Was BDS mit psychologischem Druck auf Israel meint

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Würden mehr linke Zionisten anfangen “die BDS-Bewegung auf der einen oder anderen Ebene zu unterstützen”, würde der psychologische Effekt Israel zwingen seine Politik gegenüber den Palästinenser zu ändern, sagt Larry Derfner, nach eigenen Angaben ein linker Zionist, der an den politischen Lösungen für den Konflikt mit den Palästinensern verzweifelt ist.

Wenn eine beträchtliche Anzahl linker Zionisten, die über das entsetzt sind, was Israel den Palästinensern antut, den Versuch aufgeben würde Israel zu ändern und stattdessen anfangen würde, es für seine Ablehnung von Veränderung zur Verantwortung zu ziehen, dann, glaube ich, würde das einen heftigen psychologischen Einfluss auf dieses Land und seine Führer haben.

Ob das zu einer Änderung der Politik führen würde oder nicht, kann diskutiert werden. Aber Derfner hat zumindest in einer Sache recht: Der Effekt wäre psychologisch. Er hätte wenig mit der erklärten Absicht der BDS zu tun wirtschaftlichen und politischen Druck auszuüben.

Fakt ist, dass das wahre Endziel der BDS-Bewegung: die Welt dazu zu bringen, dass sie Israel derart hasst, dass das israelische Volk es nicht mehr erträgt und alles unternimmt, damit es aufhört. Das ist der psychologische Druck, den Derfner beschreibt.

Andere linke Zionisten haben natürlich feste Stellung gegen solch tiefgreifende Boykotte bezogen. Peter Beinart, ein führender links-zionistischer Denker, macht geltend, ein Siedlungsboykott müsse von gleich starker Bemühung begleitet werden die Bereiche innerhalb der Grünen Linie zu unterstützen. „Wir sollten Bemühungen zur De-Investition aus allen israelischen Firmen mit derselben Intensität ablehnen, mit der wir Bemühungen zum Investitionsabzug aus Firmen in den Siedlungen unterstützten“, schrieb er in der New York Times.

Derfner stellt keine solche Bedingung. Er drängt die Menschen einfach zum Boykott auf jeder Ebene.

BDS ist keine Taktik des Alles-oder-Nichts. Wenn jüdische Linke Israel nicht boykottieren wollen, dann lasst sie einfach nur die Siedlungen boykottieren. Wenn sie den Wirtschaftsboykott, aber nicht den kulturellen Boykott unterstützen wollen oder die kulturellen, aber nicht den akademischen Boykott, dann hilft auch das.

Wenn sie aber gar nichts boykottieren wollen, dann sollen sie einen besseren Vorschlag zur Veränderung des Status quo machen oder einfach überhaupt einen, der nicht bereits versagt hat.

Nun, hier ist ein Vorschlag, der Erfolg haben könnte – wie wäre es, wenn die Palästinenser für ihr Tun genauso zur Verantwortung gezogen würden wie Israel?

Und vielleicht besteht ja überhaupt kein Bedarf Israel unter Druck zu setzen. Vielleicht würden die Israelis, wenn es ein paar Schlüsselveränderungen auf der palästinensischen Seite gäbe, tun, von dem die Times of Israel, dass sie es unter den richtigen Bedingungen tun werden, selbst wenn es bedeutet einige schmerzhafte Zugeständnisse zu machen.

Was geschähe, wenn die Palästinenser zu der Erkenntnis kämen, dass Unterstützung nicht länger automatisch erfolgen würde, sondern durch Schritte hin zum Frieden verdient werden muss? Würde das irgendeinen Einfluss auf den Status quo haben?

Vielleicht, vielleicht auch nicht. Doch das ist ein „Vorschlag, der nicht bereits versagt hat“, weil er nie ernsthaft ausprobiert wurde.

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Bild: CC BY-SA HonestReporting, flickr/Andrew Plumb

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