ULRICH W. SAHM – Statt Gebet nur Friedensaufruf?

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Jerusalem, 5. Juni 2014 – Papst Franziskus hat während seiner Pilgerreise ins Heilige Land vor wenigen Tagen den israelischen Präsidenten Schimon Peres und den Präsidenten der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas zu einem „gemeinsamen Gebet für den Frieden in Nahost“ eingeladen. Beide Politiker haben die Einladung angenommen. Das Gebet sollte an diesem Freitag im Vatikan stattfinden. Dazu eingeladen werden sollten ein Rabbiner und der orthodoxe Patriarch von Istanbul, Bartolomeo, sowie andere Religionsvertreter.

Da Peres Jude und Abbas Moslem ist, entstanden schon Diskussionen, zu welcher Gottheit unter der Regie des christlichen Papstes gebetet werden sollte.

Jetzt aber könnte ein echter Stolperstein entstehen, nachdem Peres sich an den sephardischen Oberrabbiner Israels, Jitzchak Yosef, gewandt hat, ob ein gemeinsames Gebet gemäß dem jüdischen Religionsgesetz, der Halacha, erlaubt sei. Peres repräsentiere als Präsident das ganze Volk und wolle keine Kontroversen oder gar Widerstände provozieren. Wie der israelische Rundfunk berichtete, habe der Rabbiner einen Richtspruch gefällt. Ein gemeinsames Gebet in einem kirchlichen Raum sei verboten. Aber im Freien, etwa im Garten des Vatikans, sei ein „gemeinsamer Friedensaufruf“ durchaus denkbar.

 

 


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