gesetze erlassen werden, dass Holocaustleugnung auch in den USA strafrechtlich verfolgt werde.
Der antisemitische den Holocaust leugnende Artikel in Mashreghnews wurde mit einigen Photos ausgestattet. Photos von Politikern, die in Yad Vashem waren, wie US-Präsident Obama, der Papst, Bundeskanzlerin Merkel, der Dalai Lama, Ex-Außenministerin Hillary Clinton, Nicolas Sarkozy, Bush-Junior und Putin, wurden abgedruckt. Alle halten nach Meinung der islamistischen Zeitung des Iran zu Unrecht die Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus aufrecht. Ein Leser schrieb über sie, dass sie alle „Diener des Zionismus” seien, weil sie Yad Vashem besucht haben.
Interessant sind auch einige kurze Leserbriefe in dieser Zeitung, die unter dem Artikel veröffentlicht worden sind:
„Gott möge dem Messias helfen, die Wurzel des verbrecherischen Israel auszutrocknen.”
„Der wahre Holocaust wartet in der Hölle auf sie.”
„Israel muss sich auf einen neuen Holocaust vorbereiten und zwar zu Recht.”
Wahied Wahdat-Hagh, Fellow bei der European Foundation for Democracy
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