Iranischer Spion in Israel verhaftet

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 Der israelische Inlandsgeheimdienst Schin Beth hat am Sonntag morgen die Verhaftung eines iranischen Spions bekannt gegeben, wenige Stunden vor der Landung des israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu in New York.

Der Iraner Ali Mansouri, 1958 geboren, hatte in erster Ehe eine Belgierin geheiratet. Um  seine iranische Herkunft zu vertuschen habe er seinen Namen in Alex Mans geändert, als er dank dieser Ehe einen belgischen Pass erworben hatte.

Später habe sich Mans/Mansouri von der Belgierin scheiden lassen, sei in der ganzen Welt herumgereist und habe abwechselnd im Iran, in der Türkei und in Belgien gelebt. 2007 sei er zurück in den Iran gezogen, wo er eine Iranerin geheiratet habe.

Der Mann sei vor zwei Wochen auf dem Ben Gurion Flughafen nach einem fünftägigen Besuch Israel verhaftet worden. Es sei sein dritter Besuch in Israel innerhalb von zwei Jahren gewesen.

Bei seiner Verhaftung habe Bilder der amerikanischen Botschaft in Tel Aviv bei sich getragen. Die habe er aus mehreren Winkeln fotografiert. Ebenso habe er das Zollgelände auf dem Flughafen abgelichtet.

In den Berichten allein aus Quellen des Geheimdienstes wurde nicht verraten, wie die Israelis auf ihn aufmerksam geworden seien und wie lange sie ihn offenkundig beschattet hatten.

Nach Angaben des Schin Beth hätte Iran dem Mann eine Million US-Dollar als Lohn angeboten, um Israel auszuspionieren. Er habe sich als Geschäftsmann ausgegeben, der Fenster und Dächer an Restaurants und Läden verkaufte. Nach Angaben des Geheimdienstes, der ihn zwei Wochen lang verhört hat, sollte der Mann im Auftrag der iranischen Revolutionsgarden Informationen sammeln für künftige terroristische Anschläge. Der mutmaßliche Spion habe den Israelis sogar die Namen seiner Vorgesetzten bei den iranischen „El Kuds Truppen“ der Revolutionsgarden genannt, darunter Haji Mustafa, Haji Hamid Na’amati und Mahdi Hanbabai. Nach israelischen Angaben seien diese Männer verantwortlich für Anschläge auf israelische Ziele in der Welt gewesen, darunter eine Autobombe nahe der israelischen Botschaft in Neu Dehli, gescheiterte Anschläge in Bangkok  und Tiblisi, sowie geplante Angriffe in Aserbeidjan, Kenja und Nigeria. Nach jenen Anschlägen oder versuchten Angriffen wurden Iraner mit Verbindungen zu den Revolutionsgarden verhaftet.

Israelische Medien veröffentlichten auch ein Foto des Mannes, aufgenommen an der Strandpromenade von Tel Aviv. Er trug abgeschnittene Jeans und ein billiges weißes Polohemd. In der Hand hielt er einen Stadtplan. Eine Reporterin im Rundfunk kommentierte, dass er auf dem Bild „gar nicht wie James Bond aussieht“.

Der ehemalige Geheimdienstmann Gad Schimron sagte im Rundfunk, dass die Bekanntgabe der seit zwei Wochen geheim gehaltenen Verhaftung des mutmaßlichen Spions „wahrscheinlich kein Zufall“ sei. Denn am Montag will der israelische Premierminister vor der UNO eine Rede halten und die Welt davor warnen, sich nicht durch die „Offensive des Lächelns“ von Irans Präsident Hassan Rouhani einlullen zu lassen. Vor seinem Abflug hatte Netanjahu erklärt, dass er gegenüber dem amerikanischen Präsident Barack Obama und vor der UNO-Generalversammlung vor den Gefahren warnen wolle, die weiterhin vom Iran ausgehenden. Iran müsse gezwungen werden, sein Atomprogramm aufzugeben und angereichertes Uran außer Landes zu schaffen, sagte am Wochenende ein Sicherheitsberater Netanjahus.

Wohl nicht zufällig hatte die israelische Zeitung Maariv vor wenigen Tagen namentlich nicht genannte Sicherheitskreise zitiert, die behaupteten, dass der Iran längst eine Atombombe besitze.

 

 


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