ULRICH W. SAHM – Jüdische Kurden fürchten um ihr Leben

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Neues Bild28. Oktober 2014 – Sami aus dem kurdischen Norden des Irak fleht um Hilfe aus Israel. Im 2. Kanal des israelischen Fernsehens sagte der junge Mann aus Irbil, dass Kämpfer des IS vor der Stadt stünden. Samis Gesicht wurde bei dem Interview per Skype unkenntlich gemacht, um ihn zu schützen. Er erzählte in gutem Hebräisch, dass er in den neunziger Jahren mit seinen Eltern nach Israel gekommen sei, als er 12 war. Doch nach dem Tod des irakischen Diktators Saddam Hussein hätten seine Eltern beschlossen, nach Kurdistan zurück zu kehren. Sami bereut es heute, nicht in Israel geblieben zu sein. Im kurdischen Norden des Irak leben heute noch „mehrere hundert Juden“. Wegen des Vormarsches von IS schweben sie in akuter Lebensgefahr. Viele hätten sich in die Berge in Sicherheit gebracht.

Sami berichtet, im israelischen Konsulat in Istanbul um die Möglichkeit der Einwanderung nach Israel ersucht zu haben. Doch das israelische Innenministerium habe abgelehnt, weil seine Eltern Muslime seien. Gleichwohl erzählt Sami, als Jude weder studieren noch eine Arbeit finden zu können. „Niemand will mich, weil alle Angst haben und Ärger befürchten, weil ich in Israel gelebt habe.“ Er habe Todes- und Entführungsdrohungen erhalten.

1948 soll es noch etwa 30.000 Juden in den kurdischen Gebieten gegeben haben. Die meistens seien inzwischen nach Israel geflohen, wo sie ein eigenes „Nationalfest“, den Sahrani, eingeführt haben. Die Kurden sprechen einen Dialekt des biblischen Aramäisch und gelten als einer der 10 „verlorenen Stämme“ Israels. Sie seien vor etwa 2500 Jahren ins babylonische Exil verschickt worden.

 

 

 


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