ULRICH W. SAHM – Statt im Hochhaus jetzt auch Gräber im Tunnel

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DSC_1146 Jerusalem, 1. Dezember 2014 – Die akute „Wohnungsnot“ in Israel ist auch auf dem großen Jerusalemer Friedhof „Har Hamenuchot“ (Berg der Ruhe) immer spürbarer. Weil Juden „auf ewig“ begraben werden und bestehende Gräber nie mehr angerührt werden dürfen, wird es zunehmend enger. Die Errichtung von Grabhäusern, mehrere Stockwerke hoch, in denen die Toten in verschlossene Schächte über- und nebeneinander gebettet werden, erweisen sich als wenig populär beim Publikum. Ebenso haben orthodoxe Rabbiner bedenken. Weil immer weniger Land frei ist, um jedem Toten zwei Quadratmeter für die ewige Ruhe bei einem ebenerdigen Begräbnis zu überlassen, besann sich die orthodoxe Chevra Kadischa (Begräbnisgesellschaft) auf die vor 2.000 Jahren übliche Methode, Tote in unterirdischen Höhlen zu betten.

In Israel müssen durchschnittlich 35.000 Menschen pro Jahr begraben werden und etwa 3.200 allein in Jerusalem. Für sie hat man jetzt probeweise begonnen, zwei 65m lange und etwa 7 Meter hohe Tunnel in den Kalkstein unter dem Begräbnisberg zu treiben. Jeder Tunnel könne 300 Tote aufnehmen. Ein Rundfunkreporter berichtete, dass die Tunnel mit einer elektrischen Bahn befahrbar seien.

Die neue Begräbnismethode wurde bei einem ersten Kongress für jüdische Begräbnisse vorgestellt, an dem 600 Minister, Rabbiner und fromme Bestatter teilnahmen.

 

 


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