ULRICH W. SAHM – Wieder Raketen in UNO-Schule

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10532538_674787039269408_477673179405974315_nJerusalem, 29. Juli 2014 – Zum dritten Mal seit Ausbruch des Gazakriegs wurden in einer Schule der UNRWA Flüchtlingshilfeorganisation in Gaza Raketen entdeckt. Wie der Sprecher der Organisation in Ost-Jerusalem, Chris Gunness, am Dientag Abend mitteilte, hätten Experten der UNO den Raketenfund nicht untersuchen können, wegen Kämpfen in dem Viertel. Der Sprecher verurteilte die Gruppe oder Gruppen, die durch das Einlagern von Waffen in einem Schulgebäude der UNO Zivilisten gefährden. Es handle sich um einen flagranten Verstoß gegen die Neutralität von UNO-Einrichtungen im Gazastreifen.

Laut internationalen Konventionen gelten Schulen, Krankenhäuser oder Gotteshäuser als “geschützte Institutionen”, solange sie nicht als militärische Stellungen oder Waffenlager zweckentfremdet werden. Dann freilich verwandeln sie sich in legitime militärische Ziele, selbst wenn in Ihnen Flüchtlinge Zuflucht suchen, wie im Fall vieler UNO-Schulen im Gazastreifen.

Seit den Morgenstunden des Dienstag steht eine riesige schwarze Rauchwolke über Gaza, weil die Benzinlager des einzigen Kraftwerks im Gazastreifen getroffen worden sind und ausbrennen. Auf Nachfrage sagte ein israelischer Militärsprecher nur, dass der Vorfall „geprüft“ werde. Aus israelischen Sicherheitskreisen war zu erfahren, dass angeblich das israelische Militär am Morgen in der Gegend des Kraftwerks nicht aktiv gewesen sei. So wurde angedeutet, dass die Benzintanks möglicherweise durch eine abgestürzte Rakete der Hamas getroffen worden sein könnte.

Ein israelischer Reporter erklärte, dass die Reparatur des Kraftwerks mindestens ein Jahr dauern werde. Bis dahin wären die 1,8 Millionen Einwohner des Gazastreifens allein von einer Stromversorgung aus Israel abhängig. Es existieren 10 Hochspannungsleitungen, von denen im Augenblick jedoch nur zwei verwendet würden und eine zu Beginn des Krieges durch eine Rakete der Hamas beschädigt worden ist.

Am Montag hatte der israelische Militärsprecher den Beschuss eines Kinderspielplatzes nahe dem Schifa-Krankenhaus geprüft. Dabei seien nach palästinensischen Angaben zehn Menschen, darunter mehrere Kinder, getötet worden. Wie der Militärsprecher mitteilte und mit Luftaufnahmen unterlegte, seien mehrere Raketen auf Israel abgeschossen worden, wobei eine Rakete frühzeitig abstürzte und nahe dem Krankenhaus explodierte. Die Palästinenser hatten zuvor Israel beschuldigt, auf das Krankenhaus Raketen oder Granaten abgeschossen zu haben.

Derweil kursieren in den sozialen Netzwerken erneut grausige Fotos von blutüberströmten Kindern mit offenen Schädeln. Mit den Bildern wird je nach Absender auf Twitter oder Facebook mal zur Solidarität mit Syrien aufgerufen oder Israel beschuldigt, Massaker oder – laut palästinensischem Gesundheitsministerium – sogar einen „Völkermord“ im Gazastreifen anzurichten. Mangels Quellenangaben ist nicht zu ermitteln, ob die Bilder in Gaza, in Aleppo oder gar in Bagdad aufgenommen worden sind. Die Organisation „Free Palestine“ hat sogar einwandfrei identifizierbare Aufnahmen einer 2011 im Westjordanland ermordeten jüdischen Siedlerfamilie verwendet, um daraus „Opfer israelischer Soldaten im Gazastreifen“ zu machen.

 

  • Cache of Rockets Found in UN School in Gaz  29 July 2014 – East Jerusalem  – A cache of rockets was found earlier today at an UNRWA school in central Gaza. The discovery came during a regular UNRWA inspection of the school, which was closed for the summer and not being used as a shelter. All the relevant parties have been notified.   “We condemn the group or groups who endangered civilians by placing these munitions in our school”, said UNRWA Spokesperson, Chris Gunness. “This is yet another flagrant violation of the neutrality of our premises. We call on all the warring parties to respect the inviolability of UN property.”  Because of fighting in the vicinity of the school we have been unable to get a UN munitions expert to the school, but we hope to do as soon as the security conditions allow.

 

 


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