Entführte israelische Jugendliche – die schlimmste Berichterstattung

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Simon Plosker, HonestReporting.com, 15. Juni 2014

Wir werden alles tun, um unsere #Jungs zurückzubringen

Die terroristische Entführung von Eyal Yifrach (19), Gilad Shaar (16) und Naftali Frenkel (16), letzterer mit der doppelten amerikanischen und israelischen Staatsbürgerschaft, hat zu einigen problematischen Artikeln geführt. Hier zeigen wir die bisher schlimmsten:

Entmenschlichung israelischer Jugendlicher

Der Guardian änderte seine Schlagzeile als Ergebnis von Beschwerden zu dieser:

Israelis starten Suche um Hebron, nachdem drei jugendliche Siedler vermisst werden.

Laut dem Guardian haben:

israelische Sicherheitskräfte eine große Suchaktion nach drei Teenager-Siedlern gestartet, von denen einer wahrscheinlich ein amerikanischer Staatsbürger ist, in den Bergen um Hebron gestartet, als diese vermisst gemeldet wurden und man fürchtete, sie seien von einer palästinensischen Gruppe entführt worden.

In der Weltsicht des Guardian ist es weitaus besser, Yifrach, Shaar und Frankel als „Siedler“ und politische Akteure darzustellen, statt als israelische Kinder, die versuchen vom Unterricht nach Hause zu kommen. Das unterstreicht die Entschuldigung der Aktion der palästinensischen Terroristen und bemüht sich zu „verstehen“, warum diese überhaupt den Wunsch verspüren, eine Entführung durchzuführen, was dadurch eher ein Vergehen der Opfer, denn der Terroristen ist.

UPDATE: Der Guardian änderte seine Schlagzeile als Resultat von Beschwerden wie folgt:

Israel beginnt Suche rund um Hebron, nachdem drei Teenager vermisst werden.

In einem späteren Bericht des Guardian, zu dem es HonestReporting nach Kontaktierung des Jerusalem-Korrespondenten der Zeitung gelang ihn abändern zu lassen, heißt es:

Die Sorge um die Teenager, einer davon ein US-Bürger, wächst, nachdem die israelische Armee sagte, sie könne nicht bestätigen, ob sie leben oder tot sind. Die drei lebten in Siedlungen in der südlichen Westbank und verschwanden Dienstagabend bei einem Tramperpunkt nahe Kfar Etzion in den Hebron-Bergen.

Wie wir Beaumont erklärten, lebten die drei nicht „in Siedlungen im Süden der West – Bank“. Beide, Yifrach, der aus Elad, in der Nähe von Petah Tikva und Frenkel, der aus Nof Ayalon, in der Nähe von Modi´in kommt, leben nicht in Siedlungen. Shaar kommt aus der Siedlung Talmon, die nicht im Süden der West – Bank liegt.

Diese unrichtige Zeile wurde entfernt.

Alles nur wegen der Siedlungen

Derweil hat sich CNN bemüßigt gefühlt, folgenden Absatz hinzuzufügen, um (unnötigerweise) die zentrale Stellung der Siedlungen in dieser Story zu betonen:

Der Aufmarsch des Militärs zur Suche nach den Jugendlichen und die schnelle Vermutung, dass es sich dabei um eine Entführung handelt, sind ein Spiegelbild der Spannungen, die zwischen den jüdischen Siedlern und den Palästinensern in der West–Bank herrschen. Die Ausweitungen der jüdischen Siedlungen in der Westbank sind ein dauerhafter Streitpunkt in dieser Region.
Das hat die Karte der palästinensischen Gebiete verändert, was die Bildung eines zusammenhängenden Staates Palästina als Teil jeglichen Friedensabkommens erschwert, sagen die Kritiker.
Die hoch umstrittenen Bautätigkeiten der Israelis in der Westbank und in Ost–Jerusalem, wo die Palästinenser ihren zukünftigen Staat sehen, hat den Friedensbemühungen geschadet.

Sky News stellte sicher, dass die „Illegalität“ des gesamten Gebiets von Gush Etzion betont wird:

„Das Trio, von dem wohl einer die amerikanische Staatsbürgerschaft besitzt, sind Schüler einer Yeshiva oder religiösen Schule im Gush Etzion, einem jüdischen Siedlungsblock in der Westbank, der nach internationalem Recht illegal genannt wird.“

Eine korrekte Bewertung des Status von Gush Etzion würde aufzeigen, dass dies eine Interpretation des internationalen Rechts ist und von Israel natürlich nicht anerkannt wird.

Warum fuhren sie per Anhalter?

Der Christian Science Monitor nimmt einen völlig anderen Gesichtspunkt zur Geschichte ein und fragt „Warum fuhren die entführten Jugendlichen per Anhalter in der Westbank?“

Niemand fragt, warum sie letzte Nacht auf einer Autobahn, die von vielen Palästinensern befahren wird, per Anhalter fuhren.

Sollte der CSM nicht eher die Moral einer Entführung hinterfragen, statt sich auf das Mitfahren per Anhalter zu fokussieren? Nicht, wenn man folgenden Abschnitt des Artikels liest:

Durch den offiziellen Weg Israels palästinensische Häftlinge gegen entführte Soldaten freizulassen, so wie bei dem Austausch von 1027 Häftlingen für Sgt. Gilad Shalit 2011, befürworten viele Palästinenser die Entführung von israelischen Soldaten und Zivilisten als Druckmittel für Gerechtigkeit.

„Druckmittel für Gerechtigkeit“?!“ Es gibt keine Gerechtigkeit dabei, palästinensische Terroristen in israelischen Gefängnissen gegen Israelis, die von der Schule kommen, auszutauschen.


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