Es gibt Dinge, die es wirklich nicht geben sollte: Ausgerechnet Martin Walser als Gast der Kölnischen Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit zur Woche der Brüderlichkeit geladen

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Neues Bild (10)Vortrag mit Textbesprechung: Zwischen „Moralkeule Auschwitz“ und Denkmälern für jiddische Autoren – Martin Walser und das Judentum

Martin Walsers Verhältnis zum Judentum wurde in der Öffentlichkeit vor allem durch zwei Debatten geprägt. In seiner berühmten Paulskirchen-Rede 1998 sprach er von der „Instrumentalisierung des Holocaust für gegenwärtige Zwecke“ oder von der „Drohroutine“ Auschwitz und entfachte damit eine heftige Diskussion. Ignatz Bubis behielt Recht, als er damals voraussagte, dass sich rechte Revisionisten von nun an gerne auf Walser beziehen würden. Nur vier Jahre später löste Walser mit seinem Roman „Tod eines Kritikers“ eine scharfe öffentliche Auseinandersetzung aus. Frank Schirrmacher etwa warf ihm ein „Spiel mit antisemitischen Klischees“ vor.

Diesem öffentlichen Bild setzt Walser nun einen Kontrapunkt entgegen, indem er in seinem neuesten Werk „Shmekendikeblumen“ dem jiddischen Autor Sholem Yankev Abramovitsh ein Denkmal setzen möchte. Dies nimmt die Kölnische Gesellschaft zum Anlass, Martin Walser gemeinsam mit der Literaturwissenschaftlerin Susanne Klingenstein im Rahmen der Woche der Brüderlichkeit am 5. Mai nach Köln einzuladen. Gerade darum ist es uns ein besonderes Anliegen, Walsers kritikwürdige Ansichten zur Erinnerungskultur einerseits und sein Verhältnis zum Judentum andererseits im Rahmen der Lehrhaus-Reihe zu beleuchten. U. a. werden wir Walsers Rede in der Paulskirche unter die Lupe nehmen und werden Ihnen diese zur Vorbereitung auf unserer Homepage zur Verfügung stellen oder sie Ihnen per Post zukommen lassen.

Die Veranstaltung findet statt in Kooperation mit der Karl-Rahner-Akademie.

Mittwoch, 15. April 2015, 19.30 Uhr, in der Karl Rahner Akademie, Jabachstraße 4-8, 50 676 Köln

Annäherung an ein schwieriges Thema mit Dr. Marcus Meier

 

 


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